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# taz.de -- Energiewende in Deutschland: Frischer Wind
> Das Umweltministerium will Druck für bundesweite Tierschutz- und
> Windräder-Regelungen machen. Das loben Energiewirtschaft und
> Aktivist:innen.
Bild: Bessere Regelungen? Die Erneuerbaren Energien freut's
Berlin taz | Die Erneuerbare-Energien-Wirtschaft freut sich: Das
Bundesumweltministerium denkt darüber nach, einheitliche Standards für den
Artenschutz beim Bau von Windrädern in ganz Deutschland per Gesetz
voranzubringen, nachdem jahrelange Verhandlungen der Bundesländer kaum zu
Ergebnissen geführt haben.
Darüber hatte der Spiegel [1][berichtet]. Anders als das
Wirtschaftsministerium hatte sich das Umweltministerium gegen einen solchen
Schritt bisher gesträubt.
Klagen im Namen des Artenschutzes gehören zu den häufigsten Gründen, warum
sich Genehmigungsverfahren für Windräder verzögern. Deswegen ist es kaum
überraschend, dass die betroffenen Unternehmen den Vorstoß loben, wie es
nun mehrere Verbände der Energiewirtschaft in einer gemeinsamen Mitteilung
getan haben.
„Der bundesweite Flickenteppich an Vorgaben verunsichert Behörden,
Vorhabenträger und Gerichte und führt zu einem insgesamt schleppenden
Ausbau“, schreiben sie.
## Bisherige Länder-Einigung kaum verbindlich
Auch von Umweltschützer:innen kommt Lob, allerdings fällt es etwas
vorsichtiger aus. „Ich habe gestaunt, dass der Umweltstaatssekretär das von
sich aus vorgeschlagen hat“, sagt Florian Schöne, politischer
Geschäftsführer des Deutschen Naturschutzrings.
Er warnt zwar davor, dass die Reform des Bundesnaturschutzgesetzes
prinzipiell die Gefahr berge, dass Interessengruppen den Anlass für eine
Verwässerung des Naturschutzes an anderen Stellen nutzen. „Aber wir
brauchen unbedingt eine bundeseinheitliche Regelung, als Ultima Ratio auch
per Gesetz.“
Die Umweltminister:innen der Länder hatten sich im Dezember
eigentlich auf einen einheitlichen Bewertungsrahmen geeinigt, um zum
Beispiel zu klären, ab wann durch Windräder eine „signifikante Erhöhung des
individuellen Tötungsrisikos“ für bestimmte Tiere vorliegt. Unternehmens-
wie Umweltverbänden war die Einigung nicht verbindlich genug.
Laut dem [2][Gutachten] „Klimaneutrales Deutschland“ der Denkfabrik Agora
Energiewende und der Stiftung Klimaneutralität müsste Deutschland die für
Windräder bereitstehende Landes- und Gemeindefläche mehr als verdoppeln,
nämlich von 0,9 auf 2 Prozent – wenn die Bundesrepublik wirklich bis 2050
klimaneutral werden will.
20 Apr 2021
## LINKS
[1] https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energiewende-warum-deutschland-am…
[2] https://www.agora-energiewende.de/veroeffentlichungen/klimaneutrales-deutsc…
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Artenschutz
Windkraft
Erneuerbare Energien
Tierschutz
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Erneuerbare Energien
Energiewende
Windkraft
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