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# taz.de -- Hamburger Impfstrategie: Geimpft wird nur mobil
> Das Impfzentrum in den Messehallen bleibt vorerst geschlossen. In den
> kommenden Wochen impfen mobile Teams nur in den Alten- und Pflegeheimen.
Bild: Bleibt erst mal so leer: Behandlungsraum im Hamburger Impfzentrum
Hamburg taz | Das zentrale [1][Corona-Impfzentrum in den Messehallen]
bleibt erst mal dicht. Obwohl auch Hamburg mit den Impfungen am kommenden
Sonntag beginnen will, sei es „plausibel“, so Gesundheitsbehörden-Sprecher
Martin Helfrich, dass das Zentrum noch den ganzen Januar seine Pforten
nicht öffnen wird.
Der Grund: Alle Impfdosen, die Hamburg zur Verfügung haben wird, werden
erst mal in den Alten- und Pflegeheimen gebraucht, die von mobilen
Impfteams angefahren werden. Die Impfung in diesen Einrichtungen, die
sowohl die Bewohner*innen wie auch das Betreuungspersonal betrifft, wird
voraussichtlich die einzige Hamburger Impfaktivität in den kommenden Wochen
sein.
10.000 bis 15.000 Impfdosen stehen Hamburg in der ersten Charge zur
Verfügung, die für 5.000 bis 7.500 Menschen reicht, weil jede Person
zweimal geimpft werden muss. Da die Gesundheitsbehörde zwar davon ausgeht,
dass weitere Kontingente in ähnlicher Größenordnung bald zur Verfügung
stehen, in den Heimen aber insgesamt rund 30.000 Personen geimpft werden
müssen, wird vorerst kein Impfstoff für andere Personen zur Verfügung
stehen.
Das Personal, dass die Impfungen in den Messehallen durchführen soll, ist
bis dahin in die mobilen Impfteams komplett eingebunden. Sie könnten in
einer zweiten Phase dann auch das Personal der Hamburger Kliniken impfen.
Krankenhauspatient*innen aber sollen nicht vor Ort eine Dosis bekommen.
Voraussichtlich Ende Januar oder im Februar dann könnte das Impfzentrum in
Betrieb genommen werden, zuerst für Personen, die in der Ambulanten Pflege
arbeiten. Die weiteren Risikogruppen werden dann folgen: Zuerst sind die
über 80-Jährigen dran, anschließend folgen die systemrelevanten Personen.
Die Gesundheitsbehörde wird für die Terminvergabe keine Personen
anschreiben und so Impftermine vergeben, sondern über das Internet und die
Medien bekannt machen, welche Personengruppen ab wann impfberechtigt sind.
Diese können dann über eine Hotline oder digital einen Termin abmachen und
müssen anschließend in den Messehallen nachweisen, dass sie tatsächlich
impfberechtigt sind. So sollen die verschiedenen Impfgruppen, die eine
[2][Bundesverordnung] festlegt, nach und nach die Berechtigung erhalten, an
der Impfung teilzunehmen.
Wie lange es dauert, bis alle Hamburger*innen, die wollen, den begehrten
Doppelpieks erhalten, steht aber in den Sternen. Bei einer Verfügbarkeit
von 15.000 Dosen pro Woche würde es fast drei Jahre brauchen, bis eine
Million Hamburger*innen geimpft sind.
Wie schnell und wie viele andere Pharmakonzerne die Zulassung für ihren
Impfstoff erhalten und in eine Massenproduktion einsteigen, weiß heute
niemand. Klar ist nur: Die Zahl der verfügbaren Impfdosen wird nach und
nach steigen. Die Messehallen jedenfalls sind für 7.000 Impfungen täglich
ausgelegt, doch auch damit würde es – bei zwei Impfvorgängen pro Person –
rund ein Jahr brauchen, bis hier so viele Hamburger*innen geimpft wären,
dass eine [3][Herdenimmunität] entsteht.
Deshalb sollen in einer letzten Phase die Praxen der Hausärzt*innen und
Allgemeinmediziner*innen den Impfbetrieb vom Impfzentrum übernehmen. Das
aber wird erst möglich sein, wenn genügend Serum für alle, die geimpft
werden wollen, da ist, und dieses zudem nicht durchgängig bei minus 70 Grad
gekühlt werden muss.
23 Dec 2020
## LINKS
[1] https://www.welt.de/regionales/hamburg/article221091870/Coronavirus-7000-Im…
[2] /Corona-Impfstrategie-vorgestellt/!5735682
[3] /Impfen-gut-Impfen-bloed/!5728682
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Immunität
Impfung
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Dilek Kalayci
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