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# taz.de -- +++ Corona News vom 20. April +++: Die Suche nach einem Impfstoff
> Weltweit wird an 79 Impfstoffen gegen Covid-19 gearbeitet.
> Telefonkrankschreibung in Deutschland weiter möglich. Nachrichten zum
> Coronavirus im Live-Ticker.
Bild: Auf der Suche nach dem Impfstoff gegeg den Coronavirus: Ein Labor von Sin…
Den Live-Ticker bearbeiten [1][Klaudia Lagozinski] und [2][Anselm Denfeld].
## Merkel: Bei Wiederanstieg „Shutdown“ unvermeidlich
15.42 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt vor einer Rückkehr zu den
vergangenen scharfen Einschränkungen, wenn die Infektionszahlen wieder
stark steigen sollten. Dann wäre ein neuer „Shutdown“ unvermeidlich, sagt
sie. Dies müsse auch im Interesse der Wirtschaft verhindert werden. Wie die
seit heute in Kraft getretenen Lockerungen sich auf die Infektionszahlen
auswirkten, könne noch keiner sagen. (rtr)
## Österreichische Regierungsmitglieder spenden Monatsgehalt
15.35 Uhr: Die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung werden als
Reaktion auf die Krise jeweils ein Netto-Monatsgehalt an eine ausgewählte
Organisation spenden. Das teilten Bundeskanzler [3][Sebastian Kurz (ÖVP)
und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)] der österreichischen
Nachrichtenagentur APA mit. Die Spende solle ein „Zeichen des
Zusammenhalts“ sein. „Jede Ministerin, jeder Minister, die Staatssekretärin
und der Staatssekretär werden wohlüberlegt jeweils ein Nettogehalt an
Organisationen spenden“, sagte Vizekanzler Kogler laut APA. (dpa)
## China weist Forderungen nach Untersuchung zurück
15.33 Uhr: Die chinesische Regierung hat die zunehmende Kritik im Umgang
mit Covid-19 empört zurückgewiesen. Es sei falsch, Chinas „Transparenz bei
der Prävention und Kontrolle der Epidemie“ infrage zu stellen, sagte
Außenamtssprecher Geng Shuang am Montag in Peking. Er beklagte eine
Geringschätzung „der enormen Anstrengungen und Opfer des chinesischen
Volkes“ im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus. Gengs Aussagen bezogen
sich auf die Forderung Australiens nach einer unabhängigen Untersuchung des
weltweiten Umgangs mit der Pandemie. China war in der Frage nach dem
Ursprung des Virus in den vergangenen Tagen zunehmend unter Druck geraten.
Insbesondere [4][die USA werfen Peking vor, zu spät über die Verbreitung
des neuen Erregers informiert zu haben]. Massive Kritik an Chinas Umgang
mit der Pandemie folgte aus Frankreich und Großbritannien. Die
Bundesregierung rief Peking zu „vollkommener Offenheit“ auf.
Die US-Regierung schließt nach eigenen Angaben nicht aus, dass das Virus
nicht wie von den chinesischen Behörden angegeben von einem Wildtiermarkt
in Wuhan auf den Menschen überging, sondern aus einem außerhalb der
Millionen-Metropole gelegenen Labor stammt. China wies die Vorwürfe zurück.
(afp)
## Nach starker Kritik: Telefonkrankschreibung weiter möglich
15.04 Uhr: Krankschreibungen wegen Erkältungen sind in der nun doch
weiterhin auch per Telefon möglich. Das teilte der Vorsitzende des
Gemeinsamen Bundesausschusses im Gesundheitswesen, Josef Hecken, mit. (dpa)
## 138 Infektionsfälle in Flüchtlingsunterkunft in Lissabon
14.38 Uhr: In einer Flüchtlingsunterkunft in Portugal sind 138 Infektionen
festgestellt worden. Wie die Stadtverwaltung von Lissabon weiter mitteilte,
wurden die betroffenen Bewohner unter Quarantäne gestellt. Die insgesamt
rund 180 Flüchtlinge waren in einer Jugendherberge untergebracht. Nach der
Desinfizierung des Gebäudes im Zentrum der Altstadt von Lissabon konnten
die Flüchtlinge, die negativ auf das Virus getestet wurden, wieder dorthin
zurückkehren. Die Unterkunft war am Sonntag geräumt worden, nachdem ein
Mann mit Symptomen ins Krankenhaus gebracht werden musste, wie der
Verantwortliche für Zivilschutz bei der Stadtverwaltung, Carlos Costa,
sagte. Den Presseberichten zufolge handelt es sich bei allen Flüchtlingen
um Asylbewerber, darunter aus Ägypten und der Elfenbeinküste. [5][Portugal
hat allen Asylbewerbern dieselben Rechte zugestanden wie seinen
Staatsbürgern], insbesondere den Zugang zum Gesundheitssystem. (afp)
## Virusexperte skeptisch hinsichtlich Olympia 2021
14.35 Uhr: Experten in Japan sehen die dortige Austragung der Olympischen
Spiele im kommenden Jahr kritisch. „Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht,
dass die Olympischen Spiele im kommenden Jahr ausgetragen werden können“,
sagte der Professor für Infektionskrankheiten an der Universität Kobe,
Kentaro Iwata, bei einer Pressekonferenz in Tokio. Selbst wenn Japan die
Pandemie im kommenden Sommer unter Kontrolle haben sollte, gehe er nicht
davon aus, dass dies überall auf der Welt der Fall sein werde, sagte Iwata
mit Blick auf Athleten und Zuschauer, die aus aller Welt nach Japan kommen
würden. Er sei mit [6][Blick auf die Olympischen Spiele] im kommenden
Sommer deshalb „sehr pessimistisch“. Er halte eine Austragung nur dann für
denkbar, wenn diese etwa „ohne Publikum oder mit sehr geringer Beteiligung“
stattfinde. (afp)
## Intensive Forschung nach Medikamenten und Impfstoffen
14.31 Uhr: Weltweit wird dem österreichischen Institut AIHTA zufolge
derzeit an insgesamt 155 Medikamenten und 79 Impfstoffen zur Bekämpfung von
Covid-19 gearbeitet. Diese Übersicht erstellte das Austrian Institute for
Health Technology Assessment unter anderem auf Bitte des österreichischen
Gesundheitsministeriums. Die meisten der in der Entwicklung befindlichen
Medikamente hätten bereits eine Zulassung für andere virale Infektionen und
erforderten daher eine besondere Evidenz für die Zulassung gegen Covid-19.
Von den Impfstoffkandidaten sei bisher keiner über das Entwicklungsstadium
gelangt. (rtr)
## Dresden genehmigt Pegida-Demonstration
14.04 Uhr: Die Stadt Dresden hat trotz der Kontaktbeschränkungen eine
Kundgebung der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung genehmigt. Für die
stationäre Versammlung am Montagabend seien maximal 80 Teilnehmer
zugelassen, teilte das Dresdner Gesundheitsamt auf Anfrage mit. Zudem dürfe
die Veranstaltung maximal 30 Minuten dauern. Ein Aufzug wurde untersagt,
auch müssen die Veranstalter eine Liste der Teilnehmer vorlegen. (epd)
## Kleine Betriebe in Dänemark dürfen wieder öffnen
14.00 Uhr: In Dänemark dürfen seit heute kleine Betriebe wieder öffnen, die
wegen der Pandemie fünf Wochen lang schließen mussten. Zahnärzte, Friseur-
und Massage-Salons,Tattoo-Studios und Fahrschulen dürfen nun wieder
aufmachen, sie [7][müssen sich allerdings an strenge Hygiene- und
Abstandsregeln halten]. Die Dänen sollen aber weiter mindestens zwei Meter
Abstand halten, Versammlungen von mehr als zehn Menschen sind verboten.
Restaurants, Bars, Einkaufszentren und Sportanlagen bleiben noch mindestens
bis zum 10. Mai geschlossen. In Dänemark wurden bislang mehr als 7.700
Infektionsfälle sowie rund 355 Todesfälle registriert. (afp)
## Tourismuspakt mit Österreich?
13.59 Uhr: Die Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf Überlegungen aus
Österreich zu einem Tourismuspakt mit Deutschland für den Sommer. Es sei
der Regierung bewusst, dass die Tourismusbranche derzeit sehr leide, sagt
eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Im Moment sei es aber das
Wichtigste, die Ausbreitung des Virus zu stoppen. In Österreich haben
Regierungsmitglieder Gespräche mit Deutschland angeregt, um über eine
Öffnung der Grenzen im Sommer auch für Touristen zu reden. (rtr)
## Kaum unerlaubte Grenzübertritte
13.50 Uhr: Die [8][verschärften Kontrollen der Grenzen] zu fünf
Nachbarstaaten haben nach Darstellung des Innenministeriums Erfolg. Dies
funktioniere gut, sagt ein Sprecher des Ressorts. Es gebe kaum unerlaubte
Grenzübertritte. Mit Blick auf die vergleichsweise lockeren Kontrollen zu
den Niederlanden und Belgien betont er, man beobachte die Lage genau.
Reisen in Nachbarländer wie Frankreich und Österreich sind derzeit nur bei
besonderem Grund gestattet. (rtr)
## Neue Rufnummer gegen Gewalt
13.44 Uhr: Eine „Nummer gegen Gewalt“ soll ab sofort Männer und Frauen in
Schleswig-Holstein davor bewahren, [9][selbst gewalttätig zu werden]. Unter
der Rufnummer 0431/260 976 48 werden den Betroffenen Beratungsangebote,
Therapien oder Tätertrainings vermittelt, teilte das
Gleichstellungsministerium in Kiel mit. Die Angebote sollen häuslicher
Gewalt gerade in der Krise vorbeugen, hieß es. (epd)
## Weitere Lockerungen in Teheran
13.26 Uhr: Die iranische Hauptstadt Teheran hat [10][weitere
Einschränkungen im öffentlichen Leben gelockert]. Heute durften auch
größere Kaufhäuser, Einkaufspassagen und überdachte Basare wieder öffnen.
Allerdings müssen Kaufhäuser und Passagen um 18.00 Uhr schließen – vier
Stunden früher als vor der Krise. Aber auch die weiteren Lockerungen
führten nicht zu einer Rückkehr zur Normalität. Viele Geschäfte blieben
auch heute leer, da viele Teheraner aus Angst vor einer Ansteckung lieber
zu Hause bleiben.Das Virus hat den Iran besonders stark getroffen. Nach
Angaben des Gesundheitsministeriums sind bisher mehr als 5.200 Menschen an
den Folgen der Corona-Infektion gestorben, die Zahl der registrierten
Infizierten stieg auf über 83.000. Gleichzeitig erholten sich insgesamt
fast 60.000 der Infizierten. (dpa)
## Höhepunkt der Pandiemie in Belgien womöglich erreicht
13.20 Uhr: Belgien hat nach Einschätzung der Gesundheitsbehörden den
Höhepunkt der Coronavirus-Epidemie womöglich überschritten. Die Zahl der
neuen Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern sei am Sonntag um 232
gestiegen und damit so wenig wie seit dem 19.März nicht mehr, sagt ein
Sprecher. (rtr)
## Facebook will Link zu Corona-Umfrage weltweit anzeigen
13.10 Uhr: Facebook will seinen mehr als 2,5 Milliarden Nutzern einen Link
zu einer Umfrage von US-Forschern anzeigen, die Informationen über die
Verbreitung des Virus sammeln. Die Aktion solle nun global durchgeführt
werden, kündigte Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg an. Das
Online-Netzwerk sei als Plattform mit Milliarden Mitgliedern in einer
einzigartigen Position, um Wissenschaftlern und Behörden zu helfen, schrieb
er in einem Gastbeitrag in der Washington Post.
Die Forscher der Universität Carnegie Mellon veröffentlichten am Montag
erste Erkenntnisse aus der seit Anfang April laufenden Umfrage in den USA.
Demnach bekommen sie pro Woche Antworten von rund einer Million
Facebook-Nutzer. Daraus lasse sich zum Beispiel ableiten, dass in einigen
New Yorker Vororten zwei bis drei Prozent der Einwohner Covid-19-Symptome
hätten. (dpa)
## Spaniens Wirtschaft könnte um 12 Prozent schrumpfen
13.01 Uhr: Die Krise dürfte die spanische Wirtschaft in diesem Jahr massiv
schrumpfen lassen. Spaniens Zentralbank geht von einem Rückgang des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bis zu 12,4 Prozent aus. Selbst in einem
weniger drastischen Szenario ist demnach von einer Schrumpfung um 6,8
Prozent auszugehen. Auch dieser Einbruch wäre stärker als der Abschwung
nach Finanzkrise 2008/09. (dpa)
## Aktuelle Zahlen aus der Schweiz
12.55 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen geht in der Schweiz zurück. Das
Gesundheitsministerium meldete am Montag 204 neue laborbestätigte Fälle.
Die Zahl der Todesfälle stieg um sieben auf 1.142. (rtr)
## Merkel lehnt vor EU-Gipfel Eurobonds ab
12.53 Uhr: Wenige Tage vor dem EU-Gipfel zu Hilfen gegen die Auswirkungen
der Pandemie hat Kanzlerin Angela Merkel [11][Eurobonds erneut abgelehnt].
Die gemeinsamen Anleihen seien der falsche Weg, sagte Merkel im
CDU-Präsidium nach Angaben von Teilnehmern. Die Kanzlerin forderte demnach
auch, in Deutschland bei allen Hilfen die Rückwirkung auf die EU-Debatte zu
berücksichtigen. Deshalb solle sich die Bundesregierung auf zentrale
Bereiche der Wirtschaft konzentrieren, statt immer neue Versprechen zu
machen. Wenn etwa auch Künstler mit Steuergeld gerettet werden sollten,
werde man dies in Spanien und Italien vermerken und darauf verweisen, dass
Deutschland offensichtlich über genug Geld verfüge. Am Donnerstag wollen
die 27 EU-Staats- und Regierungschefs erneut über zusätzliche Hilfen für
angeschlagene Euro-Länder beraten. (rtr)
## Polen können Schutzmasken aus Automaten ziehen
12.44 Uhr: Gesichtsmasken, Einweghandschuhe und Desinfektionsmittel gibt es
in Polen aus dem Automaten. In Krakau seien bereits sechs solcher Geräte
aufgestellt worden, in der Hauptstadt Warschau bislang zwei, teilte die
Betreiberfirma auf ihrer Webseite mit. Bezahlen können die Kunden
ausschließlich per Karte – aus Hygienegründen. „Auch die Automatenbranche
ist durch die Pandemiein eine schwere Krise geraten. Da hatte ich diese
Idee“, sagte der Unternehmer Aleksander Wasik. Ziel sei es Automaten in
verschiedenen polnischen Städten aufzustellen. In Polen gilt seit der
vergangenen Woche eine Mundschutz-Pflicht in der Öffentlichkeit. Nach
Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag gibt es in dem Land derzeit
9.453 bestätigte Infektionsfälle und 362 Todesfälle. (dpa)
## Österreich stellt Hilfe für Flüchtlinge zur Verfügung
12.39 Uhr: Österreich stellt Griechenland 181 Spezialcontainer zur
Verfügung, um möglichen Ausbrüchen in den überfüllten Flüchtlingscamps
[12][auf den dortigen Inseln] zu begegnen. Die Container dienten der
Unterbringung und Sanitärversorgung, erklärte die EU-Kommission. Sie
koordiniert und kofinanziert den Transport der Container, nachdem
Griechenland den sogenannten Zivilschutzmechanismus der EU aktiviert und
andere Mitgliedstaaten über die Kommission um Hilfe gebeten hatte.
Griechenland bittet die anderen Mitgliedstaaten laut Kommission außerdem um
Hygieneartikel und Rollstühle für die Menschen in den Lagern. (epd)
## Deutsche Forschungsgemeinschaft zeichnet Drosten aus
12.24 Uhr: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Stifterverband
zeichnen den Berliner Virologen Christian Drosten mit einem Sonderpreis für
seine Kommunikation in der Krise aus. Der Direktor des Virologieinstituts
der Berliner Charité stehe derzeit „wie kein anderer Wissenschaftler“ für
die besondere Rolle, die der Wissenschaft während der Pandemie zukomme,
erklärte die DFG. Drosten habe geschafft, dass die Wissenschaft innerhalb
kurzer Zeit als verlässlichste Orientierung für [13][das Krisenmanagement]
wahrgenommen werde. Er korrigiere auch wissenschaftlich nicht belegte
Thesen und kommuniziere die Grenzen seines eigenen Wissens, lobten DFG und
Stifterverband weiter. Den einmaligen Sonderpreis für „außerordentliche
Leistungen für Wissenschaft und Gesellschaft angesichts einer dramatischen
Pandemieentwicklung“ wollen DFG und Stifterverband Ende Juni auf der
DFG-Jahresversammlung verleihen. Drostens Auszeichnung ist mit 50.000 Euro
dotiert.
Seit 2017 ist Drosten an der Charité Direktor des Instituts für Virologie.
International gefragt war er zum ersten Mal 2003 bei der Sars-Epidemie. Er
entwickelte in kurzer Zeit einen funktionierenden Test auf das Virus. (afp)
## Migrationsbehörde hilft bei Anträgen auf Kurzarbeit
12.16 Uhr: Das Nürnberger Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
hilft der Bundesagentur für Arbeit in der Krise. 2.000 Mitarbeiter der
Migrationsbehörde hätten sich bereit erklärt, vorübergehend in der
Arbeitsverwaltung auszuhelfen, teilte das Bundesamt am Montag in Nürnberg
mit. 500 Mitarbeiter durchliefen eine Schulung und könnten danach
kurzfristig loslegen. Der Einsatz soll zunächst auf drei Monate begrenzt
sein. Konkret gehe es um die Bearbeitung von Anträgen auf Kurzarbeitergeld
und Arbeitslosengeld. (dpa)
## Novartis testet Malariamittel an Patienten
12.09 Uhr: Der [14][Schweizer Pharmakonzern Novartis] darf das
Malaria-Medikament Hydroxychloroquin an Coronavirus-Patienten in den USA
testen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA habe genehmigt, den Wirkstoff in
einer Studie an rund 440 Infizierten zu testen, teilte Novartis mit. Die
Studie soll demnach in den kommenden Wochen in mehr als einem Dutzend
Kliniken starten. Hydroxychloroquin ist ein Medikament gegen Malaria.
Weltweit wird derzeit untersucht, ob der Wirkstoff auch bei
Covid-19-Infektionen hilft. Tests laufen auch mit dem verwandten Wirkstoff
Chloroquin. In kleinem Maßstab untersucht wurde die Wirksamkeit von
Hydroxychloroquin bei Corona-Infektionen bereits in Frankreich und China.
Vorläufige Ergebnisse ergaben, dass das Medikament möglicherweise bei
schweren Infektionen helfen könnte. Forscher mahnen dagegen zur Vorsicht.
Sowohl Chloroquin als auch Hydroxychloroquin können schwere Nebenwirkungen
auslösen. (afp)
## UNO: Gefahren für vertriebene Frauen und Mädchen
11.57 Uhr: Die UNO hat vor größeren Gefahren für vertriebene Frauen und
Mädchen während der Pandemie gewarnt. Es müsse derzeit besonders auf
geflüchtete, vertriebene und staatenlose Frauen und Mädchen geachtet
werden, erklärte Gillian Triggs vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR.
Vertriebene Frauen könnten während Quarantäne-Maßnahmen mit ihren Peinigern
eingepfercht werden, warnte Triggs. Andere Frauen, die prekäre Auskommen
verloren hätten, könnten „von ihren Familien zu Sex zum Überleben oder zu
Kinderehen gezwungen werden“. Die strikten Maßnahmen, die viele Länder im
Kampf gegen die Pandemie verhängt hätten, bedeuteten auch [15][einen
eingeschränkteren Zugang zu Unterstützungsleistungen], erklärte die
UN-Organisation. Schutzunterkünfte etwa seien zum Teil vorübergehend
geschlossen worden. (afp)
## Kanaren wollen Plan für Lockerung vorlegen
11.56 Uhr: Auf den Kanarischen Inseln könnte die für ganz Spanien geltende
strikte Ausgangssperre nach Auffassung der Regionalregierung schon bald
gelockert werden. Dabei müsse die Entwicklung der Zahlen auf jeder
einzelnen der acht Inseln berücksichtigt werden, sagte Regionalpräsident
Ángel Víctor Torres dem Sender Cadena Ser. Auf einigen Inseln seien seit
Tagen keine neuen Fälle gemeldet worden. Auf der kleinsten Insel La
Graciosa mit 700 Einwohnern gebe es bislang keine einzige Infektion. (dpa)
## Senatorin: Drive-in für Corona-Tests auch in Mitte geplant
11.34 Uhr: Ein Drive-in für Tests soll laut Berlins Gesundheitssenatorin
auch im Bezirk Mitte entstehen. Der Festplatz solle zum Testplatz werden,
sagte Dilek Kalayci (SPD) im Gesundheitsausschuss. Die Pläne des Bezirks
sähen dies nach ihrem Kenntnisstand als Erweiterung im Rahmen der
Kontaktnachverfolgung vor. Es sollen dort demnach bestimmte Kontaktpersonen
von Infizierten getestet werden. Sie nehme an, dass es sich um ein
ähnliches Konzept handle wie im Bezirk Neukölln: mit Tests nur mit Termin
und nicht für jeden, der vorfährt, so Kalayci. Weitere Bezirke könnten
nachziehen oder sich zu solchen Vorhaben zusammenschließen, sagte Kalayci.
Am Samstag war bekannt geworden, dass das Bezirksamt Neukölln auf dem
Parkplatz vor dem Estrel-Hotel an der Sonnenallee mehrere Zelte für einen
Drive-in aufbauen will. (dpa)
## Aktuelle Zahlen aus Spanien und Russland
11.41 Uhr: [16][In Spanien] ist die Zahl der Infektionen auf über 200.000
gestiegen. Das Gesundheitsministerium meldet einen Zuwachs um 4.266 auf
200.210. Das sind weltweit nach den USA die meisten Fälle. Die Zahl der
Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 399 auf 20.852 und damit erneut etwas
weniger als am Vortag zu. Am Sonntag hatte sich der Anstieg bei den
Todesopfern auf 410 von 565 am Samstag abgeschwächt. (rtr)
11.35 Uhr: Russland meldet 4.268 Neuinfektionen und damit etwas weniger als
noch am Tag zuvor, als es 6.060 waren. Insgesamt sind damit 47.121
Ansteckungen bestätigt, wie die Behörden mitteilen. 44 weitere
Covid-19-Patienten starben binnen 24 Stunden. (rtr)
## Fast zehn Millionen Franzosen in Kurzarbeit
11.22 Uhr: Fast zehn Millionen Franzosen sind auf Kurzarbeit angewiesen.
Arbeitsministerin Muriel Pénicaud sagte am Montag dem Sender RTL, das sei
eine „bisher noch nie dagewesene“ Situation. Fast jeder zweite Arbeitnehmer
in der Privatwirtschaft sei betroffen. In Deutschland rechnet die Regierung
mit mehreren Millionen Kurzarbeitern, zuletzt lagen rund 725.000 Anträge
vor. Insgesamt bezifferte Pénicaud die Zahl der Kurzarbeiter aktuell auf
9,6 Millionen. Wenn [17][die Ausgangssperre am 11. Mai wie geplant ende],
werde die wirtschaftliche Aktivität schrittweise wieder hochgefahren, sagte
sie. In Frankreich erhalten betroffene Arbeitnehmer 84 Prozent ihres
Nettogehalts. (afp)
## Verbindung zwischen Luftverschmutzung und Todeszahlen?
11.17 Uhr: Forscher vermuten einen Zusammenhang zwischen [18][hohen
Stickstoffdioxidwerten in der Luft] und hohen Todeszahlen durch Covid-19.
Eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg lieferte dafür
nun erstmals Zahlen. Regionen mit einer dauerhaft hohen Schadstoffbelastung
haben danach deutlich mehr Todesfälle als andere Regionen. „Da das
neuartige Virus ebenfalls die Atemwege befällt, liegt die Vermutung nahe,
dass es einen Zusammenhang zwischen der Luftverschmutzung und den
Todeszahlen bei Covid-19 geben könnte“, erklärte Yaron Ogen von der
Universität Halle. Bislang fehlte es dafür aber an belastbaren Zahlen.
(afp)
## Trump drängt zu mehr Tests und Öffnung der Wirtschaft
11.15 Uhr: Während die Zahl der Toten in den USA die Schwelle von 40.000
überschritten hat, spitzt sich der Streit zwischen Präsident Donald Trump
und demokratisch geführten Bundesstaaten zu. Trump drängte die Gouverneure
zu flächendeckenden Corona-Tests, um die Wirtschaft wieder hochfahren zu
können. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität starben in den
Vereinigten Staaten inzwischen mehr als 40.500 Menschen, das ist die
höchste Zahl weltweit. Der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew
Cuomo, sieht den Gipfel der Krise vorerst überschritten. Es sei aber nicht
der Zeitpunkt, „anmaßend“ zu werden, warnte er.
New York ist das Epizentrum der Epidemie in den USA, dort starben fast die
Hälfte aller Todesopfer. Die strenge Ausgangssperre gilt noch bis zum 15.
Mai. [19][Trump drängte die Bundesstaaten zu schnellen Tests], um die
Einschränkungen für die Wirtschaft lockern zu können. Mehrere Gouverneure
der Demokratischen Partei wiesen dies entschieden zurück: Der Gouverneur
von Virginia, Ralph Northam, nannte die Äußerungen aus Washington
„unverantwortlich“. Auch die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer,
beklagte einen Mangel an Tests. In rund 40 der 50 US-Bundesstaaten gelten
derzeit Ausgangsbeschränkungen. Einzelne begannen mit einer Lockerung: In
Florida öffneten erste Strände am Wochenende. In Texas und Vermont sollen
ab heute Teile des öffentlichen Lebens wieder hochgefahren werden. (afp)
## Proteste gegen polnische Grenzschließung geplant
11.06 Uhr: Schüler und Pendler wollen an der deutsch-polnischen Grenze
gegen die strengen Quarantäne-Regeln demonstrieren. Die Quarantänepflicht
bei Überschreitung der Grenze müsse nach Auffassung der Initiatoren
aufgehoben werden, berichtet die Lausitzer Rundschau unter Berufung auf
einen polnischen Facebook-Aufruf. Zahlreiche Schüler aus Polen besuchen in
Grenzstädten wie Guben-Gubin Schulen in Deutschland. Bei der [20][Rückkehr
nach Polen] ist derzeit eine zweiwöchige Quarantäne vorgeschrieben. In
Brandenburg soll der Schulbetrieb in Kürze schrittweise wieder aufgenommen
werden. Am Freitag wollen sich Deutsche und Polen um 19 Uhr an den
Grenzübergängen zu einem Spaziergang entlang der Oder und der Neiße
treffen, hieß es. (epd)
## Söder: Eltern müssen keine Kita-Gebühren bezahlen
10.48 Uhr: Eltern in Bayern sollen zumindest für die kommenden drei Monate
keine Kindergarten- oder Kita-Gebühren bezahlen müssen, solange [21][diese
wegen der Krise geschlossen] sind. Das kündigte Ministerpräsident Markus
Söder (CSU) in einer Regierungserklärung im Landtag an. (dpa)
## Bayern stockt Hilfen um 500 Millionen Euro auf
10.45 Uhr: Bayern richtet einen weiteren Fördertopf zur Unterstützung von
Personen und Einrichtungen ein, die von der Krise betroffen sind. Das Land
werde 500 Millionen Euro für die Erstattung von Kita-Gebühren, für
Rehakliniken und private Krankenhäuser, für Sportstätten und für Künstler
bereitstellen, kündigt Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an. (rtr)
## Verzweifelte Obdachlose in Thailand
10.48 Uhr: Das Verteilen von Essen an Bedürftige hat [22][in Thailand Sorge
vor einer Verschärfung der Krise] ausgelöst. Ein Sprecher des
Krisenzentrums der Regierung sagte, wer Essen oder anderes verteilen wolle,
müsse zuvor die Behörden informieren. Diese sollen dann helfen, Abstand zu
wahren. Vergangene Woche hatte sich an einem Tempel in der Hauptstadt
Bangkok eine lange Schlange mit etwa 1.000 Menschen gebildet. Für diese
wurde dann vorsorglich Heim-Quarantäne angeordnet. Am Wochenende war auf
Bildern zu sehen, wie Obdachlose verzweifelt anstehen, um in einem Park in
Bangkok eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 100 Baht (knapp 3 Euro)
pro Person zu bekommen. In Thailand wurden bislang 2.792 Fälle des Erregers
Sars-CoV-2 registriert. 47 Menschen starben. In dem südostasiatischen Land
gilt der Ausnahmezustand. (dpa)
## Infektionen in Bayern verdoppeln sich alle 34 Tage
10.37 Uhr: Die Infektionen in Bayern verdoppeln sich zum Start der Woche
rechnerisch nur noch alle 34 Tage. Das teilte Ministerpräsident Markus
Söder (CSU) in einer Regierungserklärung zur Pandemie im Landtag in München
mit. Der Freistaat liege bei den „wesentlichen Kennzahlen heute zum Teil
unter dem Bundesdurchschnitt“, obwohl Bayern wegen seiner Nähe zu Italien
und Österreich besonders betroffen sei. (dpa)
## Forderung nach Aussetzung des EU-Beihilferechts
10.31 Uhr: Österreichs Finanzminister Gernot Blümel fordert eine Aussetzung
des EU-Beihilfenrechts für die Zeit der Coronakrise. „Solidarität darf
keine Einbahnstraße sein.“ Das EU-Beihilferecht steckt einen Rahmen für
staatliche Hilfen an Unternehmen ab. (rtr)
## Bayern kündigt Maskenpflicht für Geschäfte und ÖPNV an
10.30 Uhr: Bayern führt in der kommenden Woche eine Verpflichtung zum
Tragen von Schutzmasken in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln ein.
Das kündigt Ministerpräsident Markus Söder in einer Regierungserklärung im
bayerischen Landtag in München an. Es gehe nicht um medizinische Masken.
Schals seien ausreichend, wenn sie Mund und Nase bedeckten. (rtr)
## Merkel: Warnung vor „Öffnungsorgie“
9.50 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel hat in der Konferenzschalte des
CDU-Präsidiums vor einer „Öffnungsorgie“ gewarnt. Sie will damit laut
Teilnehmerangaben unterstreichen, dass sie sich große Sorgen mache, wenn
fast ausschließlich [23][über Lockerungen gesprochen] werde. Dabei sei die
Gefahr der Infektionen weiter sehr hoch. „Der Abstand muss eingehalten
werden“, fordert sie. Alles Weitere müsse am 30. April in dem nächsten
Gespräch mit den Ministerpräsidenten entschieden werden. (rtr)
## Aktuelle Infektionszahlen aus Singapur
9.45 Uhr: Singapur meldet 1.426 neue Infektionen und damit den bisher
stärksten Anstieg an einem Tag. Die meisten Infektionen seien erneut bei
Gastarbeitern aufgetreten, die in Wohnheimen lebten, teilt das
Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Infektionsfälle in dem
südostasiatischen Stadtstaat sei damit auf 8.014 gestiegen. (rtr)
## Vorschlag für Flugverkehr
9.28 Uhr: Beim Wiederanlaufen des Flugbetriebs könnten Passagiere zum
Tragen von Schutzmasken verpflichtet werden. Ein entsprechender Vorschlag
findet sich in einem Konzeptpapier der deutschen Luftfahrtbranche, das der
dpa vorliegt. Das 20-Punkte-Programm sieht zudem an den Flughäfen
zahlreiche Maßnahmen vor, um das Abstandsgebot einhalten zu können. Dazu
gehören unter anderem luftigere Wartebereiche, der Einsatz von mehr
Passagierbussen und zeitlich gestreckte Prozesse beim Einsteigen und der
Gepäckabfertigung. Außerdem könnten gezielt Passagiere auf Fieber überprüft
werden. Die Vorschläge an die Bundesregierung sind zwischen
Fluggesellschaften auf nationaler Ebene abgestimmt worden und sollten
zunächst für einen Zeitraum von sechs Wochen gelten, schlagen die Autoren
vor. Ähnliche Überlegungen gibt es auf europäischer Ebene. (dpa)
## Kritik an Lockerungen
9.20 Uhr: Im CDU-Präsidium gibt es Kritik an der Öffnung von
Einkaufszentren und Zoos in Rheinland-Pfalz. Sowohl Hessens
Ministerpräsident Volker Bouffier als auch die aus Rheinland-Pfalz
stammende Wirtschaftsministerin Julia Klöckner [24][bemängeln nach Angaben
aus Teilnehmerkreisen die Lockerungsmaßnahmen] in dem westdeutschen
Bundesland. (rtr)
## Angst vor Lebensmittelengpässen in China
9.12 Uhr: China warnt wegen der Pandemie vor Problemen bei
Nahrungsmittellieferungen. Das könne eine Krise der weltweiten Versorgung
mit Nahrungsmitteln auslösen, erklärt der stellvertretende Agrarminister Yu
Kangzhen in einem Ausblick zur landwirtschaftlichen Entwicklung. (rtr)
Fälle steigen in Indien nach Lockerung von Beschränkungen
8.55 Uhr: Innerhalb von 24 Stunden hat Indien so viele Neuinfektionen wie
noch nie zuvor verzeichnet. 1.553 zusätzliche Fälle meldeten die Behörden,
nachdem die Regierung einige Beschränkungen für die Industrie und die
Landwirtschaft gelockert hatte. Die Gesamtzahl der Fälle liegt damit nun
höher als 17.000. Mindestens 543 Menschen sind an Covid-19 in Indien
bislang gestorben. Die [25][am 24. März verhängten Ausgangsbeschränkungen]
hatten die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben in Indien lahmgelegt.
Nur lebenswichtige Geschäfte hatten noch geöffnet. (dpa)
## Neuseeland hat unkontrollierten Ausbruch gestoppt
8.49 Uhr: Neuseeland hat nach Einschätzung von Premierministerin Jacinda
Ardern den „unkontrollierten Ausbruch“ von Covid-19 gestoppt. Der
Ausnahmezustand wird aber um fünf Tage verlängert. Lockerungen soll es nach
dem 27. April geben, wie Ardern erklärte. „Ich fühle auch eine riesige
Verantwortung dafür, sicherzustellen, dass wir die Errungenschaften nicht
verlieren.“ Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bislang 1.440
Fälle verzeichnet, 12 Menschen starben. Ardern sagte, wie in nur wenigen
anderen Ländern sei es gelungen, die verheerende Welle zu stoppen. Die
Reproduktionszahl des Virus liegt demnach bei 0,48. Das bedeutet: Zehn
Infizierte geben das Virus im Schnitt an 4,8 andere Menschen weiter; damit
geht die Zahl der täglichen Neuansteckungen zurück. Bei einem Wert unter 1
flaut eine Epidemie nach und nach ab. In Deutschland lag er jüngst bei 0,7.
(dpa)
## 200 Menschen aus dem Ausland auf Intensivstationen
8.40 Uhr: In Deutschland werden derzeit 200 Intensivpatienten aus dem
Ausland behandelt. Anfragen aus dem Ausland für weitere 40 Schwererkrankte
liegen vor. Der Bund soll die Behandlungskosten von rund 20 Millionen Euro
übernehmen. „Europa steht auch in Krisenzeiten zusammen“, erklärt
Gesundheitsminister Jens Spahn. (rtr)
## Heil: Kurzarbeitergeld aufstocken
8.20 Uhr: Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bekräftigt, er wolle das
Kurzarbeitergeld von 60 Prozent auf 80 Prozent aufstocken. Es gehe darum,
[26][den Einkommensverlust von Arbeitnehmern teilweise auszugleichen]. Die
Menschen hätten laufende Kosten wie Mieten oder Leasingraten. (rtr)
## Corona lässt Nachfrage an Waffen steigen
6.30 Uhr: Die Krise hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zu einer
beispiellosen Nachfrage nach Schusswaffen unter Amerikanern geführt. Trump
verurteilte in diesem Zusammenhang schärfere Waffengesetze im
US-Bundesstaat Virginia, die der demokratische Gouverneur Ralph Northam
kürzlich unterzeichnet hatte. „Das können wir nicht erlauben“, sagte der
Präsident. US-Medien haben in den vergangenen Wochen über eine deutlich
gestiegene Nachfrage nach Waffen berichtet. Der amerikanische
Online-Munitionshändler Ammo.com meldete zwischen dem 23. Februar und Ende
März ein Umsatzplus von 792 Prozent verglichen mit dem knapp 40-tägigen
Zeitraum davor. (dpa)
## Neuseeland lockert Beschränkungen
6.25 Uhr: Neuseelands Regierung kündigt eine Lockerung der Maßnahmen ab dem
27. April an. Die Warnstufe werde von vier auf drei herabgesetzt. Am 11.
Mai werde das Kabinett dann über das weitere Vorgehen beraten, erklärt
Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. (rtr)
## Deutschland: Mehr Genesene als Neuinfizierte
6.07 Uhr: Das [27][Robert-Koch-Institut (RKI)] bestätigt insgesamt 141.672
Infektionen in Deutschland, das sind 1.775 mehr als am Vortag. Weitere 110
Todesfälle wurden gemeldet, insgesamt sind damit bislang 4.404 Menschen an
dem Virus gestorben. Genesen sind laut Internetseite des RKI rund 91.500
Menschen, rund 3.500 mehr als am Vortag. (rtr)
## SPD verlangt von Karliczek Bafög-Öffnung für Corona-Hilfen
5.03 Uhr: Die SPD macht Druck auf Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU),
das Bafög vorübergehend für Studenten zu öffnen, die wegen der Krise ihren
Job verloren haben. Karliczek will lediglich zinslose Kredite gewähren.
Denn staatliche Bafög-Zahlungen für Studierende gibt es grundsätzlich nur,
wenn ihr Einkommen und das ihrer Eltern nicht über bestimmten Grenzen
liegt. SPD-Vizefraktionschefin Bärbel Bas sagte dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland über Karliczek: „Das, was sie bislang vorgelegt hat, reicht
nicht aus.“ Der bildungspolitische Fraktionssprecher Oliver Kaczmarek
sagte: „Unser Vorschlag ist, das Bafög für sie kurzzeitig zu öffnen. Dazu
muss ein Härtefallfonds geschaffen werden, aus dem diese Studenten Bafög
erhalten können.“ (dpa)
## China: Keine weiteren Todesfälle
4.15 Uhr: Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind [28][in China] binnen 24
Stunden zwölf neue Infektionen und keine Todesfälle aufgetreten. Das
chinesische Festland verzeichnet nach offiziellen Angaben zum 19. April
insgesamt 82.747 Infizierte und 4.632 Todesfälle. (rtr)
## Einzelhandel und Zoos im Norden öffnen wieder
3.30 Uhr: Ab heute wird es [29][kleine Lockerungen der Auflagen] in
Schleswig-Holstein geben. Im Einzelhandel dürfen Geschäfte mit einer Größe
von maximal 800 Quadratmetern wieder öffnen. Zudem ist eine langsame
Teilaufnahme des Schulbetriebs beschlossen. Auch die Ausweitung der
Kita-Notbetreuung auf Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden soll für
Entlastung sorgen. Die schriftlichen Abiturprüfungen starten am Dienstag,
andere Schüler dürfen erst nach und nach die Schulen betreten. Außerdem
sind im nördlichsten Bundesland nun Besucher in Tier- und Wildparks wieder
willkommen. (dpa)
## Über 1.000 Infektionen in Kuba
2.47 Uhr: In Kuba haben sich mehr als 1.000 Menschen nachweislich
infiziert. Insgesamt seien bei 26.982 durchgeführten Test 1.035 Patienten
positiv getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag
(Ortszeit) mit. Bislang sind 34 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19
gestorben. Kuba verfügt über zahlreiche gut ausgebildete Ärzte und bietet
allen Bürgern eine kostenlose Gesundheitsversorgung. Allerdings fehlt es in
den Kliniken des Landes oftmals an moderner Ausstattung und Material.
Zuletzt waren Tausende Medizinstudenten im ganzen Land von Tür zu Tür
gegangen, um unentdeckte Corona-Fälle aufzuspüren. (dpa)
## Bolsonaro nimmt an Protest gegen Restriktionen teil
2.20 Uhr: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat an einer
Demonstration gegen die in der Krise verhängten Ausgangsbeschränkungen
teilgenommen. „Ihr müsst für euer Land kämpfen“, rief Bolsonaro den rund
600 Demonstranten zu, die sich in der Hauptstadt Brasília versammelt
hatten. Die Demonstranten forderten auf Plakaten die Schließung des
brasilianischen Parlaments sowie die Intervention der Armee an der Seite
Bolsonaros in der Krise. Der Staatschef ging in seiner Rede auf diese
Forderungen nicht ein.
[30][Bolsonaro hat die von Gouverneuren der brasilianischen Bundesstaaten
verhängten Beschränkungen wegen möglicher wirtschaftlicher Folgen
wiederholt kritisiert.] Auch hat er Covid-19 als „kleine Grippe“ sowie den
Kampf gegen die Pandemie als „Hysterie“ bezeichnet. Die Mehrheit der
Brasilianer hingegen ist mit den von den Gouverneuren verhängten
Restriktionen laut einer Umfrage einverstanden. Brasilien ist das
lateinamerikanische Land mit der höchsten Zahl von registrierten
Infektionen. Bis Sonntag wurden dort mehr als 38.000 Infektionsfälle
gezählt, 2.462 Menschen sind an den Folgen verstorben. (afp)
## Über 700.000 Infektionen in den USA
1.14 Uhr: Das US-Zentrum für Infektionskontrolle (CDC) [31][meldet am
Sonntag 720.630 Infektionsfälle], ein Anstieg von 29.916 Fällen binnen
eines Tages. Die Zahl der Todesfälle sei um 1.759 auf 37.202 gestiegen.
(rtr)
## Mehr Arbeitsplätze und Wunsch nach Sonntagszustelllung
0.43 Uhr: Die Deutsche Post will in der Krise auch am Sonntag Pakete
zustellen. „Es wäre hilfreich, wenn wir einen weiteren Tag bekommen
könnten, um mit der Paketflut klarzukommen“, sagt Thomas Schneider, der für
das Bundesgebiet zuständige Betriebschef der Deutschen Post DHL, der
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Bislang sei man aber auf Ablehnung
gestoßen. Nun erwäge die Deutsche Post Anträge in mehreren Bundesländern.
Seit Anfang April habe der Konzern bereits bundesweit mehr als 2.000
Vollzeitstellen zusätzlich geschaffen, sagt Schneider. „Darüber hinaus
wollen wir weitere 2000 Arbeitsplätze in den nächsten Wochen aufbauen“,
kündigt er an. (rtr)
## Tausende Israelis demonstrieren
0.00 Uhr: Angesichts des Machtgerangels zwischen Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu und seinem ehemaligen Rivalen Benny Gantz haben [32][in Israel
mehrere tausend Menschen für eine „Rettung der Demokratie“ demonstriert].
Medienberichten zufolge versammelten sich rund 2.000 Demonstranten in Tel
Aviv. Der Protest richtet sich unter anderem gegen die
Koalitionsverhandlungen zwischen Likud-Chef Netanjahu und dem Chef der
Liste Blau-Weiß, Ex-Armeechef Gantz. Die Demonstranten trugen
Atemschutzmasken und hielten untereinander den vorgeschriebenen Abstand von
zwei Metern ein.
Das Land steckt seit mehr als einem Jahr in einer politischen Krise und hat
seither keine voll funktionsfähige Regierung. Ursprünglich hatte Gantz eine
Beteiligung an einer Regierung mit Netanjahu strikt abgelehnt. Angesichts
der Pandemie vollzog er eine überraschende Kehrtwende und sprach sich
gemeinsam mit dem Regierungschef für eine „nationale Notstandsregierung“
aus. Der seit 14 Jahren regierende Netanjahu steht wegen Bestechlichkeit,
Betrugs und Untreue unter Anklage. Der Korruptionsprozess gegen ihn wurde
um zwei Monate auf den 24. Mai verschoben. Israel hat bisher 13.000
Corona-Infektionen und rund 170 Todesfälle verzeichnet. (afp)
[33][Hier finden Sie die Live-Ticker] der vergangenen Tage. Alle Texte der
taz zum Thema finden sich in unserem [34][Schwerpunkt Coronavirus].
20 Apr 2020
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