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# taz.de -- Waffenaffäre um Landesinnenminister: Lorenz Caffier gibt Amt auf
> Nach taz-Recherchen musste der Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns
> zugeben, einem Prepper eine Pistole abgekauft zu haben. Nun ist er
> zurückgetreten.
Bild: Lorenz Caffier, Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns, tritt zurück
Schwerin dpa/afp/taz | Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier
(CDU) ist zurückgetreten. Er stand massiv in der Kritik, seit er als
Reaktion auf [1][taz-Recherchen] zugeben musste, eine Pistole von einem
Mann gekauft zu haben, der Verbindungen zu Rechtsextremisten hat.
„Ich habe eine Waffe bei jemanden erworben, bei dem ich sie aus der
heutigen Sicht nicht hätte erwerben dürfen. Aber: Nicht der Erwerb war ein
Fehler, sondern mein Umgang damit. Dafür entschuldige ich mich“, heißt es
[2][in einer persönlichen Erklärung] des Ministers vom Dienstag. „Ich trete
daher als Minister für Inneres und Europa mit Ablauf des heutigen Tages
zurück.“ Caffier hatte dieses Amt 14 Jahre inne und war damit der aktuell
dienstälteste Innenminister Deutschlands.
Nach Darstellung Caffiers gab es erst im Mai 2019 belastbare Hinweise auf
rechtsextremes Gedankengut bei dem Waffenhändler. Als er die Waffe Anfang
2018 privat kaufte, hätten weder dem Innenministerium noch dem
Landeskriminalamt (LKA), dem Landesamt für Verfassungsschutz, dem
Innenstaatssekretär oder ihm selbst Erkenntnisse über rechtsextremistische
Tendenzen des Verkäufers vorgelegen.
## Nicht mehr die „nötige Autorität“
Allerdings war der Name des Waffenhändlers bereits im Juli 2017 in der
Zeugenaussage eines Hinweisgebers gegenüber Bundesbehörden zu Aktivitäten
des rechtsextremen „Prepper“-Netzwerks Nordkreuz genannt worden. Eine
Information darüber war damals an das Landesamt für Verfassungsschutz MV
ergangen, dort aber offenbar liegengeblieben.
Caffier betonte in seiner Rücktrittserklärung, es verletze ihn zutiefst,
dass in der Berichterstattung von Medien eine Nähe seiner Person zu rechten
Kreisen suggeriert werde. „Ich kann diesen Vorwurf nur in aller Schärfe
zurückweisen. Er ist schlicht absurd.“ Caffier hatte maßgeblich den
letztlich gescheiterten Verbotsantrag gegen die rechtsextreme NPD mit auf
den Weg gebracht. „Ich muss erkennen, dass ich in dieser Situation nicht
mehr die nötige Autorität besitze, um das Amt des Innenministers mit ganzer
Kraft bis zum September 2021 ausüben zu können.“
17 Nov 2020
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Hannibals-Schattennetzwerk/!t5549502
[2] https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108531/4766187?utm_source=twitter&…
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