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# taz.de -- Musiktipps für Berlin: Entkopplung und Distanz
> Kitty Solaris stellt in ihrer Reihe Lofi-Lounge ihr neues Album
> „Sunglasses“ vor. Ute Wassermann performt sichere Gesänge unter
> Pandemie-Bedingungen.
Bild: Gastiert mit ihrer Veranstaltungsreihe „Lofi-Lounge“ im Kesselhaus: K…
[1][Kitty Solaris], umtriebige Netzwerkerin der Berliner Subkultur, hat für
ihre für gewöhnlich im Schokoladen beheimatete Veranstaltungsreihe
[2][Lofi-Lounge] ein Exil gefunden: das Kesselhaus in der Kulturbrauerei.
In gewohnter Manier spielen dort zwei Mal monatlich unterschiedlichste
Gäste auf. Am Samstag (17.10.) lädt sie ausnahmsweise in eigener Sache und
stellt ihr neues Album „Sunglasses“ vor (21 Uhr, VVK 19,76 Euro, Eingagng
über Knaackstraße 97 oder Sredzkistraße 1).
Auf dem Vorgänger „[3][Cold City]“ (2019) ging es noch um den Wandel
Berlins, mit dem man ja durchaus fremdeln konnte; dazu passte ein eher
gitarrenbratziger Sound. Den hat sie auf den neuen Album gegen
elektronische Klänge ausgetauscht. Es gibt bekannte Songs in neuem Gewand,
ebenso wie frisches Material – und ein tolles Cover von Corey Harts
1980er-Klassiker „Sunglasses at Night“.
Den Dancefloor feiert sie – passend zum Zeitgeist – nicht als Ort der
Begegnung, sondern der Entkoppelung. Besagte Sonnenbrille schafft Distanz
zu einer Nacht, die sich bekanntlich im letzten halben Jahr ganz anders
gewandelt hat, als zu erwarten war.
Konkret mit Corona beschäftigt sich eine Performance im Rahmen des Dystopia
Festivals, das am Freitag (16.10.) eröffnet hat und in diesem Jahr auf der
Achse Berlin – Brasilien unterwegs ist, aus aktuellem Anlass mit dem Fokus
auf soziale Dystopien. Unter anderem gibt es in der Alten Münze am Samstag
eine Performance der improvisationsgeneigten Stimmkünstlerin Ute
Wassermann.
Sie stellt praktische Überlegungen an, wie man singen kann, ohne seine
Umgebung durch das Auspusten von Aerosolen potenziell zu gefährden. Beim
Einatmen Töne produzieren, beim Ausatmen durch geschlossenen Lippen
allenfalls summen – oder wie? Wie das aussieht und klingt, ist am Samstag
(17.10.) zu erleben (17 Uhr, Mühlendamm/ Am Krögel 2, 10 Euro; Reservierung
unter [4][www.dystopie-festival.net])
Wer dieser Tage lieber zu Hause bleibt, kann sich zumindest theoretisch mit
dem Clubleben beschäftigen. Unter dem Motto „What Makes Us Move: Unheard
Stories of Dance Music in Germany“ diskutieren Alexandra Dröner, DJ Ipek
und Perera Elsewhere ebenfalls am Samstag, was Clubkultur mit sozialer
Gerechtigkeit zu tun hat (19 Uhr, Stream über
[5][www.volksbuehne.berlin/de])
Eine Programmänderung gibt es bei [6][Kiezsalon], der am Mittwoch (21.10.)
nach einer Tour durch die Stadt wieder an seiner Homebase ankommt, der
Musikbrauerei im Prenzlauer Berg. Statt dem verhinderten Ambientmusiker
Gigi Masin ist der norwegische Saxofonist Bendik Giske zu Gast.
Und der macht, was Skandinavier oft auf ein tolles Level bringen: Jazz mit
elektronischen Anteilen. Wie der queere Musiker selbstbeschreibend erklärt,
will er dabei Verletzlichkeit mit einem langen Atem zusammenbringen.
Außerdem dabei: Die taiwanesische Klangschichterin Mei-Fang Liau aka
Floating Spectrum, die Computergeneriertes erstaunlich organisch wirken
lässt (20 Uhr, Greifswalder Strasse 23a, zu Redaktionsschluss ausverkauft).
16 Oct 2020
## LINKS
[1] http://www.kitty-solaris.de/
[2] https://www.kesselhaus.net/event/658880/?artist=Kitty+Solaris+%28Record+Rel…
[3] /!5580064/
[4] http://www.dystopie-festival.net
[5] http://www.volksbuehne.berlin/de
[6] http://www.kiezsalon.de/
## AUTOREN
Stephanie Grimm
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