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# taz.de -- Nachnutzung des Flughafens Tegel: Nehmen S’ doch noch ein Stück …
> Der SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz fordert, dass die Einrichtung des
> Flughafens Tegel per Publikumsversteigerung unter die BerlinerInnen
> kommt.
Bild: Machen sich auch gut im Schlafzimmer: Schilder aus TXL
Wer das Hauptterminal A am Flughafen Tegel in seinen letzten – quasi
geschenkten – Jahren als PassagierIn genutzt oder einfach nur besucht hat,
mag mehr als einmal gedacht haben: „Ganz schön retro. Schick eigentlich!“
Trotz wiederholter Sanierungen und Umbauten atmet der im Jahr 1974
eröffnete Komplex immer noch den Geist der damaligen Zeit. Aber auch
Hinweisschilder, Lampen oder Möbel, die später hinzukamen, gewinnen mit der
Schließung des Westberliner Flughafens an ideellem Wert.
Viel zu schade zum Wegwerfen, findet Daniel Buchholz, umweltpolitischer
Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus. „Der Flughafen Tegel darf
nicht auf dem Müll landen“, fordert der Politiker und meint: Das vom Senat
beschlossene Konzept „Zero Waste“ könne in Tegel „exemplarisch umgesetzt…
werden. Dass die Beuth-Hochschule als künftige Nutzerin des Terminals
Verwendung für die ganzen TXL-Paraphernalien hat, dürfte auszuschließen
sein. In einer parlamentarischen Anfrage an den Senat hat Buchhholz deshalb
die Frage aufgeworfen, in welcher Form bislang an eine Entsorgung der
Innenausstattung gedacht ist.
Die Antworten der Finanzverwaltung, die jetzt vorliegen, findet er
allerdings „wenig aufschlussreich“. Laut Finanzstaatssekretärin Vera Junker
muss die BFG – eine hundertprozentige Tochter der Flughafengesellschaft FBB
– als derzeitige Nutzerin alle Flächen und Gebäude bis zum 4. August 2021
„beräumt an die Eigentümerinnen und Eigentümer“ – sprich: das Land Ber…
zurückgeben.
Was dabei mit der ganzen Ausstattung geschieht, entscheide die BFG „nach
wirtschaftlichen Kriterien in Einklang mit den bundes- und
landesrechtlichen Vorschriften“. Es sei allerdings geplant, „verwertbare
Gegenstände und Anlagen“ über ein Auktionshaus zu vermarkten, teilt Junker
mit. Bei gemeinsamen Begehungen nach der Schließung, auch mit der Tegel
Projekt GmbH, die das gesamte Gelände entwickeln soll, würden
„weiterverwendbare Mobilien und Inventar identifiziert und einer weiteren
Nutzung zugeführt“. Um den Rest kümmere sich dann die Berlin Recycling GmbH
als Entsorgungsdienstleister.
SPD-Mann Buchholz – als Spandauer Abgeordneter schon immer nah dran an
Tegel – ist das alles nicht konkret genug. Er kritisiert, dass es
„durchdachte Pläne und Konzepte für Zero Waste noch nicht zu geben scheint�…
– und dass die Versteigerung von Gegenständen „vermutlich nur an
Großabnehmer“ erfolgen werde. Er hingegen setze sich für eine öffentliche
Publikumsauktion ein: „Dann können alle interessierten Berliner*innen,
Flughafenfans und Tegel-Liebhaber*innen auch auf einzelne Gegenstände
mitbieten.“
5 Nov 2020
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Flughafeneröffnung
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Flughafen Tegel
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Kolumne Berlin viral
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