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# taz.de -- Netflix-Serie über Computerspiele: Der Urknall des 8-Bit-Universums
> In der Serie „High Score“ gelingt ein unterhaltsamer und informativer
> Blick zurück zu den Anfängen modernen Gamings.
Bild: 1983 brachte Nintendo „Mario Bros.“ und dominierte damit mehrere Jahr…
Man kann lange darüber diskutieren, welches nun das „Goldene Zeitalter“ der
[1][Videospiele] war. Vielleicht leben wir sogar mitten darin, in einem
komplexen Universum zwischen Konsolen- und PC-Spielen höchster grafischer
Qualität, mit epischem Storytelling und der schier endlosen Auswahl
zwischen verschiedensten Spieletypen, online wie offline.
Wann diese Welt ihren Urknall erlebte, von dem aus die bis heute andauernde
Expansion der Ideen und Technologien ihren Ursprung nahm, lässt sich
plausibel feststellen. Seit den späten 1970ern wächst der Markt, beginnend
mit den Arcades über die Einführung der 8-Bit-Heimkonsolen bis hin zur
Entwicklung anspruchsvoller PC-Games.
Genau diese fiebrige Gründerphase, in der jede technische Neuerung auch
eine kreative Explosion hervorrief, betrachtet die dokumentarische
[2][Netflix-Serie „High Score“]. In loser Chronologie, einerseits an den
größten Playern auf dem Markt, andererseits an Spielgenres orientiert, wird
die Geschichte der Spiele kompakt und unterhaltsam aufbereitet. Die besten
Momente hat die Reihe weniger in den großen Erzählbögen, sondern in den
Marginalien. Die liebevolle und detailverliebte Annäherung an weniger
bekannte Persönlichkeiten aus der Geschichte des Gamings öffnet den Blick
für den Anteil des Gamings am ganz prinzipiellen ursprünglichen Versprechen
der digitalen Welt: der Offenheit für jeden Menschen, egal mit welchem
Hintergrund, welchen Träumen, welchen Traumata. Vor der Konsole sind
zunächst einmal alle gleich.
Ein Schwerpunkt von „High Score“ liegt denn auch auf Spieler*innen und
Entwickler*innen, die sich mit den Spielen von Diskriminierungserfahrungen
zu emanzipieren suchten. So lernt man bereits in der ersten Folge
[3][Rebecca Heinemann] kennen, die 1980 die erste Meisterschaft des
Spieleklassikers „Space Invaders“ gewann und sich seitdem sowohl als
Entwicklerin, aber auch als Trans Aktivistin einen Namen machte. Ryan Best,
Programmierer des mutmaßlich ersten LGBT-Games „GayBlade“, konnte durch die
Serie sogar eine Kopie seines verloren geglaubten Spiels wiederfinden – im
[4][Berliner Computerspielemuseum].
Die zum Teil sehr überraschenden persönlichen Geschichten sind es denn
auch, die „High Score“ für ein Publikum jenseits totaler Spielefreaks
zugänglich machen. Sie sind außerdem hinreichender Ausgleich für
offensichtliche narrative Leerstellen und die geringe analytische Tiefe zur
Ökonomie der Industrie.
14 Sep 2020
## LINKS
[1] /!t5032604/
[2] https://www.youtube.com/watch?v=B4jopG1wX88&feature=share
[3] http://burgerbecky.com/becky.htm
[4] /Computerspielemuseum-in-Berlin/!5128229
## AUTOREN
Daniél Kretschmar
## TAGS
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