| # taz.de -- Streit über Erhöhung des Rundfunkbeitrags: Haseloff zieht Staatsv… | |
| > Nächster Schlag in der Krise in Sachsen-Anhalt: Der CDU-Ministerpräsident | |
| > verhindert, dass über eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags abgestimmt wird. | |
| Bild: Reiner Haseloff verhindert die Abstimmung über eine Rundfunkbeitragserh�… | |
| Leipzig taz | Nach tagelangem Ringen und einer inzwischen handfesten | |
| Regierungskrise hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) | |
| die Zustimmung zum Staatsvertrag zur Anhebung des Rundfunkbeitrags | |
| zurückgezogen. Das verkündete Haseloff am Dienstagvormittag in der | |
| Kabinettssitzung. | |
| Die geplante Abstimmung im Landtag am 15. Dezember wird damit hinfällig. | |
| Zuvor war in der Kenia-Koalition ein Streit über die Abstimmung | |
| ausgebrochen. Grüne und SPD kündigten an, für die Erhöhung stimmen zu | |
| wollen. Die CDU blieb bei ihrem Kurs, dagegen zu stimmen – und löste damit | |
| eine Koalitionskrise aus. | |
| Die Möglichkeit, dass die CDU [1][gemeinsam mit den Stimmen der AfD] den | |
| Staatsvertrag blockieren könnte, sorgte bundesweit für Irritation. Am | |
| vergangenen Freitag entließ Ministerpräsident Haseloff seinen Innenminister | |
| Holger Stahlknecht (CDU), [2][nachdem der sich in einem Interview für eine | |
| Minderheitsregierung der CDU ausgesprochen hatte] – eine Option, die | |
| zwangsläufig auf eine Zusammenarbeit mit der AfD hinausliefe. Haseloff | |
| stellt sich seit Jahren offen gegen eine Kooperation mit den Rechten. | |
| Nun hat Haseloff im Alleingang die Abstimmung gekippt und provoziert damit | |
| erneut ein Auseinanderbrechen der Koalition. Die Fraktionsvorsitzende der | |
| Grünen, Cornelia Lüddemann, sagte am Dienstag gegenüber der taz, sie sei | |
| „bitter enttäuscht.“ Die Entscheidung sei „ein klarer Ausdruck des | |
| desaströsen Zustandes der CDU“. Die internen Machtkämpfe hätten | |
| durchgeschlagen, so Lüddemann. | |
| Markus Kurze, parlamentarischer Geschäftsführer und medienpolitischer | |
| Sprecher der CDU Sachsen-Anhalt, hingegen spricht von einer „vernünftigen | |
| Lösung“. Es sei vor dem Hintergrund der Pandemie die „richtige | |
| Entscheidung, die Bürger aktuell nicht mit einer Beitragserhöhung zu | |
| belasten“. Es gehe um eine stabile Regierung, „das haben wir unter Beweis | |
| gestellt“, so Kurze gegenüber der taz. | |
| Trotz der massiven Streitigkeiten sieht es derzeit nicht danach aus, als | |
| würde die Koalition tatsächlich zerbrechen. Lüddemann betonte, in „normalen | |
| Zeiten“ würde man sagen, dass diese Regierung keine Geschäftsgrundlage mehr | |
| habe. Derzeit könne man dies aber nicht riskieren. „Die Brandmauer gegen | |
| rechts würde kippen, wenn wir jetzt gehen.“ | |
| 8 Dec 2020 | |
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| Sarah Ulrich | |
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