Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Reservierungspflicht wegen Corona: Druck auf Deutsche Bahn wächst
> Der FDP-Verkehrsexperte Jung fordert wegen der Coronakrise eine
> Reservierungspflicht für Fernzüge. Die Platzkarte soll kostenlos sein.
Bild: Bald nur mit Platzreservierung? ICE zwischen München und Berlin
Berlin taz | Der Verkehrsexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Christian
Jung, fordert angesichts der Coronakrise eine Reservierungspflicht für
[1][Fernzüge der Deutschen Bahn]. Für Reisende soll die Reservierung
kostenlos sein. „Zustände, die wir vor Corona auf manchen Strecken gesehen
haben, sollte es in der jetzigen Situation nicht geben“, sagte er der taz.
Auf Strecken wie etwa von Hamburg nach Karlsruhe seien in der Vergangenheit
Züge so überfüllt gewesen, dass die Fahrt schon aus Gründen des
Brandschutzes bedenklich gewesen sei. Wenn es wieder große Veranstaltungen
oder Bundesligaspiele mit Zuschauern gäbe, drohen sich solche Szenarien zu
wiederholen. „Damit das nicht geschieht, sollten nur noch Reisende mit
einer Fahrkarte Züge betreten dürfen“, fordert er. Die Bahn sollte mit dem
Ticket automatisch eine kostenlose Platzkarte ausstellen. Eine
Reservierungspflicht gibt es für Reisende in Deutschland schon heute, wenn
sie etwa mit dem französischen TGV oder dem europäischen
Hochgeschwindigkeitszug Thalys fahren.
Die Deutsche Bahn ist in die Kritik geraten, weil sie ihr
[2][Reservierungssystem in der Coronakrise] nicht neu programmiert hat.
Nach wie vor werden Reisende, die sich nicht kennen, nebeneinander
platziert, satt über den Zug verteilt. Dafür hat Jung kein Verständnis. „Es
ist nicht nachvollziehbar, dass das System noch nicht umprogrammiert worden
ist“, sagte er. Notfalls müsse die Bahn mit einer Mischung aus digitalen
und händischen Mitteln vorgehen. In Italien etwa seien Sitze in Zügen auch
mithilfe von per Hand angebrachten Zetteln gesperrt, damit die
Abstandsregeln eingehalten werden können. „Der Deutschen Bahn fehlt ein
stringentes Konzept“, kritisierte er. Auch der Chef der
Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, fordert eine
Reservierungspflicht in Fernzügen.
Die Deutsche Bahn [3][lehnt eine Reservierungspflicht ab]. Fahrgäste
sollten Züge weiterhin flexibel nutzen können, hatte Bahnchef Richard Lutz
vor Kurzem bei einer Telefonkonferenz bekräftigt. Bislang verweigern er und
die Pressestelle der Deutschen Bahn eine klare Antwort auf die Frage, warum
das Reservierungssystem nicht umprogrammiert wird.
12 Aug 2020
## LINKS
[1] /Zugfahren-in-der-Coronakrise/!5700049
[2] /Bahnfahren-in-Corona-Zeiten/!5684943
[3] /Die-Krise-der-Deutschen-Bahn/!5699785
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Deutsche Bahn
Schwerpunkt Coronavirus
Zug
Reisen
Verkehr
Schwerpunkt Coronavirus
Deutsche Bahn
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Deutsche Bahn
Bahn
## ARTIKEL ZUM THEMA
Deutsche Bahn: Berlin-Hamburg alle halbe Stunde
Die Deutsche Bahn will mehr Fernzüge auf wichtigen Bahnstrecken einsetzen.
Das Sitzplatzangebot wächst um 13.000 Plätze.
Verstöße gegen Maskenpflicht in Zügen: Einheitsbußgeld gefordert
Verstöße gegen die Maskenpflicht sind unterschiedlich teuer. Die
Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz fordert einheitliche Strafen.
Ärger mit Servicetelefon und Umbuchungen: Danke für nichts, Deutsche Bahn
Mit der Deutschen Bahn das Klima retten ist schwer: Warum unser Autor
stundenlang am Servicetelefon warten und trotz Onlineticket ins
Reisezentrum musste.
Einbußen durch Corona: Firmen rufen nach Staat
Die Coronakrise trifft Hotels, Autobauer, Luftfahrt und Gastronomie
besonders hart. 14 Unternehmen wollen, dass der Staat Miteigentümer wird.
Zugfahren in der Coronakrise: Grüne pochen auf Maskenpflicht
Der Bahnexperte von den Grünen fordert den Einsatz der Bundespolizei, um
Masken in Zügen durchzusetzen. Bei Verstößen soll es ein Bußgeld geben.
Die Krise der Deutschen Bahn: Im Schuldenexpress
Die Deutsche Bahn verzeichnet die größten Verluste in ihrer Geschichte. Das
liegt nicht nur an der Coronakrise, sondern auch an den Fehlern der
Vergangenheit.
Neue Zugverbindungen nach Schweden: Mit dem Nachtzug nach Stockholm
Schweden fördert klimafreundliches Reisen. Ab 2022 soll es wieder Nachtzüge
von Stockholm nach Hamburg geben. Und von Malmö nach Brüssel.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.