| # taz.de -- Impeachment gegen Donald Trump: Verfahren muss warten | |
| > Der Beginn des Impeachmentprozesses gegen Trump wird um zwei Wochen | |
| > verschoben. Das Parlament kann nun erstmal seiner regulären Arbeit | |
| > nachgehen. | |
| Bild: Kommt nicht um ein zweites Impeachment-Verfahren herum: Ex-Präsident Don… | |
| Washington afp | Der Impeachment-Prozess gegen den ehemaligen | |
| US-Präsidenten Donald Trump wegen der Kapitol-Erstürmung wird in der | |
| zweiten Februarwoche beginnen. Die Anklage wird bereits am kommenden Montag | |
| im Senat eingereicht. Üblicherweise beginnt der Prozess ein oder zwei Tage | |
| später. Die nun beschlossene Verschiebung um zwei Wochen ermöglicht der | |
| Kongresskammer, zunächst ihrer normalen Parlamentsarbeit nachzugehen. Dazu | |
| zählt die Bestätigung der von Joe Biden nominierten Minister*innen | |
| sowie möglicherweise die Entscheidung über neue Coronahilfen im Umfang von | |
| 1,9 Billionen Dollar (knapp 1,6 Billionen Euro). | |
| Das Repräsentantenhaus hatte [1][vor eineinhalb Wochen] wegen der | |
| Erstürmung des Kapitols durch radikale Trump-Anhänger*innen das | |
| Amtsenthebungsverfahren gegen den Rechtspopulisten eingeleitet. Der Vorwurf | |
| lautet auf „Anstiftung zum Aufruhr“. Trump wurde damit zum ersten | |
| Präsidenten der US-Geschichte, gegen den zwei Amtsenthebungsverfahren | |
| eingeleitet wurden. | |
| Die Verschiebung um zwei Wochen ist auch Ergebnis eines Deals zwischen dem | |
| Demokraten Schumer und dem Anführer der Republikaner im Senat, Mitch | |
| McConnell. Dieser hatte dafür geworben, mit dem eigentlichen Prozess erst | |
| Mitte Februar zu beginnen, damit Trump mehr Zeit zur Vorbereitung bekommt. | |
| McConnell kritisierte, das Repräsentantenhaus habe das | |
| Impeachment-Verfahren „beispiellos schnell“ eingeleitet. | |
| „Die Folge kann nicht ein unzureichender Prozess im Senat sein, der dem | |
| ehemaligen Präsidenten Trump sein rechtmäßiges Verfahren verweigert oder | |
| den Senat oder das Präsidentenamt selbst beschädigt“, sagte er. | |
| Impeachment-Prozess bringt Risiken für Biden | |
| McConnell war während Trumps Amtszeit ein enger Verbündeter des | |
| Präsidenten. Er hatte Trump jedoch wegen dessen „Provokation“ des Mobs beim | |
| Sturm auf das Kapitol scharf kritisiert und auch nicht ausgeschlossen, für | |
| eine Verurteilung des-Ex-Präsidenten zu stimmen. | |
| Für Präsident Biden birgt der Impeachment-Prozess gegen seinen Vorgänger | |
| Risiken: Biden will das Kapitel Trump eigentlich schließen und die | |
| Spannungen im Land abbauen. Durch den Prozess muss er aber neue Konflikte | |
| zwischen Demokraten und Republikanern sowie eine weitgehende Lähmung des | |
| Senats fürchten. Eine Sprecherin Bidens erklärte deshalb am Freitag, das | |
| Weiße Haus erwarte, dass der Senat neben dem Prozess seine weitere Arbeit | |
| fortsetze. | |
| Falls der Senat Trump mit einer Zweidrittelmehrheit der Anstiftung zum | |
| Aufruhr schuldig spricht, könnte die Kongresskammer ihn von künftigen | |
| politischen Ämtern ausschließen. Damit könnte der 74-Jährige 2024 auch | |
| nicht erneut als Präsident kandidieren. | |
| Bisher kam jedoch noch nie in der US-Geschichte eine Zweidrittelmehrheit | |
| für eine Verurteilung eines Präsidenten zustande. Alle 50 demokratischen | |
| Senator*innen und [2][mindestens 17 Republikaner müssten gegen Trump | |
| stimmen]. Derzeit ist nicht abzusehen, ob dies geschehen wird. | |
| Die Demokraten – und auch einige Republikaner – machen Trump für die | |
| gewaltsame Erstürmung des Kapitols am 6. Januar verantwortlich. Der | |
| damalige Noch-Präsident hatte seine Anhänger*innen zuvor in einer | |
| aufwieglerischen Rede zum Marsch auf das Kapitol aufgerufen, um die | |
| endgültige Bestätigung des Wahlsieges des neuen Präsidenten Joe Biden zu | |
| verhindern. Es gab fünf Tote, unter ihnen ein Polizist. | |
| 24 Jan 2021 | |
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