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# taz.de -- Präsidentschaftswahl in Belarus: Zehntausende gegen Lukaschenko
> Rund 34.000 Menschen kommen vor der Wahl in Weißrussland zu einer
> Kundgebung. Es ist die größte Versammlung der Opposition seit Jahren.
Bild: Wahlkampfveranstaltung von Swetlana Tichanowskaja in Minsk – die größ…
MINSK dpa | Weiße Ballons, viele T-Shirts mit der Aufschrift „Belarus“:
Rund eine Woche vor der Präsidentenwahl in Weißrussland sind Zehntausende
Menschen zu einer Kundgebung der Opposition in Minsk gekommen. Die
politisch unerfahrene [1][Kandidatin Swetlana Tichanowskaja] habe am
Donnerstagabend rund 34.000 Menschen mobilisiert, teilte die
Menschenrechtsorganisation Wesna mit.
Es ist die größte [2][Aktion der Opposition in der Ex-Sowjetrepublik] seit
Jahren. Tichanowskaja will am 9. August den autoritären Präsidenten
Alexander Lukaschenko herausfordern. Auf die 37 Jahre alte Ehefrau des
prominenten inhaftierten Bloggers Sergej Tichanowski richten sich alle
Hoffnungen der Lukaschenko-Gegner.
Lukaschenko, der als „letzter Diktator“ Europas gilt, will sich für eine
sechste Amtszeit bestätigen lassen. Er regiert die ehemalige Sowjetrepublik
seit 26 Jahren mit harter Hand. Um bessere Chancen bei der Abstimmung zu
haben, schloss sich Tichanowskaja mit den Teams der von der Wahl
ausgeschlossenen Bewerber Viktor Babariko und Waleri Zepkalo zu einem
Bündnis zusammen.
Lukaschenko wirft den Oppositionellen immer wieder vor, Unruhen provozieren
zu wollen und mit dem Ausland Umsturzversuche zu planen. Tichanowskaja wies
die Vorwürfe bei der Kundgebung vehement zurück. Zuletzt wurden auch
mutmaßliche russische Söldner in der Nähe von Minsk festgenommen. Welchen
Einfluss dies auf die Wahl haben wird, war bislang nicht absehbar.
## „Ich bin es müde, zu schweigen“
Tichanowskaja will im Fall eines Sieges Neuwahlen ansetzen und alle
politischen Gefangenen freilassen, darunter auch ihren Mann Sergej, wie sie
bei der Veranstaltung sagte. „Ich bin es müde, alles hinzunehmen, ich bin
es müde, zu schweigen, und ich bin es müde, Angst zu haben.“ Sie wolle das
System ändern, aber nicht selbst an die Macht kommen.
Expert*innen gehen davon aus, dass es im Fall eines Sieges von Lukaschenko
zu neuen Protesten kommt. Bisher wurden [3][Präsidentenwahlen in Belarus
nicht als demokratisch anerkannt].
31 Jul 2020
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