# taz.de -- Satirepartei „Die Partei“ im Bundestag: Marco Bülow jetzt Spa�… | |
> „Die Partei“ will am Dienstag den Übertritt eines Bundestagsabgeordneten | |
> verkünden. Es könnte sich um den parteilosen Ex-SPDler Bülow handeln. | |
Bild: Marco Bülow bei der Montagsdemo für Klimaschutz im September | |
BERLIN taz | Die Satirepartei „Die Partei“ bekommt offenbar ihren ersten | |
Bundestagsabgeordneten. Am Dienstag will sie nach eigenen Angaben den | |
Übertritt eines Abgeordneten bekannt geben. Dabei könnte es sich [1][um | |
Marco Bülow aus Dortmund handeln], der im November 2018 aus der SPD | |
ausgetreten war und seitdem als Parteiloser im Bundestag sitzt. | |
„Die Partei“ hatte schon in der vergangenen Woche eine Pressekonferenz für | |
diesen Dienstag angekündigt. 15 Jahre nach der Parteigründung ziehe die | |
Partei in den Bundestag ein, heißt es in der Einladung. Und weiter: „Ein | |
Abgeordneter tritt öffentlich in die PARTEI ein und erhält vor Ort seinen | |
PARTEI-Ausweis.“ Stattfinden soll der Termin in Anwesenheit des | |
Parteivorsitzenden Martin Sonneborn um 13 Uhr vor dem Reichstagsgebäude. | |
Am Montag kündigte auch Bülow seine Teilnahme an. „Der 17.11. ist P-Day. | |
Ich bringe ab jetzt Verstärkung in den Bundestag. Was das bedeutet, | |
erfahren Sie morgen um 13 Uhr öffentlich. Es wird einige spannende Bilder | |
geben“, schreibt er in einer Pressemitteilung. Nachfragen dazu beantwortete | |
sein Büro am Montag nicht. | |
„Die Partei“ wurde 2004 von Sonneborn und anderen Redakteuren des | |
Satire-Magazins Titanic gegründet. Mittlerweile hat sie nach eigenen | |
Angaben [2][über 50.000 Mitglieder und Mandate in mehreren | |
Kommunalparlamenten]. Sonneborn selbst zog 2014 ins EU-Parlament ein. Bei | |
der Europawahl 2019 holte sie 2,4 Prozent der Stimmen und damit einen | |
zweiten Sitz im Parlament, den der Satiriker Nico Semsrott eingenommen hat. | |
Überdurchschnittlich erfolgreich schneidet „Die Partei“ in Großstädten, … | |
Erstwähler*innen und im linksalternativen Milieu ab. | |
## Bülow will 2021 wieder antreten | |
Bülow sitzt seit 2002 im Bundestag und wurde in seinem Dortmunder Wahlkreis | |
als SPD-Kandidat stets direkt gewählt. Der Parteilinke haderte allerdings | |
häufig mit dem Kurs der SPD, etwa beim Klimaschutz oder in der | |
Sozialpolitik. Als Gegner der Großen Koalition stimmte er 2018 gegen eine | |
erneute Kanzlerinnenschaft Angela Merkels. Ein halbes Jahr später | |
verkündete er dann seinen Austritt aus Partei und Fraktion. | |
Bei der Bundestagswahl 2021 möchte er erneut als Direktkandidat antreten. | |
[3][Auf seiner Webseite] sammelt er dafür bereits Spenden und | |
Unterstützungsunterschriften. Sein zentrales Versprechen dort lautet: | |
„Echte Demokratie statt Lobbyrepublik“. | |
16 Nov 2020 | |
## LINKS | |
[1] /Ein-Jahr-nach-dem-SPD-Austritt/!5640607 | |
[2] /Wahlerfolg-von-Die-Partei/!5598103 | |
[3] https://deine-wahl.marco-buelow.de/ | |
## AUTOREN | |
Tobias Schulze | |
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