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# taz.de -- Politik in der Corona-Pandemie: Linken-Parteitag abgesagt
> Wegen steigender Infektionszahlen hat die Linkspartei die Wahl der neuen
> Parteispitze abgesagt. Wann und wie die Vorstandswahlen nachgeholt
> werden, ist noch offen.
Bild: Müssen weiter auf ihren großen Tag warten: Susanne Hennig-Wellsow und J…
Berlin afp/dpa | Nach der CDU hat auch die Linke ihren [1][Parteitag] zur
Wahl einer neuen Parteispitze abgesagt. Der Parteivorstand beschloss am
Dienstag, dass das schon einmal von Juni auf Ende dieses Monats verschobene
Treffen erneut nicht stattfinden kann. „Die weiter ansteigenden
Corona-Infektionszahlen machen diesen Schritt leider unausweichlich“,
teilte die Partei mit.
Eigentlich sollte bei einem verkürzten Parteitag an diesem Freitag in
Erfurt über die Nachfolge der Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger
entschieden werden. Beide sind seit acht Jahren im Amt. Die neue
Doppelspitze soll aller Voraussicht nach von der Linksfraktionschefin im
hessischen Landtag, Janine Wissler, und Thüringens Parteichefin Susanne
Hennig-Wellsow gebildet werden.
Wann und wie die eigentlich geplante Wahl einer neuen Parteiführung
nachgeholt wird, ist noch offen. Als Alternative werden den Angaben zufolge
drei Möglichkeiten diskutiert: Dezentrale Beratungen, eine Neuwahl des
Vorstands per Briefwahl und ein nachgeholter Präsenzparteitag im kommenden
Jahr. Die Linke muss turnusmäßig eine neue Parteiführung wählen.
„Auf Grund der Infektionslage zeichnete sich immer deutlicher ab, dass ein
Bundesparteitag mit rund 1000 Teilnehmenden nicht verantwortungsvoll
durchführbar sein wird“, erklärte Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler in
Berlin. „Daher haben wir schweren Herzens beschlossen, auch den bereits auf
einen halben Tag verkürzten Parteitag zu verschieben.“
## Dezentraler Parteitag als Option
Schindler sprach von der Möglichkeit, die Debatten, Reden und die
Vorstellung der Kandidaten über das Internet zu organisieren oder einen
dezentralen Parteitag abzuhalten. Damit mache die Partei Gebrauch von einer
Änderung im Parteiengesetz, die im November in Kraft treten werde. Wann und
wie der Parteitag über die Bühne gehen soll, werde der Parteitag am 7.
November beraten.
Der Parteitag war ursprünglich im Juni geplant gewesen, wurde dann aber
[2][wegen der Corona-Pandemie auf Ende Oktober verschoben]. Dieser
Bundesparteitag wäre mit der Neuwahl des Parteivorstandes und der
Einstimmung auf den Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr ein sehr
wichtiger Parteitag geworden, räumte Schindler ein.
„Es ist uns als Vorstand ausgesprochen wichtig, die innerparteiliche
Demokratie und Meinungsbildung möglichst vollumfänglich zu gewährleisten.“
Schindler verwies darauf, dass seit einigen Tagen die Sieben-Tage-Inzidenz
in Erfurt über der kritischen Marke von 50 Infektionen auf 100.000
Einwohner liege.
28 Oct 2020
## LINKS
[1] /Pandemie-Folgen-fuer-Politik-und-Justiz/!5719307
[2] /Politik-in-der-Coronapandemie/!5720295
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