| # taz.de -- Strategie gegen ausländische Übernahmen: EU will Ausverkauf verhi… | |
| > Die EU-Kommission will die virusgeschwächte Wirtschaft Europas vor | |
| > Übernahmen aus dem Ausland schützen – und blickt vor allem nach China. | |
| Bild: Margarete Vestager präsentiert „Weißes Papier“: Europäische Firmen… | |
| Brüssel taz | Die EU-Kommission will das europäische Wettbewerbsrecht | |
| verschärfen, um unerwünschte Übernahmen und Firmenbeteiligungen durch | |
| ausländische Unternehmen zu verhindern. Der Plan markiert eine Wende in der | |
| bisher liberalen europäischen Politik – und richtet sich vor allem gegen | |
| China und seine Staatskonzerne. | |
| Es gehe darum, einen „Ausverkauf“ [1][der durch die Coronakrise | |
| geschwächten Wirtschaft] zu verhindern, sagte Wettbewerbskommissarin | |
| Margrethe Vestager am Mittwoch in Brüssel. Der europäische Markt sei offen | |
| und weltweit vernetzt, so Vestager. „Damit dies unsere Stärke bleibt, | |
| müssen wir wachsam sein.“ An dieser Wachsamkeit hat es angeblich bisher | |
| gefehlt – vor allem gegenüber dem expandierenden China. Tatsächlich sind | |
| chinesische Konzerne immer öfter auf „Shoppingtour“ in Europa. Allein 2019 | |
| flossen für Übernahmen und Firmenbeteiligungen mehr als 10 Milliarden Euro | |
| von China nach Deutschland. Aus der Coronakrise ist bisher jedoch noch kein | |
| Fall einer feindlichen Übernahme bekannt. Da europäische Firmen durch die | |
| Krise geschwächt sind, könne sich dies aber schon bald ändern, fürchtet man | |
| in Brüssel. Die EU-Kommission legte daher ein Weißbuch vor, das eine | |
| Debatte anstoßen und EU-Gesetze vorbereiten soll. | |
| Nach den Plänen geht es vor allem darum, sich [2][gegen staatlich | |
| subventionierte Konzerne aus dem Ausland zu schütze]n, denn diese | |
| verzerrten den Wettbewerb. Kritiker fürchten allerdings, dass die Regeln | |
| zur Abschottung genutzt werden könnten. Das „Ende der Naivität“ könne da… | |
| in einen neuen Protektionismus führen. Handelskommissar Phil Hogan wies die | |
| Bedenken zurück. Europa sei weiter „open for business“, müsse sich jedoch | |
| gegen unfaire Handelspraktiken wehren. Der Vorschlag solle den | |
| „Werkzeugkasten“ der EU erweitern und Europa eine „offene strategische | |
| Autonomie“ verschaffen. Entsprechende Gesetzesvorschläge sollen im Herbst | |
| folgen. Im Europaparlament stieß der Vorstoß auf Zustimmung. „Wir müssen | |
| verhindern, dass Drittstaaten die Coronakrise nutzen, um unsere | |
| strategischen Industrien und unser Know-how günstig aufzukaufen“, erklärte | |
| Daniel Caspary, der Chef der CDU-Gruppe im Parlament. | |
| 17 Jun 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Eric Bonse | |
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