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# taz.de -- Geplante Umsatzbeteiligung für Verlage: Google appelliert an Austr…
> Australien will Teile der durch Werbung generierten Umsätze Googles und
> Facebooks an Verlage weitergeben. Der Suchmaschinenbetreiber wehrte sich
> nun.
Bild: Google holt sich die Zustimmung zum Tracking, informiert aber nicht genau…
Ganze zwei Wochen benötigte der Google-Mutterkonzern Alphabet, bis er am
Wochenende auf den Angriff aus der Verbraucherschutz- und
Wettbewerbsbehörde Australiens (ACCC) reagierte. Die hatte am 31. Juli
einen [1][seit Monaten angekündigten Entwurf zur Regulierung] möglicher
Verhandlungen zwischen Medienunternehmen und der Suchmaschine
veröffentlicht. Google veröffentlichte einen „[2][offenen Brief an die
Australier“], in dem eine unzulässige Bevorzugung von Medien und vorgeblich
unkontrollierte Datenweitergaben beklagt werden.
Das Angebot der Suchmaschine und der Videoplattform Youtube würde bei
Umsetzung der Pläne „dramatisch schlechter“ werden, heißt es in dem Brief.
In einer [3][knappen Stellungnahme der ACCC] werden die Vorwürfe als
haltlos zurückgewiesen. Facebook sieht bislang von einer Kommentierung ab.
Die erklärte Absicht des ACCC-Entwurfes ist es, Wege zu öffnen, Teile der
durch Werbung generierten Umsätze Googles und Facebooks an Verlage
weiterzugeben. Anders als beim europäischen Versuch zur Einführung eines
[4][Leistungsschutzrechtes] soll der Zugriff unabhängig von der konkreten
Darstellung journalistischer Inhalte bei Google durch direkte Verhandlungen
zwischen Medien und der Suchmaschine erfolgen.
Können die sich binnen Dreimonatsfrist nicht einigen, fällt ein externer
Schlichter auf Grundlage der jeweiligen Verhandlungspositionen ein
bindendes Urteil. Verhandlungsgegenstand können dabei nicht nur
Umsatzbeteiligungen, sondern auch die Verwendung gesammelter Daten der
Nutzer*innen sein.
## Verantwortlicher Umgang mit Daten
Google wirft der ACCC nun vor, eine Weitergabe der durch die Suchmaschine
gesammelten Daten ohne weiteren Schutz und ohne Kontrolle über deren
Verwendung erzwingen zu wollen. Das Vertrauen der Nutzer*innen in den
verantwortlichen Umgang mit diesen Daten werde so erschüttert. Genau den
Umgang mit den Daten hält die ACCC jedoch nicht für sonderlich
vertrauenswürdig.
Nur wenige Tage vor Veröffentlichung des Regulierungsentwurfes reichte die
Behörde bei einem australischen Bundesgericht Klage gegen Google wegen
unzulässiger Mechanismen zur Erhebung dieser Daten ein. Die Zustimmung der
Nutzer*innen zum Tracking werde unter Zurückhaltung von Informationen über
die Verwendung der Daten erlangt, kritisiert die ACCC. Ebenso seien die
Unterrichtungen der Kundschaft über Änderungen in den Nutzungsbedingung zum
Schutz der Privatsphäre irreführend.
17 Aug 2020
## LINKS
[1] /Abgabe-fuer-Journalismus/!5679699
[2] https://about.google/intl/ALL_au/google-in-australia/an-open-letter/
[3] https://www.accc.gov.au/media-release/response-to-google-open-letter
[4] /!t5008157/
## AUTOREN
Daniél Kretschmar
## TAGS
Australien
Google
Verbraucherschutz
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Schwerpunkt Zeitungskrise
Datenschutz
EU-Urheberrechtsreform
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