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# taz.de -- Spenden zu Weihnachten: Worauf Wohltäter achten sollten
> Trotz Corona spenden die Deutschen viel. Die Stiftung Warentest gibt
> Tipps, wie sich Spendende vor unseriösen Organisationen schützen können.
Bild: In der Vorweihnachtszeit wird besonders viel gespendet
Berlin taz | Das [1][Spendenverhalten der Deutschen] hat sich trotz
Coronakrise kaum verändert. Am liebsten geben sie Geld für den Tierschutz.
Danach folgen: Hilfen für Kinder, für die Gesundheit, die Not- und
Katastrophenhilfe und den Umweltschutz. Das ist das Ergebnis einer
aktuellen repräsentativen Umfrage der Stiftung Warentest und des
Marktforschungsinstituts GfK.
Fast jede und jeder Zweite gab, an in den vergangenen 24 Monaten [2][Geld
gespendet zu haben]. Das Problem: In Deutschland sammeln mehr als 600.000
Organisationen Spenden, und nicht alle arbeiten seriös.
Dabei geht es um viel Geld. Laut dem [3][Deutschen Zentralinstitut für
soziale Fragen], DZI, spendeten die Deutschen 2019 satte 10,5 Milliarden
Euro. Das waren 4,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Über den Spendenzweck
kann man mit dem Herzen entscheiden, über die dazu passende Organisation
aber besser nicht“, heißt es in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift
Finanztest.
Manche würden zum Beispiel Spender mit grausamen Fotos und Bettelbriefen
unter Druck setzen oder sie an der Haustür zur sofortigen Unterschrift
drängen. Andere Spendensammler könnten keine Mitgliedsausweise vorweisen,
wenn sie einen auf der Straße ansprechen. Seriöse machten das anders,
schreiben die Tester. Jetzt in der Vorweihnachtszeit wird besonders viel
gespendet. Ihre Tipps:
## Viele kleine Spenden erhöhen Verwaltungskosten
Erstens: die Auswahl. Am einfachsten wird es, wenn man eine
Hilfsorganisation bereits kennt und ihr vertraut, weil sie zum Beispiel in
der näheren Umgebung sitzt. Ist die Organisation unbekannt, könne man etwa
auf das DZI-Spendensiegel achten. Das bekomme nur, wer sich nach strengen
Kriterien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen prüfen lasse.
Dieses halte es zum Beispiel „gerade noch für vertretbar“, bis zu 30
Prozent der Gesamtausgaben für Verwaltung und Werbung auszugeben.
Grundsätzlich gelte: „Wer Geld einsammelt, sollte darüber auch Rechenschaft
ablegen können.“ Heißt: Auf der Internetseite der Organisation sollte ein
aktueller Jahresbericht mit Finanzzahlen zu finden sein. Und die Kosten für
Verwaltung und Werbung etwa sollten getrennt ausgewiesen werden.
Zweitens: der Zweck. „Spenden bis zu 150 Euro sollten Sie nicht splitten,
damit möglichst viel von Ihrem Geld in die direkte Hilfe fließt“, so die
Finanztester. Gehe das Geld an mehrere Organisationen, entstünden „in der
Regel“ höhere Verwaltungskosten. Und weiter: „Binden Sie Ihre Spende nicht
an ein konkretes Projekt.“ Dann könne überschüssiges Geld auch für ähnli…
Hilfsprojekte eingesetzt werden.
Drittens: die Steuern. Wer an gemeinnützige Organisationen spendet, kann
das von der Steuer absetzen. Für Beträge bis 200 Euro reiche ein
Buchungsbeleg als Nachweis. „Bei größeren Spenden, die bis zu einem Fünftel
Ihrer eigenen Gesamteinkünfte absetzbar sind, sollten Sie sich von der
Organisation eine Spendenquittung geben lassen“, so die Finanzexperten.
7 Dec 2020
## LINKS
[1] /Brot-fuer-die-Welt-warnt/!5710397
[2] /Spenden--aber-wofuer/!5647458
[3] https://www.dzi.de/
## AUTOREN
Hanna Gersmann
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Spenden
Weihnachten
Kolumne Sie zahlt
Der Hausbesuch
Blutspende
Gemeinnützigkeit
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