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# taz.de -- Berliner „Lockdown light“ für Kinder: Im Frühjahr was gelernt
> Bei den harten Einschränkungen im November-Lockdown hat man den wenigen
> Spielraum, den man noch hat, den Kindern zugebilligt. Das ist konsequent.
Bild: Geht in Ordnung nach der neuesten Corona-Verordnung: Kleingruppe kickende…
Der wesentliche Punkt, der diesen zweiten Lockdown von der Vollbremsung im
Frühjahr unterscheidet, ist der Umgang mit den Belangen der Kinder und
Jugendlichen in dieser Stadt. Berlin hat, wie auch die übrigen Länder, die
[1][harten Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz] mit der
Bundeskanzlerin weitgehend übernommen – mit dem feinen, aber entscheidenden
Akzent, dass man hier kinder- und jugendrelevante Infrastruktur konsequent
offen lässt. Man hat, kurz gesagt, die Linie, die man bei Kita- und
Schulpolitik fährt, weitergedacht für die anderen Bereiche des Kinder- und
Familienlebens.
Das ist angesichts des Infektionsgeschehens mutig, und vor allem ist es gut
so.
Musikschulen dürfen also weitermachen, Jugendkunstschulen auch, die
Ausleihe in den Bibliotheken bleibt geöffnet, das Fußballtraining draußen
bleibt – in kleineren Gruppen – möglich. Und: Die harten
Kontaktbeschränkungen gelten nicht, solange man noch keine 12 Jahre alt und
mit Kumpels aus der Schule unterwegs, also vormittags ohnehin schon eine
„Kontaktgruppe“, ist. Auch Jugendclubs und Spielplätze – das soll am Mon…
mit den Bezirken feinjustiert werden – bleiben wohl offen.
Nun kann man kaum kontrollieren, ob sich da wirklich nur die Kinder aus der
Klasse 6b auf dem Fußballplatz treffen oder vielleicht auch noch Teile der
5a mitspielen. Und natürlich braucht es harte Maßnahmen, wenn das
Infektionsgeschehen derartig aus dem Ruder läuft wie jetzt – wenn also
Ansteckungsherde nicht mehr nachvollziehbar sind. Dann kann man nicht mehr
anders, als Kontakte pauschal zu beschränken, bis die Welle hoffentlich
bricht.
Gleichwohl, das hat der erste Lockdown gezeigt, sind die Kinder eine der
verwundbarsten Gruppe in der Krise: gerade in der Großstadt, wo beengte
Wohnverhältnisse eine andere Rolle spielen als auf dem Land – mit allen
„Folgekosten“, die das für die Kinder bedeutet, wie [2][Gewalt in der
Familie], Bewegungsmangel, keine Ruhe und kein Raum zum Lernen.
Man konnte angesichts der Infektionszahlen nicht mehr groß differenzieren,
der Lockdown war folgerichtig. Dass man den wenigen Spielraum, den es
(hoffentlich) gibt, den Kindern und Jugendlichen zubilligt, ist es
ebenfalls.
2 Nov 2020
## LINKS
[1] /Corona-Massnahmen-in-Berlin/!5724793&s=lockdown+berlin/
[2] /Frauen-in-der-Pandemie/!5720558&s=Gewalt+familie/
## AUTOREN
Anna Klöpper
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