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# taz.de -- Rassismus beim Kampf gegen Klimakrise: Mehr Diversität in der Bewe…
> Auch die Klimabewegung kämpft mit rassistischen Strukturen. Ein Schritt
> für gerechteren Aktivismus: die erste BIPoC-Klimagerechtigkeitskonferenz.
Bild: Die Ökonomin Tonny Nowshin (l.) bei einem Vortrag im August in Leipzig
Berlin taz | Die [1][Klimabewegung muss diverser] werden. In ihren
Mitgliedern und ihren Ansichten. Wie das gelingen kann, darüber haben am
Wochenende etwa 50 Teilnehmer*innen der [2][ersten
BIPoC-Klimagerechtigkeitskonferenz Deutschlands] diskutiert. BIPoC steht
für Black, Indigenous, People of Color. Eigentlich sollte die Veranstaltung
in Leipzig stattfinden, wegen Corona wurde sie auf Zoom verlegt.
Dass es [3][in der Klimabewegung rassistische Strukturen] gibt, darüber
wurde inzwischen auch in der Bewegung selbst viel gesprochen. Genügend
konkrete Veränderungen gab es bisher aber nicht, findet die Ökonomin und
Organisatorin der Konferenz, [4][Tonny Nowshin]. Gemeinsam mit zwei anderen
Aktivist*innen, die sich als BIPoC identifizieren, beschloss sie deshalb,
eine Konferenz zu veranstalten, in der sich BIPoC über ihre Erfahrungen als
nichtweiße Personen in einer vorwiegend weißen Klimabewegung austauschen
können.
Einerseits um sich weniger allein zu fühlen, aber vor allem, um neue
Strategien zu entwickeln, wie die Stimmen von BIPoC beim Arbeiten gegen den
Klimawandel besser gehört werden können. „Das Wichtigste, was die
Teilnehmer*innen mitgenommen haben, ist, glaube ich, das Gefühl, dass sie
nicht allein sind“, so Nowshin nach der Konferenz.
Eine Kritik, die auf der Konferenz deutlich wurde: In den Narrativen zum
Klimawandel geht es zu wenig um Menschen, die direkt und existenziell vom
Klimawandel betroffen sind. „Die Klimabewegung hat lange nicht anerkannt,
dass BIPoC andere Erfahrungen und eine andere Sicht auf den Klimawandel
haben als weiße Aktivist*innen“, sagt Nowshin.
## Bewegung ohne nichtweiße Perspektiven geschwächt
Inzwischen gebe es schon ein größeres Bewusstsein dafür. Die gesamte
Bewegung werde geschwächt, wenn sie nicht offen für nichtweiße Perspektiven
sei. „Der Planet ist so groß und divers. Wenn die Klimabewegung sich der
unterschiedlichen Probleme in den verschiedenen Teilen der Welt nicht
bewusst ist, wie kann sie dann behaupten, eine globale Bewegung zu sein und
den Planeten retten zu wollen?“, fragt Nowshin.
Sie ist optimistisch, dass die Konferenz etwas bewirkt. Nun sei das
Wichtigste, Diskussionen anzuregen und immer wieder über das Thema zu
sprechen. „Wir wollen, dass es uncool wird, nicht aktiv antirassistisch zu
sein“, sagt sie. So wie es seit #Metoo immer weniger vorstellbar sei, dass
Frauen nicht geglaubt wird, wenn sie sagen, dass sie belästigt worden sind,
so solle nicht mehr infrage gestellt werden, dass es Rassismus gibt und
jeder etwas dagegen tun muss.
17 Nov 2020
## LINKS
[1] /Forscherin-ueber-Klimakrise-und-Rassismus/!5701838
[2] https://bipoclimatejusticenetwork.de/
[3] /Kolonialismus-und-Klimakrise/!5638661
[4] /Klimabewegung-und-Diskriminierung/!5689986
## AUTOREN
Lena Wrba
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
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klimataz
People of Color
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Kolumne Bewegung
Datteln
Schwerpunkt Rechter Terror
Migration
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