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# taz.de -- Theaterempfehlungen für Berlin: Resilienz und Neuordnung
> Im Ballhaus Naunystrasse überprüft Jasco Viefhues Bilder neuer Schwarzer
> Männlichkeit. Und auch in den Sophiensaelen geht es um Identität.
Bild: In „Complex Of Tensions“ geht es um selbstbestimmte, positive Bilder …
Resilienz ist das neue Zauberwort. Es bezeichnet die Fähigkeit, an Krisen
zu wachsen, und das Immunsystem zu stärken. Nicht nur gegen Viren, auch
gegen andere Angriffe auf unsere gesunden Systeme. Die Demokratie zum
Beispiel. „[1][Risk and Resilence]“ haben die Sophiensaele ein Festival
überschrieben, das sich mit dem Themenkreis beschäftigt und am 8. Oktober
beginnt – mit der der Drag-Künstlerin und Tänzerin Olympia Bukkakis und
ihrer Performance „A Touch Of The Other“.
Mit Hilfe von Lipsync, Tanz, Video und Story-Telling will Bukkakis Fragen
nach aktuellen Feminismus-Debatten, Transidentitäten und Dragpraktiken
nachgehen und zu diesem Zweck auch auf die eigene Familiengeschichte
zurückgreifen. Das Festival wird bis November gehen und u.a. Arbeiten von
Henrike Iglesias, Flinn Works, Jule Flierl und Simone Dede Ayivi +
Kompliz*inne zeigen (Sophiensaele: „Risk and Resilence“, 8. 10.- 1. 11.
Alle Infos: [2][www.sophiensaele.com]).
Auch die neue Produktion im Ballhaus Naunystrasse „[3][Complex Of
Tensions]“ des Filmregisseurs, Videokünstlers und Theatermachers Jasco
Viefhues widmet sich Identitätsfragen – im vorliegenden Fall geht es um
selbstbestimmte, positive Bilder neuer Schwarzer Männlichkeit – und den
Ordnungen von Geschlecht und Hautfarbe, die die aktuellen, reaktionären
Normen konstituieren.
Grundlage der Arbeit bilden Interviews mit in Berlin lebenden, queeren,
Schwarzen Männern. Über ihre Erfahrung, Geschichten und Widerstände gegen
Hierarchien von Privilegierung und Zuschreibungen ([4][Ballhaus
Naunystrasse]: „Complex Of Tensions“, ab 9.10., 20 Uhr).
Im Berliner Ensemble inszeniert die Theater- und Opern-Regisseurin Mateja
Koležnik Henrik Ibsens Familiendrama „[5][Gespenster]“ mit Starbesetzung
(u.a. mit Corinna Kirchhoff). Auch in diesem alten Drama geht es um
gesellschaftliche Konstruktionen, die das Individuum erdrücken und so eine
Gesellschaft aus verstümmelten und vorformatierten Versehrten produzieren
(Berliner Ensemble, Premiere: 8. 10., 19.30 Uhr).
Das Hebbel-am-Ufer hat mit dem HAU4 eine neue Spielstätte gegründet: im
Internet. Hier sollen digitale Formate gezeigt werden. Aber auch Filme, wie
der vom HAU co-produzierte Film „[6][Letters from the Continent]“ von
Faustin Linyelula, Virginie Dupray und Studios Kabako: mit 21
Künstler*innen aus Kapstadt, Dakar, Lagos, Maputo und Tunis. Es geht um
Menschen in der permanenten Krise, aber auch die Kraft und die Hoffnungen,
die daraus entstehen. Das Resilienzpotenzial eben (HAU4: 7.-18. 10.,
errreichbar über [7][www.hebbel-am-ufer.de]).
5 Oct 2020
## LINKS
[1] https://sophiensaele.com/de/festival/risk-and-resilience
[2] http://www.sophiensaele.com
[3] https://ballhausnaunynstrasse.de/play/complex-of-tensions/
[4] https://ballhausnaunynstrasse.de/
[5] https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/gespenster
[6] https://www.hebbel-am-ufer.de/service/presse/letters-from-the-continent/
[7] http://www.hebbel-am-ufer.de
## AUTOREN
Esther Slevogt
## TAGS
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