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# taz.de -- Periodenprodukte an Frankreichs Unis: Gratis-Tampons aus dem Automa…
> Hochschulen in Frankreich stellen Menstruationsartikel kostenlos bereit.
> Auch andere Länder kämpfen gegen Periodenarmut. Deutschland hinkt
> hinterher.
Bild: An französischen Unis fortan kostenlos zu haben: Periodenprodukte wie Ta…
Berlin taz/afp | In Frankreich erhalten Studentinnen künftig kostenlose
Tampons und Binden – aus Automaten, die in den kommenden Wochen in
Wohnheimen und Gesundheitszentren der Hochschulen aufgestellt werden
sollen. „Wir planen 1.500 Automaten ein“, sagte Hochschulministerin
Frédérique Vidal am Dienstag bei einem Besuch in Poitiers, wo sie die
Maßnahme ankündigte. Mit Semesterbeginn im September sollen die Spender
auch auf den Universitätsgeländen stehen.
Einen ähnlichen Schritt gab Neuseeland bekannt. Dort sollen Schulen ab Juni
dieses Jahres Gratis-Menstruationsartikel zur Verfügung stellen, wie
Premierministerin Jacida Ardern vergangene Woche sagte. Ihren Angaben
zufolge bleibt in Neuseeland eine von zwölf Jugendlichen regelmäßig dem
Unterricht fern, weil sie sich keine Periodenprodukte leisten kann. In
Neuseeland werden die Gratis-Tampons und -Binden mit einer
Informationskampagne verbunden, um der Stigmatisierung der Monatsblutung
und damit verbundenen Unsicherheiten entgegenzuwirken.
In Schottland hatten Schulen und Hochschulen schon länger
Menstruationsprodukte zur Verfügung gestellt, bevor das Parlament in
Edinburgh Ende November einen Gesetzentwurf verabschiedete, dem zufolge
[1][Gratis-Produkte künftig auch in öffentlichen Einrichtungen] angeboten
werden sollen. Dort soll sich jede Frau bedienen können. Wie genau die
Artikel wirklich bei allen ankommen sollen, wird derzeit noch erarbeitet.
Damit ist Schottland Pionier im [2][Kampf gegen die Periodenarmut]. Laut
einer [3][Studie aus Großbritannien von 2015] geben Frauen im Schnitt 500
Euro im Jahr und 20.500 Euro im Leben für Produkte aus, die sie während der
Menstruation benötigen: Tampons, Menstruationstassen, Schmerzmittel oder
neue Unterhosen.
## Zumindest kein Luxusgut mehr
In Deutschland ist man noch weit entfernt von einer Gratis-Versorgung. Erst
zum Jahreswechsel 2019/2020 wurde der [4][Steuersatz auf
Menstruationsartikel] von zwölf auf sieben Prozent gesenkt, womit die
Produkte nicht mehr als Luxusgut klassifiziert sind. Leider haben die
Kund*innen bislang wenig davon: Viele Hersteller hoben nämlich kurzerhand
die Preise an.
In anderen Ländern wie Indien, Irland, Kenia oder Kanada entfallen
zumindest keine Steuern mehr auf die grundlegenden Hygieneartikel. Zuletzt
schaffte Australien 2019 die Besteuerung in Höhe von zehn Prozent ab.
Die französischen Regierung scheint verstanden zu haben, dass
Periodenartikel eine enorme finanzielle Belastung darstellen. Die
Gratis-Versorgung an den Hochschulen ist Teil eines Maßnahmenpakets, das
Studierende in der [5][Coronakrise] entlasten soll.
Präsident Emmanuel Macron hatte im Januar bereits Ein-Euro-Mahlzeiten und
psychologische Unterstützung für Studierende angekündigt. Auch in
Frankreich klagen junge Leute über Vereinsamung durch Onlinevorlesungen
sowie finanzielle Probleme, weil klassische Jobs, etwa in der Gastronomie,
wegfallen.
24 Feb 2021
## LINKS
[1] /Neues-Gesetz-in-Schottland/!5731435
[2] /Kostenlose-Periodenprodukte/!5738219
[3] https://www.huffingtonpost.co.uk/2015/09/03/women-spend-thousands-on-period…
[4] /Periodenprodukte-in-Schottland/!5727490
[5] /Schwerpunkt-Coronavirus/!t5660746
## AUTOREN
Jana Lapper
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