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# taz.de -- Trotz Kritik von Umweltschützern: Union will noch mehr Agrarexporte
> Können deutsche Bauern gegen China konkurrieren? Die Union sagt ja und
> verlangt mehr Förderung landwirtschaftlicher Ausfuhren.
Bild: Bauern, die ihre Waren ins Ausland verkaufen möchten, sollen unterstütz…
Berlin afp/taz | Trotz der Kritik an der Exportorientierung der deutschen
[1][Landwirtschaft] fordern die Agrarfachleute der Unionsfraktion im
Bundestag mehr Unterstützung für Bauern, die ihre Waren ins Ausland
verkaufen wollen. „Der Agrarexport ist ein wichtiges Instrument, um die
Wertschöpfung der Agrarwirtschaft in Deutschland dauerhaft zu erhalten und
auszubauen“, heißt es in einem am Montag beschlossenen Positionspapier der
zuständigen Arbeitsgruppe, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Ins
Ausland verkaufte deutsche Agrarprodukte „tragen zur Sicherung der
Wettbewerbsfähigkeit unserer Agrarwirtschaft und damit direkt zu unserem
Wohlstand und zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei“.
Der Schwerpunkt der Exporthilfe soll auf kleinen und mittelständischen
Unternehmen liegen – sie verfügten oft nicht über die Kapazitäten und
Ressourcen von Großunternehmen, „haben aber ebenfalls ein Interesse am
Agrarexport und erzeugen Produkte, die am Weltmarkt sehr gut bestehen
können“.
Unter anderem sollen internationale Handelseinschränkungen abgebaut werden,
etwa durch „bilaterale Veterinärabkommen und -bescheinigungen“. Die EU
solle zudem „eine einheitliche Haltungs- und Herkunftskennzeichnung bei
Lebensmitteln“ einführen, „um Verbraucherinnen und Verbraucher
zielgerichteter über Produkteigenschaften zu informieren und im gemeinsamen
Binnenmarkt gemeinsame hohe Standards zu erreichen“.
„Ausländische Multiplikatoren wie zum Beispiel Wirtschaftsvertreter,
Journalisten oder Verbandsvertreter“ sollen nach Auffassung der
Unionsexperten zu deutschen Agrarmessen eingeladen werden, um „die
Vielfalt, die hohe Qualität und die Sicherheit der deutschen
Agrarwirtschaft zu präsentieren“. Wünschenswert sei außerdem, dass „an
deutschen Auslandsvertretungen im Rahmen von Informationskampagnen und
-materialien die deutsche Agrarwirtschaft öffentlichkeitswirksam
präsentiert wird“.
## Weltmarkt und Höfesterben
Es müsse insgesamt „noch zielgerichteter“ Agrarexportpolitik für die
deutsche Landwirtschaft betrieben werden, sagte der
landwirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann
(CDU), der AFP. Für die Branche in Deutschland „und für den weltweiten
Kampf gegen Hunger“ seien Agrarexporte unverzichtbar. „Die romantisierende
Vorstellung, jedes Land der Erde könne mithilfe der eigenen, teilweise
kleinteiligen Landwirtschaft ausreichend Nahrungsmittel erzeugen, ist
utopisch.“
Die Wirkung von Agrarexporten insbesondere in ärmere Länder ist umstritten.
So heißt es etwa im neuen Grundsatzprogramm der Grünen, Industriestaaten
„sollten hochsubventionierte Agrarprodukte nicht exportieren, die lokale
Märkte zerstören“. In dem Unionspapier heißt es dazu, Agrarexport und
-handel dürften „nicht zu Marktverwerfungen in Drittländern, insbesondere
in Entwicklungsländern, führen“. Kritiker argumentieren auch, dass die
deutschen Bauern mit ihren höheren Kosten langfristig nicht mit Ländern wie
der Ukraine oder China konkurrieren könnten. Die Abhängigkeit vom Weltmarkt
habe zum Höfesterben in Deutschland beigetragen.
18 Jan 2021
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[1] /Landwirtschaft/!t5007831
## AUTOREN
Jost Maurin
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Landwirtschaft
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