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# taz.de -- Warnung des Auswärtigen Amts: Noch mehr Corona-Risikogebiete
> Fast überall in Europa steigen die Infektionszahlen. Das Auswärtige Amt
> reagiert: Reisewarnungen gibt es nun unter anderem für ganz Belgien und
> fast ganz Frankreich.
Bild: Nicht nur, um das das Klima zu schützen: Den Flug ins Ausland sollte man…
Berlin dpa | Die Bundesregierung hat ganz Belgien, Island und einzelne
Regionen in neun weiteren europäischen Ländern wegen steigender
[1][Corona]-Infektionszahlen zu Risikogebieten erklärt. Das Robert
Koch-Institut aktualisierte am Mittwochabend seine Risikoliste, auf der nun
mit Wales und Nordirland erstmals auch Gebiete Großbritanniens stehen. In
Frankreich kamen die Regionen Pays de la Loire und Burgund (Bourgogne)
hinzu. Damit ist im größten Nachbarland Deutschlands nur noch die einst
besonders stark von der Pandemie betroffene Grenzregion Grand Est von der
Einstufung als Risikogebiet ausgenommen.
In Belgien wurde zuletzt nur die Hauptstadt Brüssel als Risikogebiet
geführt. Die Ausweitung auf das ganze Land betrifft nun auch Grenzregionen
zu Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Erstmals nahm die
Bundesregierung Gebiete in den beiden baltischen Staaten Litauen und
Estland auf die Risikoliste. Außerdem kamen Regionen in Irland, Kroatien,
Slowenien, Ungarn und Rumänien hinzu.
Für alle neuen Risikogebiete in Europa sprach das Auswärtige Amt in der
Nacht zu Donnerstag Reisewarnungen für Touristen aus. Fast gleichzeitig
wurde die pauschale Reisewarnung für mehr als 160 Länder außerhalb der
Europäischen Union und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums aufgehoben.
Damit wird nun jedes Land der Welt einzeln bewertet.
Wer glaubt, dass damit Fernreisen wieder deutlich einfacher werden, täuscht
sich aber. Für Urlauber [2][ändert sich kaum etwas].
## Künftig gibt es drei Kategorien von Ländern:
Reisewarnung: Sie wird nur noch für die Länder ausgesprochen, die den
Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen
sieben Tagen überschreiten. Das gilt derzeit für 123 Länder ganz und für 15
teilweise.
„Reisewarnung light“: Für etwa 50 weitere Länder wird unabhängig von der
Infektionslage von Reisen abgeraten. Der Grund: Dort gelten noch
Einreisebeschränkungen oder eine Ausreisesperre in die EU. Zu dieser
Staatengruppe gehört beispielsweise das beliebte Winterurlaubsland
Thailand, wo es kaum Corona-Infektionen gibt, aber ausländische Touristen
auch draußen bleiben müssen.
Keine Warnung: Unter dem Strich bleiben dann nicht mehr viele Länder übrig,
für die weder vor Reisen gewarnt noch von ihnen abgeraten wird – vor allem
weil derzeit in Europa alle paar Tage neue Reisewarnungen hinzukommen. So
sind inzwischen in der EU nur noch neun der 26 Partnerländer Deutschlands
ganz ohne Risikogebiet und Reisewarnung. Immerhin sind ein paar beliebte
Urlaubsziele dabei: Italien, Griechenland, Zypern und Malta. Außerhalb
Europas sind es nur Georgien und Tunesien. Zudem gibt es für die türkischen
Urlaubsgebiete am Mittelmeer seit mehreren Wochen eine Ausnahmeregelung.
Die weltweite pauschale Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie war am 17.
März von Bundesaußenminister Heiko Maas ausgesprochen worden, nachdem
zahlreiche Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt worden waren
und Zehntausende Deutsche im Ausland festhingen. Bereits am 15. Juni war
die Regelung für die meisten europäischen Länder wieder aufgehoben worden.
Jetzt entfällt sie ganz.
Die Reisewarnung ist zwar kein Verbot, soll aber eine möglichst große
abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute für den Urlauber: Er
kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum
Risikogebiet erklärt wird. Das Schlechte: Rückkehrer aus Risikogebieten
(nun deckungsgleich mit den Reisewarnungen) müssen sich testen lassen und
in Quarantäne, bis das Ergebnis da ist. Ab 15. Oktober soll der Test erst
fünf Tage nach Rückkehr erfolgen. Das kann dann eine knappe Woche
Quarantäne bedeuten.
Bei allen Hiobsbotschaften über steigende Infektionszahlen und neue
Reisewarnungen gibt es aber auch gute Nachrichten: Für Freiburg (Fribourg)
in der Schweiz sowie die kroatischen Urlaubsziele Zadar und Sibenik-Knin
wurde der Status als Risikogebiet in der Nacht zu Donnerstag aufgehoben.
1 Oct 2020
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