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# taz.de -- Energiewende in Deutschland: Die Hälfte des Stroms ist sauber
> Durch Wind und Wetter und Corona: Von Januar bis Juni kamen 50 Prozent
> des deutschen Stroms aus erneuerbaren Quellen.
Bild: Windrad nahe Hotteln in Niedersachsen: Der Strommix in Deutschland wird i…
Berlin taz | Es gibt sie noch, die guten Nachrichten bei der Energiewende:
Die Hälfte des deutschen Stroms kam im ersten Halbjahr 2020 aus
erneuerbaren Energien, wie das Umweltbundesamt [1][mitgeteilt] hat.
Gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres, in denen Ökostrom einen
Anteil von 44 Prozent am Bruttostromverbrauch ausmachte, ist das ein
Anstieg um 6 Prozentpunkte. Das lag auch an der Coronakrise, die zu einem
Rückgang des Stromverbrauchs geführt hat – vor allem [2][zulasten von
Kohlekraftwerken].
Auch in absoluten Zahlen gab es aber mehr Ökostrom als im
Vergleichszeitraum im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden von Januar bis
Juni etwa 138 Milliarden Kilowattstunden erneuerbarer Strom erzeugt, acht
Prozent mehr als in derselben Zeitspanne 2019.
Die Windkraft war mit deutlichem Abstand der wichtigste Energieträger im
deutschen Strommix – vor Kohle, Erdgas, Kernenergie und allen anderen
erneuerbaren Energieträgern.
Im Vergleich zum Vorjahr produzierten Windräder 10 Prozent mehr Strom,
nämlich 73 Milliarden Kilowattstunden und damit mehr als die Hälfte des
gesamten Ökostroms. Grund waren unter anderem die zahlreichen Winterstürme.
Solaranlagen erzeugten 28 Milliarden Kilowattstunden, aus Biomasse und
biogenem Abfall stammten fast 26 Milliarden Kilowattstunden.
Wasserkraftwerke produzierten 11 Milliarden Kilowattstunden.
## Und nun?
„Das ist eine gute Basis für die Energiewende durch emissionsfreie
Stromerzeugung und den überfälligen Abschied von fossilen Energieträgern“,
freut sich Simone Peter, Chefin des Bundesverbands Erneuerbare Energie und
frühere Vorsitzende der Grünen.
Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Und vor allem, solange es etwas
zu feiern gibt. Bis 2030 sollen erneuerbare Energien 65 Prozent des Stroms
liefern. Das hat sich die Bundesregierung vorgenommen. Klimaschützer:innen
beklagen, dass das zu wenig sei. Und die Branche warnt: Wenn die
Energiepolitik nicht massiv umsteuert, bleibt selbst das aktuelle Ziel
[3][in weiter Ferne].
„Es braucht klare politische Vorgaben für den weiteren Zubau und den
Weiterbetrieb für Anlagen, die ab 2021 aus der EEG-Vergütung fallen“, meint
Peter. Besonders die Windkraft-Unternehmen sind besorgt. Hermann Albers,
Chef des Bundesverband Windenergie, warnt: Der Windkraft-Ausbau und die
Genehmigung neuer Windkraftanlagen stünden weitgehend still.
3 Aug 2020
## LINKS
[1] https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/erneuerbare-energi…
[2] https://www.agora-energiewende.de/veroeffentlichungen/default-5ec368c8fd/
[3] /Kommentar-Entwicklung-bei-Oekostrom/!5562676
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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