| # taz.de -- Podcast „We Care!“: Das bisschen Haushalt? | |
| > Die Ökonomin Katharina Mader untersucht die Verteilung von Care-Arbeit in | |
| > heterosexuellen Privat-Haushalten – und kommt zu nüchternen Ergebnissen. | |
| Bild: Für Geld fegt der Mann, sonst sieht es eher mau aus mit der Gleichberech… | |
| Leipzig taz | „Ist das denn überhaupt Arbeit?“ Diese Frage hören vor allem | |
| Frauen und Mütter immer wieder, wenn es um Haushalt, Kinderbetreuung, | |
| Fürsorge oder Pflege von Angehörigen geht. Denn diese Arbeit passiert meist | |
| unsichtbar, immer unbezahlt und oftmals wenig wertgeschätzt. Quasi | |
| „nebenher“ sind es vor allem die Frauen, die in Privathaushalten dafür | |
| sorgen, dass organisiert, geputzt, gekocht oder gesorgt wird. „Wenn wir in | |
| der Ökonomie von unbezahlter Arbeit reden, erzeugen wir die totale | |
| Irritation“, meint [1][Katharina Mader.] | |
| Mader ist feministische Ökonomin an der Wirtschaftsuni Wien und forscht | |
| bereits seit mehreren Jahren zu Care-Ökonomie und dabei vor allem zur | |
| unbezahlten Care-Arbeit in Privathaushalten. Aktuell arbeitet sie an einer | |
| Studie zu der Verteilung der unbezahlten Care-Arbeit im Zuge von | |
| Home-Office, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit in heterosexuellen | |
| Paarhaushalten im Zuge der Coronakrise. Mader sagt, dass es eine | |
| feministische Ökonomie, nicht zuletzt deshalb braucht, weil diese Form der | |
| unbezahlten Arbeit meist nicht als solche anerkannt wird. | |
| Im taz-Podcast „We Care!“ spricht Mader über die Erkenntnisse der Studie: | |
| Über fehlende Gleichstellung im Haushalt bei heterosexuellen Paaren, über | |
| die mangelnde Verantwortung der cis-Männer in Bezug auf Fürsorge und | |
| Reproduktionsarbeit und darüber, warum viele Schieflagen und | |
| Machthierarchien erst durch die Coronakrise sichtbar wurden. Und darüber, | |
| dass Frauen sich massiv unter- und Männer sich massiv überschätzen, was sie | |
| an unbezahlten Tätigkeiten im Haushalt machen. | |
| „Viele von uns nehmen gar nicht wahr, dass wir Frauen diejenigen sind, die | |
| so viel Verantwortung übernehmen“, sagt Mader. Das wirkt sich auch auf die | |
| emotionalen Beziehungen aus: In der Studie waren es vor allem die Mütter, | |
| [2][die Schuldgefühle hatten,] nicht genug für ihre Kinder da zu sein, | |
| während die Väter die gleichen Gefühle gegenüber ihrem Arbeitgeber hatten. | |
| Klar ist: Es sind strukturelle Probleme, die jedoch oft individuell | |
| ausgehandelt werden. Auch, wenn das Klatschen auf den Balkonen für die | |
| Pflegekräfte nur von kurzer Dauer war, hat der Lockdown zumindest teilweise | |
| sichtbar gemacht, was Frauen alles unbezahlt tun und wie viel | |
| [3][Care-Arbeit] auf prekär Beschäftigte und/oder migrantische Personen | |
| ausgelagert wird. | |
| 15 Sep 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sarah Ulrich | |
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