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# taz.de -- Musiktipps für Berlin: Der Improvisation zugeneigt
> Neben Jazz- und Impro-Konzerten ist der Tag der Clubkultur mit über die
> Stadt verteilten Showcases der Höhepunkt der Woche.
Bild: Tony Buck und Magda Mayas bilden zusammen das Duo SPILL
Den Sommer über hat der Jazzkeller 69 e.v. das ja stark runtergefahrene
Livemusik-Leben der Stadt signifikant bereichert, mit seiner kleinen,
feinen Festivalreihe am Kaisersteg in Oberschöneweide. Jetzt gibt es dort
noch einen Openair-Termin. Am Donnerstag (8. 10.) spielt das preisgekrönte
JayJayBeCein dem lauschigen Garten in unmittelbarer Nachbarschaft der
Spree.
Das Kürzel steht für JugendJazzBandCharlottenburg; das Konzept der Combo
unter der Leitung von Christof Griese besteht darin, Werke von Berliner
Komponisten aufzuführen (19 Uhr, Hasselwerderstr. 22A, auf Spendenbasis).
Zutritt zu den naturgemäß teilnehmerbeschränkten Konzerten gilt es, vorab
über das Kontaktformular unter [1][www.jazzkeller69.de] zu organisieren.
Eine experimentellere Ausrichtung – ebenfalls veranstaltet vom Jazzkeller
69 – hat das Konzert, bei dem Achim Kaufmann, ein der Improvisation
zugeneigte Pianist auf den Klarinettisten Tobias Delius und den
Schlagzeuger Steve Heather trifft, um unter anderem Eigenkompositionen
ebenso wie Stücke von Duke Ellington zu spielen, am Freitag im
Industriesalon (2. 10., 20 Uhr, Reinbeckstr. 9, auf Spendenbasis).
Und Samstag dann in den Club, wie man das eben so macht! Oder zumindest mal
machte, in diesen mittlerweile so fern wirkenden Prä-Corona-Zeiten. Doch
diese Woche geht ausnahmsweise tatsächlich mehr, als im improvisierten
Biergarten vor einstigen Leuchttürmen des Nachtlebens herumzusitzen.
## Lang vermisste Orte
Auf Initiative von Kultursenator Klaus Lederer werden vierzig Clubs von
Golden Gate bis Klunkerkranich, aber auch Kollektive wie das Netzwerk
female:pressure für ihren Beitrag zum subkulturellen Leben in der Stadt mit
jeweils 10 000 Euro ausgezeichnet; drumherum gibt es ein Showcase-Festival.
Infos zu Tickets und Line-Ups findet man auf [2][tagderclubkultur.berlin]
und den Seiten der ausgezeichneten Clubs.
Das ://about blank etwa teilt mit, es sei ja „gute, alte
verweigerungstradition, eine antinationale benefizgala auszurichten und ein
temporärer zufluchtsort für all diejenigen zu sein, die sich dem
nationalistischen taumel kaltlands an diesem tag entziehen wollen“. Aber
eben auch, „dass alles, was derzeit auf dem dancefloor unter pandemischen
bedingungen möglich ist, nur ein schwaches aufscheinen dessen ist, was
einmal war – und hoffentlich irgendwann wieder sein wird.“ Doch wenigstens
kann man so – mit ein bisschen Vorbereitung – lang vermisste Orte
aufsuchen.
Und wem das alles zu aufgeladen klingt, der gehe am Samstag doch einfach in
der Stadtnatur tanzen, bei [3][„O MATO – Lago do Mato“] im schönen
Strandbad Plötzensee (ab 12 Uhr, Nordufer 26, 20,25 Euro im VVK).
## Autodidaktischer Guitarero
Keine Sekunden zu verschwenden – und doch alle Zeit der Welt zu haben: dass
sie sich im Idealfall in diesem Spannungsfeld bewegen, kann man nicht nur
Ravern attestieren. Das Online-Magazin Toneshift schreibt diese Qualität
auch dem Duo SPILL zu, bestehend aus dem Schlagzeuger Tony Buck und der
Pianisten Magda Mayas. Zusammen mit dem Improv-Gitarristen und Autodidakten
Olaf Rupp werden sie am Sonntag im [4][exploratorium] (4. 10., 20 Uhr,
Mehringdamm 55, Sarotti-Höfe, 12, erm. 6-10 Euro, mit Voranmeldung)
auftreten.
Rupp entlockt sowohl der Konzertgitarre als auch E-Gitarre Ungewöhnliches,
allein durch seine eigenwillige Art, das Instrument zu halten. Und wer
Sonntagabend noch in den Seilen hängt: Der Auftritt wird auch im
Youtube-Livestream des exploratorium übertragen.
2 Oct 2020
## LINKS
[1] https://www.jazzkeller69.de/
[2] https://tagderclubkultur.berlin/
[3] https://www.facebook.com/events/nordufer-26-13351-berlin-deutschland/o-mato…
[4] https://exploratorium-berlin.de/
## AUTOREN
Stephanie Grimm
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