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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: FFP2-Maske wird in Berlin …
> In der Hauptstadt dürfen nur noch FFP2-Masken getragen werden, keine
> OP-Masken mehr. Spahn und Lauterbach fordern härtere Coronamaßnahmen.
Bild: In Berlin jetzt überall Pflicht: FFP2-Maske statt OP-Maske
Ab Mittwoch herrscht in Berlin überall FFP2-Maskenpflicht
Im Kampf gegen die [1][Coronapandemie müssen in Berlin] ab diesem Mittwoch
im öffentlichen Nahverkehr, in Arztpraxen, Krankenhäusern,
Pflegeeinrichtungen, im Einzelhandel und in kulturellen Einrichtungen
FFP2-Masken getragen werden. Das werde Pflicht, sagte eine Senatssprecherin
am Sonntag. Die medizinischen OP-Masken reichten nicht mehr, bekräftigte
sie einen Beschluss des rot-rot-grünen Senats vom Samstagabend. Berlin will
demnach vorsichtige Lockerungen beibehalten und verschärft gleichzeitig
auch die Regeln beim Testen. Unternehmen werden zu Homeoffice für einen
Teil der Mitarbeiter verpflichtet.
In den Sozialen Medien wurde bereits Kritik an der verschärften
Masken-Pflicht laut – etwa wegen höherer Anschaffungskosten für FFP2-Masken
oder bereits gekaufter Vorräte von OP-Masken. (dpa)
Doch keine Fans bei Sportveranstaltungen in Berlin
Die Rückkehr der Fans bei Sportveranstaltungen in Berlin rückt wegen
steigender Coronazahlen in weite Ferne. Bereits gestartete Modellprojekte
mit Zuschauern in der Hauptstadt werden mit sofortiger Wirkung wieder
gestoppt, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller. Gleiches gilt
für ähnliche Bestrebungen im Kultur-Bereich.
„Es ist völlig klar, dass die Modellprojekte, die wir uns vorgenommen
haben, [2][für Kultur, für Sport, möglicherweise für Gastronomie,] so jetzt
nicht weiter umgesetzt werden können“, sagte der SPD-Politiker. Sie würden
zurückgestellt. Am vergangenen Mittwoch hatten die Berlin Recycling Volleys
in der Volleyball-Bundesliga bereits vor 800 Zuschauern gegen Düren
gespielt und ein positives Fazit gezogen.
Angedacht war auch, dass das Derby in der Fußball-Bundesliga zwischen dem
1. FC Union und Hertha BSC am Sonntag womöglich wieder vor Zuschauern
stattfinden kann. Bereits vor Müllers Ankündigung waren diese Pläne jedoch
verworfen worden. Auch Basketball-Meister Alba Berlin und Ex-Champion
Eisbären Berlin hatten sich Hoffnungen gemacht, erstmals seit Monaten
wieder Fans begrüßen zu dürfen.
„Ich finde es auch richtig, dass man immer wieder guckt, wie man mit
zusätzlichen Möglichkeiten beim Impfen und beim Testen Dinge auch
ermöglicht. Aber wir sind im Moment in einer Situation, wo man das nicht
nahtlos weiterführen kann“, sagte Müller. Veranstaltungen hätten Kontakte
und damit neue Infektionsrisiken zur Folge. Mit den Pilotprojekten waren
nach monatelanger Zwangspause große Hoffnungen verbunden – weit über Berlin
hinaus. Sie sollten zeigen, dass auch in der Pandemie sichere
Veranstaltungen möglich sind. (dpa)
Neuer Gipfel im Gespräch
Nur wenige Tage nach der letzten Bund-Länder-Runde scheint sich die
Stimmung zu drehen. Die Forderungen nach einem harten Lockdown und nach
einem neuen Coronagipfel werden lauter. Baden-Württembergs
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) stellte für Anfang der Woche
weitere Gespräche zwischen Bund und Ländern über einen harten Lockdown in
Aussicht.
„Erstmal überlegen wir alle solche Sachen“, sagte Kretschmann am
Samstagabend in Stuttgart. „Wir müssen das auch mit anderen Ländern
vorbesprechen, mit dem Bundeskanzleramt. Wir sehen halt, die Zahlen rasen
förmlich hoch.“ Bei den [3][Gesprächen am Montag und Dienstag] müsse man
„zu Klarheit kommen“. Ob die nächste Konferenz der Ministerpräsidenten, d…
im April geplant ist, vorgezogen werden muss, sagte der Grüne nicht. (dpa)
Sozialverband will 100 Euro mehr für Bedürftige
Der Sozialverband VdK fordert während der Coronapandemie mindestens 100
Euro mehr pro Monat [4][für Menschen, die Sozialleistungen] empfangen.
„Deswegen hat sich der VdK einem Bündnis angeschlossen, mit dem
Paritätischen Wohlfahrtsverband und anderen, wo wir eben 100 Euro mehr für
Personen fordern, die Grundsicherung bekommen“, sagte Verbandspräsidentin
Verena Bentele. Das Geld bräuchten die Menschen, um sich besser gegen das
Coronavirus schützen zu können. „Für uns ist ganz klar, dass Menschen, die
in Armut leben oder von Armut bedroht sind, eben deutlich beengter leben
und weniger finanzielle Möglichkeiten haben, um sich gut zu schützen; weil
sie eben weniger Geld für Schutzmasken und Desinfektionsmöglichkeiten
haben.“
Laut einem Entwurf für den Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung
von Anfang März hatten im August 2020 rund 30 Prozent der Befragten mit
besonders niedrigen Einkommen seit Beginn der Pandemie Probleme, laufende
Ausgaben zu decken. Hochgerechnet 15,5 Millionen Haushalte mussten bis zu
diesem Zeitpunkt Einkommenseinbußen in der Pandemie hinnehmen. Besonders
betroffen waren laut Berichtsentwurf Gering- und Normalverdiener. (dpa)
Hamburg will Abwassermonitoring einführen
Zur Verfolgung des Infektionsniveaus und zur besseren Lokalisierung von
[5][Corona-Infektionen will Hamburg] ein Abwassermonitoring auf den Weg
bringen. Ein entsprechender Antrag werde zur kommenden Bürgerschaftssitzung
eingereicht, teilte die Grünen-Fraktion am Sonntag mit. Da sich genetische
Reste des Coronavirus im Abwasser nachweisen lassen und die Konzentration
dieser Reste dabei in Beziehung zur Zahl der Coronafälle im jeweiligen
Einzugsgebiet steht, könne ein Monitoring als Frühwarnsystem genutzt
werden.
Zunächst gehe es um eine zentrale Messung der städtischen
Gesamtinfektionslage im Zentralklärwerk Köhlbrandhöft/Dradenau. In einer
möglichen Ausbaustufe soll gegebenenfalls eine dezentrale Messung zum
Schutz besonders gefährdeter Einrichtungen und zur besseren Lokalisierung
von Infektionen erfolgen. „Ein Frühwarnsystem zur Identifizierung lokaler
Corona-Ausbrüche kann ein weiterer entscheidender Faktor im Kampf gegen die
Pandemie sein“, sagte Fachsprecher Johannes Müller. (dpa)
## Spahn und Lauterbach für härteren Lockdown
Der [6][SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach] hat beherzte Maßnahmen
gefordert. Covidpatienten auf Intensivstationen seien jetzt im Durchschnitt
58 Jahr alt, twitterte er am Samstag. „Die Stationen sind bald voll.“ Die
40- bis 70-Jährigen rechneten noch gar nicht damit, demnächst vielleicht
wochenlang dort behandelt werden zu müssen oder sogar zu sterben. „Es ist
völlig verrückt, dass wir Wochen vor der Impfung nach einem Jahr Kampf uns
jetzt quasi aufgeben und eine solche Tragödie für viele Familien noch
zulassen“, sagte Lauterbach. Man müsse noch einmal beherzt auch wenig
populäre Maßnahmen ergreifen.
Auch [7][Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)] plädierte indirekt für einen
erneuten Lockdown. „Wenn wir die Zahlen nehmen, auch die Entwicklungen
heute, brauchen wir eigentlich noch mal 10, 14 Tage mindestens richtiges
Runterfahren unserer Kontakte, unserer Mobilität“, sagte Spahn bei einer
Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung am Samstag. Er
appellierte an die Bürger:nnen, „im Zweifel auch mehr als die staatlichen
Regeln“ umzusetzen. (dpa, taz)
## Kanzleramtschef Braun für Ausgangsbeschränkungen
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sprach sich ebenfalls für ein härteres
Vorgehen aus. „Wenn jetzt parallel zum Impfen die Infektionszahlen wieder
rasant steigen, wächst die Gefahr, dass die nächste Virusmutation immun
wird gegen den Impfstoff“, sagte er der Bild am Sonntag. Im Falle einer
solchen Mutation „stünden wir wieder mit leeren Händen da“, so Braun
weiter. Dann bräuchte es neue Impfstoffe. Er forderte unter anderem
regionale Ausgangsbeschränkungen. (dpa)
## Opposition will mehr Kinderkrankentage
Aufgrund zunehmender Betreuungsengpässe in der Coronapandemie fordern
Oppositionspolitiker [8][mehr Unterstützung für Eltern]. „Angesichts
steigender Infektionszahlen und ansteckenderer Virusmutationen ist
absehbar, dass für viele Familien die bislang vorgesehenen zusätzlichen
Kinderkrankentage nicht ausreichen werden“, sagte die Vizefraktionschefin
der Grünen-Bundestagsfraktion, Maria Klein-Schmeink, der Welt am Sonntag.
Sie forderte eine Ausweitung. Da es bundesweit immer wieder zu
[9][Schließungen von Kitas und Schulen] kommen werde, müsse das
Unterstützungsangebot ausgeweitet werden, forderte auch die
FDP-Gesundheitspolitikerin Katrin Helling-Plahr. Schließlich seien die
zusätzlichen Kinderkrankentage „bei vielen Familien längst aufgebraucht“.
(afp)
## Sieben-Tage-Inzidenz steigt
Währenddessen steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland weiter.
Zuletzt lag der Wert der Coronaneuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen
einer Woche laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 129,7, wie aus Zahlen vom
Sonntagmorgen hervorgeht. Damit ist der Wert ähnlich hoch wie seit dem 19.
Januar (131,5) nicht mehr. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von
7.35 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind
möglich. Am Samstag hatte das RKI die Inzidenz noch mit 124,9 angegeben, am
Freitag mit 119,1. Der Wert ist eine wichtige Kennzahl zum Pandemieverlauf.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI innerhalb eines Tages
17.176 Fälle, tags zuvor waren es 20.472 neue Corona-Infektionen. Innerhalb
von 24 Stunden wurden zuletzt 90 Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer
Woche wurden 13.733 Neuinfektionen und 99 Todesfälle innerhalb eines Tages
gemeldet. Sonntags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger,
unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. (dpa)
## Berlin kombiniert Lockerungen mit Härte
Das Land Berlin will in der Coronapandemie [10][einen neuen Weg
einschlagen,] um trotz wieder steigender Infektionszahlen aus dem Kreislauf
aus Öffnen und Schließen herauszukommen. Deshalb bleiben einerseits
vorsichtige Lockerungen etwa in Handel und Kultur bestehen, werden aber
durch neue und verschärfte Regeln vor allem im Hinblick auf das Testen
ergänzt. Die sogenannte Notbremse kommt damit nicht in der Form zum Tragen,
wie sie Bund und Länder beschlossen hatten. In Mecklenburg-Vorpommern
wurden die Coronamaßnahmen jedoch teilweise verschärft. In Regionen mit
einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 sind künftig nächtliche
Ausgangsbeschränkungen möglich. (dpa)
## Ministerpräsidentin Schwesig schließt Zoos
Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen werden die Coronamaßnahmen in
Mecklenburg-Vorpommern teilweise verschärft. In Regionen mit einer
Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 sind künftig nächtliche
Ausgangsbeschränkungen möglich. Wenn die Corona-Infektionen als lokal nicht
eingrenzbar eingeordnet werden, sollen dort von 21 bis 6 Uhr
Ausgangsbeschränkungen eingeführt werden, wie Ministerpräsidentin Manuela
Schwesig (SPD) am Samstag in Schwerin mitteilte.
In Regionen im Bundesland mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 150
Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen zusätzliche Einschränkungen
gelten. Dazu zählen etwa Schließungen von Zoos, Tierparks, Museen und
Fahrschulen, wie aus dem Beschlusspapier des Landes-Corona-Gipfels
hervorgeht. Vom kommenden Mittwoch an ist der Friseurbesuch nur noch mit
einem negativen Coronaschnelltest möglich. Vom 6. April an muss dann auch
beim Shoppen ein Negativtest vorgezeigt werden, wie Schwesig erläuterte. In
Rostock soll dies erst ab dem 10. April gelten. Dort ist die
Sieben-Tage-Inzidenz landesweit am niedrigsten. (dpa)
## Frankreich gilt als Hochinzidenzgebiet
Ganz Frankreich gilt nun als Hochinzidenzgebiet. Die am Freitag durch das
Robert-Koch-Institut vorgenommene Einstufung trat am Sonntag in Kraft. Die
Grenze darf bis auf weiteres nur bei Vorliegen eines negativen Coronatests
überquert werden, der nicht älter als 48 Stunden ist. Ob ein Grenzgänger
einen negativen Test hat, wird aber nicht direkt an der Grenze zu
Deutschland kontrolliert, sondern im Hinterland mit Hilfe der
Schleierfahndung.
Frankreich befindet sich inmitten der dritten Coronawelle. Die
Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei deutlich über 300 Coronaneuinfektionen pro
100.000 Einwohner. Deswegen wurde am Samstag der Lockdown auf drei weitere
Départements ausgeweitet. Geschäfte mussten schließen und die
Bewegungsfreiheit der Bürger wurde eingeschränkt. Insgesamt betreffen die
verschärften Corona-Auflagen 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23
Millionen Menschen. Seit einer Woche gilt der Lockdown bereits im Pariser
Großraum und Teilen Nord- und Südfrankreichs. (afp)
28 Mar 2021
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