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# taz.de -- Deutsche Exporte 2020: Stärkster Einbruch seit Finanzkrise
> Ein Minus von 9,3 Prozent – so heftig sind die deutschen Exporte 2020
> eingebrochen. Hätte sich Chinas Wirtschaft nicht so schnell erholt, wäre
> das Minus noch größer.
Bild: Hamburgs Containerhafen: Corona hat der deutschen Exportwirtschaft schwer…
Berlin rtr | Die deutschen Exporte sind [1][im vergangenen Jahr wegen der
Coronapandemie] so stark eingebrochen wie seit der Finanzkrise 2009 nicht
mehr. Sie sanken um 9,3 Prozent auf 1.204,7 Milliarden Euro, wie das
Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Es war der erste Rückgang
seit 2013 und der kräftigste seit 2009 mit damals minus 18,4 Prozent. Die
Importe fielen im vergangenen Jahr ebenfalls so stark wie seit 2009 nicht
mehr, und zwar um 7,1 Prozent auf 1.025,6 Milliarden Euro.
[2][„‚Made in Germany‘] war im Krisenjahr 2020 wenig gefragt“, sagte der
Chefvolkswirt von Union Investment, Jörg Zeuner. „Das Minus im Export wäre
aber noch größer ausgefallen, hätten deutsche Exporteure nicht von der
zügigen Erholung der chinesischen Wirtschaft profitiert.“
Geschuldet ist der Export-Rückgang vor allem den Einbrüchen zu Beginn der
Pandemie im März und April 2020. Danach legten die Ausfuhren acht Monate in
Folge zu – zuletzt im Dezember um 0,1 Prozent zum Vormonat. Von Reuters
befragte Ökonomen hatten hier mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet.
Zu der positiven Entwicklung trugen vor allem die Geschäfte mit den beiden
weltgrößten Volkswirtschaften bei: Die Exporte in die Volksrepublik China
wuchsen im Dezember um 11,6 Prozent zum Vorjahresmonat auf 9,3 Milliarden
Euro, die in die USA legten um 8,4 Prozent auf 9,2 Milliarden zu und damit
erstmals seit zehn Monaten.
## Handel mit China und USA wachsen
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich das Auslandsgeschäft in diesem
Jahr belebt. Die von vielen Experten vorausgesagte Erholung der
Weltwirtschaft vom Rezessionsjahr 2020 dürfte den Exporteuren in die Karten
spielen. Für Deutschlands wichtigsten Handelspartner China etwa wird in
diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund 8,5 Prozent erwartet. Auch die
USA dürften kräftig wachsen.
Allerdings rechnen Experten mit einem holprigen Jahresauftakt. „Halbleiter
sind derzeit knapp und führen zu Produktionsschwierigkeiten, was
schließlich auch die Exporte belasten wird“, erläuterte der Chefvolkswirt
der VP Bank, Thomas Gitzel. „Gleichzeitig führen knappe
Container-Kapazitäten auf den Weltmeeren zu Lieferschwierigkeiten.“
Die hochvernetzten globalen Produktionsketten seien jedoch auf einen
reibungslosen Warenfluss angewiesen. Letzterer sei derzeit gestört, was
gesamtwirtschaftliche Auswirkungen habe. „Die deutsche Exportwirtschaft
muss also im ersten Quartal auch noch logistische Hürden überwinden“, fügte
Gitzel hinzu.
9 Feb 2021
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