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# taz.de -- Publikum in der Bundesliga trotz Corona: Kick ohne Bier
> Die Klubs der Fußball-Bundesliga beschließen ein Konzept für die
> Wiederzulassung von Zuschauern. Fanorganisationen äußern sich kritisch.
Bild: Bald wieder bisschen lebendiger: Zuschauer*innen aus Pappe im Borussia Pa…
FRANKFURT/MAIN dpa | Keine Gästefans, [1][keine Stehplätze], kein Alkohol:
Die 36 Vereine der Deutschen Fußball Liga haben sich auf ein einheitliches
Vorgehen zu einer möglichen Rückkehr von Zuschauern in die Stadion
geeinigt. Die Mitgliederversammlung der DFL beschloss am Dienstag
vorübergehende Änderungen in der Spielordnung. Ein zentraler Punkt ist
dabei die zeitweise Einführung personalisierter Onlinetickets, mit denen
während der Coronapandemie die Nachverfolgung von Infektionsketten möglich
sein sollen.
„Priorität in Deutschland haben nicht volle Stadien, sondern die
gesundheitliche Situation“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert
während einer Pressekonferenz. „Aktuell spielt Corona eben noch mit und
eine sehr bedeutende Rolle.“
Die endgültige Entscheidung, ob tatsächlich schon zum Saisonstart der 1.
und 2. Bundesliga am dritten September-Wochenende Zuschauer zugelassen
sind, liegt bei den Behörden. Die erste DFB-Pokalrunde ist schon vom 11.
bis 14. September terminiert. Zuletzt hatte der bayerische
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angesichts ansteigender Zahlen von
Neuinfektion Zweifel geäußert. Er hält Bundesligaspiele mit 25.000
Zuschauern „für sehr schwer vorstellbar“. Diskutiert wird auch über Parti…
mit deutlich weniger Fans auf den Rängen.
Die DFL hatte Mitte Juli einen [2][Leitfaden] an die Clubs verschickt,
damit diese in Absprache mit den Gesundheitsämtern individuelle
Sicherheits- und Hygienekonzepte für ihren Standort erstellen können.
Einheitlich geregelt werden nun der Umgang mit den Eintrittskarten sowie
das Alkoholverbot. Dieses gilt wie die „vorübergehende Durchführung von
Spielen ohne Stehplätze“ zunächst bis zum 31. Oktober. Der Gästeausschluss
sowie die Maßnahmen zur Nachverfolgung von Infektionswegen gelten bis
Jahresende.
## Gesundheitsschutz vor Fankultur
Die genaue Ausgestaltung der Nachverfolgung liege in der Verantwortung der
Clubs, sagte Seifert, der zudem betonte, dass keinerlei
Grundsatzentscheidungen für die langfristige Zukunft des Profifußballs in
Deutschlands getroffen worden sei. Es gehe ausschließlich darum, „dem
Infektionsgeschehen Rechnung zu tragen, das man keinesfalls unterschätzen
darf“, sagte Seifert.
„Der Profifußball kann wie alle anderen Bereiche nur in Etappen
zurückkommen in einen Normalbetrieb. Es wird nicht diesen einen initialen
Moment geben, dass die Politik den Startschuss gibt für volle Stadien ab
dem nächsten Spieltag.“ Ansätze wie „alle oder keiner“ seien deshalb zw…
„nachvollziehbar“, sagte Seifert, aber „einfach nicht zielführend“.
Das Fan-Bündnis „Unsere Kurve“ hatte die Pläne der [3][DFL schon im Vorfe…
kritisiert]. „Bei aller Sehnsucht, die ich selber als regelmäßiger
Stadiongänger habe, wir leben in einer Pandemie. Und die Vernunft sollte
immer den Gesundheitsschutz nach vorne stellen“, sagte Vorstandsmitglied
Jost Peter am Dienstag im Inforadio vom rbb und betonte: „Wenn die
Fallzahlen steigen und sich daraus ergibt, dass das Fußballspiel nicht zu
besuchen ist, dann habe ich das zu akzeptieren.“
Im Falle einer Zulassung von Zuschauern brauche es klare Regeln, wenn es
Tickets zunächst nur in personalisierter Onlineform geben sollte, forderte
Peter. So sollten die „abgegebenen Daten (nur) zum Gesundheitsschutz
genutzt werden und nicht für andere Zwecke“, wie etwa einer Überwachung der
Fans. Diese Verpflichtung müsse von den Vereinen offen ausgesprochen
werden, sagte Peter.
4 Aug 2020
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