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# taz.de -- „Die Partei“ nun im Bundestag: Ex-SPDler versucht es mit Humor
> Der Bundestagsabgeordnete und ehemalige SPD-Politiker Marco Bülow tritt
> „Die Partei“ bei. Damit sitzt sie nun erstmals im Bundestag.
Bild: Marco Bülow (l.) und Martin Sonneborn (r.), Bundesvorsitzender „Die Pa…
Berlin taz | Ab sofort ist die Satirepartei „Die Partei“ im Bundestag
vertreten: Marco Bülow, Ex-SPDler und seit zwei Jahren fraktionslos, ist
jetzt Parteimitglied. Das verkündete der Bundestagsabgeordnete am Dienstag
in einer Open-Air-Pressekonferenz vor dem Bundestag. Anwesend war auch
Martin Sonneborn, Parteivorsitzender und Abgeordneter im Europaparlament.
Er überreichte Bülow einen Mitgliedsausweis mit der Nummer 50.000.
Angekündigt worden war [1][die Veranstaltung als P-Day]. „Ich bin zwar
immer noch fraktionslos, aber nicht mehr parteilos“, sagte Bülow. Ab sofort
möchte er die Interessen von „Die Partei“ in den Bundestag tragen.
Bülow kritisiert unter anderem, dass die etablierten Parteien im Bundestag
vor allem „Lobbypolitik“ betreiben würden. Dadurch würden viele Menschen
den Zugang zu Politik verlieren, weil sie sich nicht mehr in den Parteien
wiederfinden würden. „Wir haben ein verkrustetes System, das aufgebrochen
werden muss“, sagte er. Bülow setzt sich besonders für Sozial- und
Klimapolitik ein.
Seit 2002 ist der Dortmunder im Bundestag. Gewählt wurde er immer über ein
Direktmandat seines Wahlkreises. Bis 2018 war er Mitglied der SPD und
gehörte dem linken Flügel in der Partei an.
## Bülow sieht sich selbst nicht als Satiriker
Immer wieder geriet er mit der Parteiführung wegen des Parteikurses
aneinander. Seit seinem Austritt aus der SPD vor zwei Jahren ist er
fraktionslos im Bundestag. Die Zeit seit seinem Austritt sei positiv für
ihn gewesen: „Ich habe viele Anfragen von unterschiedlichen Parteien
bekommen, die mit mir zusammenarbeiten wollen.“ Deshalb sehe er den
Eintritt in „Die Partei“ nicht als Hindernis, seine politischen Interessen
umsetzen zu können.
Bei den Bundestagswahlen im kommenden Jahr will Bülow wieder für seinen
Wahlkreis Dortmund I antreten. Dann allerdings nicht mehr für die SPD,
sondern für seine neue Partei. „Ich glaube, die Menschen sind offen für
Kandidat:innen abseits der etablierten Parteien“, sagte der Abgeordnete der
taz.
„Die Partei“ ist bekannt für ihre satirischen Aktionen, die ihr [2][immer
wieder die Kritik], keine seriöse Politik zu betreiben, einbringen. Seit
2014 sitzt Martin Sonneborn im Europaparlament, 2019 erreichte „Die Partei“
2,9 Prozent bei den Europawahlen und damit einen [3][zweiten Sitz, den Nico
Semsrott einnimmt.]
Sonneborn ist glücklich über Bülows Eintritt in „Die Partei“. „Endlich…
es eine unseriöse Opposition im Bundestag, die man wählen kann“, so der
Parteivorsitzende vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. Er sehe die Relevanz
von Polemik und Satire gerade auch darin, rechte Parteien zu kritisieren.
„Das macht Spaß und wir können unsere Botschaften in der Öffentlichkeit
transportieren.“
Über sich selbst sagte Bülow, er sei nicht der größte Satiriker. „Ich wer…
niemals einen Satirepreis gewinnen.“
17 Nov 2020
## LINKS
[1] /Satirepartei-Die-Partei-im-Bundestag/!5729264
[2] /Aufnahmestopp-fuer-Maenner-bei-der-Partei/!5666381
[3] /EU-Abgeordneter-Nico-Semsrott/!5608250
## AUTOREN
Christina Gutsmiedl
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