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# taz.de -- Renate Künasts Klage gegen Facebook: Digitale Gewalt stoppen
> Die Grünen-Politikerin Renate Künast klagt gegen Facebook – und legt sich
> nicht nur mit dem Tech-Giganten an. Es ist auch eine Botschaft an die
> Hater.
Bild: Ex-Ministerin gegen Facebook: Grünen-Politikerin Renate Künast
Wer Hass im Netz erfährt, ist Opfer digitaler Gewalt. [1][Es sind
Erfahrungen, die lange prägen, manche oder manchen die Karriere kosten, in
jedem Fall psychisch belasten.] Denn das Netz vergisst nicht. Auch wenn
Falschaussagen lange widerlegt sind, tauchen Häme und Hass auf digitalen
Plattformen auch Jahre später noch auf und werden fleißig geteilt. Ein
solches Vorgehen ist ein beliebtes Instrument der Rechtsextremen, aber auch
anderer Personen, die Menschen, die sich öffentlich äußern, schaden wollen.
Stellvertretend für alle Netznutzer:innen nimmt die
[2][Grünen-Politikerin Renate Künast] nun den Kampf gegen die Verbreitung
solcher Hetze auf und strengt eine Klage an. Facebook ist ihr Gegner, eine
der mächtigsten, größten und am weitesten verbreiteten digitalen
Plattformen weltweit. Die ehemalige Ministerin für Verbraucherschutz ist
das Gesicht eines Feldzuges gegen den Tech-Giganten.
Wer sich gegen Verleumdungen oder Falschaussagen auf den Plattformen wehren
will, hat einen mühsamen Weg vor sich. Bis ein Post, ein Tweet gesperrt
oder gelöscht wird, verstreicht viel Zeit. Zeit, in der Zitate, Memes,
Bilder längst weitergereicht wurden. Kompliziert und schwierig in der
Bewertung sind besonders Aussagen, die juristisch geprüft werden müssen.
Das dauert, kostet Geld und Nerven. Genau da setzt Künasts Klage an. Ob sie
Erfolg haben wird? Ungewiss. Bereits vor Veröffentlichung zeigte Facebook
laut der Organisation HateAid Kompromissbereitschaft und bot an,
wortgleiche Beiträge, die sich auf den Fall Künast beziehen, zu löschen. An
einem langwierigen, komplexen Verfahren hat auch der US-Konzern kein
Interesse.
Eine Grundsatzentscheidung ist aber bitter nötig. Nicht nur damit es
Betroffenen deutlich leichter gemacht wird, gegen [3][Hetze im Netz]
vorzugehen. Zu oft ziehen sie sich aus den sozialen Medien zurück, äußern
sich nicht mehr, um dem Shitstorm ein Ende zu bereiten. Es geht auch um die
Hater. Um die, die mit ein paar Klicks in der virtuellen Welt Schaden in
der realen Welt verursachen. Die Botschaft an sie: Euer Verhalten bleibt
nicht folgenlos.
27 Apr 2021
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## AUTOREN
Tanja Tricarico
## TAGS
Grüne
Schwerpunkt Meta
Hate Speech
Renate Künast
Social Media
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Stalking
Hasskriminalität
Hasskriminalität
Julia Klöckner
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