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# taz.de -- Migration aus Mittelamerika in die USA: Militär gegen die Karawane
> Tausende Menschen aus Honduras haben sich einem Aufruf angeschlossen,
> gemeinsam in die USA zu gelangen. Mexiko und Guatemala ergreifen
> Maßnahmen.
Bild: Polizisten stehen am 14. Januar in Guatemala bereit, um die Karavane zu s…
OAXACA taz | Angesichts zahlreicher Migrantinnen und Migranten, die sich
gerade [1][vom Süden her auf den Weg in die USA machen], haben Guatemala
und Mexiko Maßnahmen ergriffen, um die Karawanen zu stoppen. Die
guatemaltekische Regierung hat am Donnerstag in mehreren Departements einen
Ausnahmezustand verfügt, damit Sicherheitskräfte die Märsche auflösen
können. In Mexiko wurden mindestens 500 Nationalgardisten an die Südgrenze
des Landes mobilisiert.
Bereits in der Nacht zum Donnerstag sind etwa 200 Menschen vom
honduranischen San Pedro Sula aus in Richtung Norden losgelaufen. Bis zum
frühen Freitagmorgen haben sich in der Stadt mehrere Tausend weitere
Migrantinnen und Migranten versammelt, um in einer Karawane in die USA zu
gelangen.
Sie folgen einem Aufruf, der seit einigen Wochen in den sozialen Medien
kursierte. Viele von ihnen flüchten vor Armut und Gewalt in dem
mittelamerikanischen Land. [2][Zwei Hurrikans] und die Coronapandemie haben
die Lage in Honduras noch verschärft.
Die sieben guatemaltekischen Departements, in denen für die nächsten 15
Tage ein sogenannter Präventionsstatus herrscht, liegen auf der Route, die
Migranten und Geflüchtete durchqueren. Angesichts der Pandemie ergreife man
„die notwendigen Maßnahmen, um die Sicherheit der Bürger und den sozialen
Frieden aufrechtzuerhalten“, heißt es in dem Dekret.
Polizisten und Soldaten sind angehalten, öffentliche Versammlungen,
Gruppenbildungen und Demonstrationen gegebenenfalls aufzulösen. Man werde
militärische Kräfte einsetzen, um alle in einer Karawane reisenden
Ausländer aufzuhalten, die sich nicht an die gesundheitlichen und
sicherheitstechnischen Vorgaben halten, erklärte die guatemaltekische
Migrationsbehörde.
## Regierungen gegen neue Mobilisierung
Nachdem Ende 2018 und 2019 zahlreiche Menschen aus Honduras, El Salvador,
Guatemala und Nicaragua in Karawanen Richtung USA gezogen waren, haben sich
im vergangenen Jahr wegen der Pandemie [3][nur wenige gemeinsam auf den Weg
gemacht]. Im Dezember wurde eine Gruppe aufgehalten, bevor sie die
mexikanische Südgrenze erreicht hatte.
Angesichts der neuen Mobilisierungen haben die Regierungen von Mexiko,
Guatemala, Honduras und El Salvador bereits am Montag in einer gemeinsamen
Erklärung die „illegale Migration“ verurteilt. Entlang des Grenzflusses Rio
Suchiate im mexikanischen Süden patrouillieren neben den Nationalgardisten
auch Soldaten.
Der General Aristeo Taboada erklärte nach Angaben der Zeitung Diario del
Sur, dass nur ins Land gelassen werde, wer einen negativen Covid-19-Test
und die nötigen Einreisepapiere vorzeigen könne. Zumindest über die
Migrationsdokumente werden die wenigsten verfügen.
15 Jan 2021
## LINKS
[1] /Migration-waehrend-der-Pandemie/!5717705
[2] /Hurrikan-Iota-in-Zentralamerika/!5729878
[3] /Grenze-Honduras-Guatemala-passiert/!5718214
## AUTOREN
Wolf-Dieter Vogel
## TAGS
Guatemala
Honduras
Mexiko
USA
Schwerpunkt Flucht
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Schwerpunkt Flucht
Alejandro Giammattei
Lesestück Recherche und Reportage
Mexiko
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