# taz.de -- Flucht aus Honduras in die USA: Mit Gewalt gestoppt | |
> Auf dem Weg in die USA sind Tausende Flüchtende aus Honduras in Guatemala | |
> gestoppt worden. Honduras fordert eine Untersuchung. | |
Bild: Endstation schon in Guatemala? Polizeiblockade am Sonntag in Vado Hondo | |
OAXACA DE JUÁREZ/TEGUCIGALPA epd | Nachdem guatemaltekische | |
Sicherheitskräfte Tausende flüchtende Menschen gewaltsam gestoppt haben, | |
hat die honduranische Regierung das Nachbarland aufgefordert, das | |
repressive Vorgehen aufzuklären. Die bedauerlichen Vorfälle müssten | |
untersucht werden, heißt es in einem Kommuniqué, das am Sonntag | |
veröffentlicht wurde. Auch der guatemaltekische Ombudsmann für | |
Menschenrechte, Jordán Rodas, kritisierte das Vorgehen. | |
Guatemaltekische Polizist*innen und Soldat*innen hatten am Sonntag [1][eine | |
Karawane von mehreren tausend honduranischen Flüchtenden] in der Stadt Vado | |
Hondo im Osten Guatemalas mit Tränengas und Schlagstöcken gestoppt. Zu dem | |
Einsatz kam es, nachdem ein Teil der Honduraner*innen versucht hatte, die | |
Reihen der Sicherheitskräfte zu durchbrechen. | |
In der Nacht zum Montag hielten sich laut Berichten von Journalist*innen | |
vor Ort weiterhin mindestens 6.000 Menschen in Vado Hondo auf. Sie dürfen | |
nur weiterziehen, wenn sie einen negativen Coronatest vorweisen können. | |
Angaben der guatemaltekischen Regierung zufolge wurden bis Sonntagabend | |
weitere 980 Menschen nach Honduras abgeschoben. | |
Vergangene Woche hatten sich Tausende Flüchtende, unter ihnen auch | |
Jugendliche und Familien mit Kleinkindern, aus Honduras auf den Weg | |
Richtung USA gemacht. Sie flüchten vor Armut, Gewalt und den Folgen zweier | |
Hurrikans. Honduras, Guatemala, El Salvador und Mexiko hatten bereits | |
Anfang vergangener Woche in einer gemeinsamen Erklärung verkündet, dass sie | |
keine „illegale Migration“ zulassen würden. Die guatemaltekische Regierung | |
hat in einigen Regionen einen Ausnahmezustand erklärt, damit | |
Sicherheitskräfte die Karawane auflösen können. | |
In Mexiko wurden 500 Nationalgardist*innen an die Südgrenze entsendet, um | |
die Menschen an der Einreise zu hindern. [2][Der künftige US-Präsident Joe | |
Biden], der am Mittwoch vereidigt wird, will zwar die restriktive | |
Migrationspolitik seines Vorgängers Donald Trump ändern. Dennoch hat er die | |
Honduraner jetzt aufgefordert, nicht zu kommen. Die Situation an der Grenze | |
werde sich nicht über Nacht ändern. | |
18 Jan 2021 | |
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