Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Proteste in den USA gegen den Lockdown: Trumps Schäfchen demonstri…
> Trotz steigender Infiziertenzahlen durch Corona fordern Demonstranten in
> den USA ein Ende der Ausgangssperren. Mobilisiert hat sie der
> US-Präsident.
Bild: Die Brüder Wesley und Coby Weaver machen in Dallas, Texas, ihrem Unmut L…
Der Streit darüber, wie schnell die USA [1][wieder zum Alltag zurückkehren
können], wurde am Wochenende auf der Straße fortgesetzt. In mehreren
Bundesstaaten forderten DemonstrantInnen ein Ende der
Ausgangsbeschränkungen und des Stillstands der Wirtschaft – obwohl in den
USA die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten und der Toten weiter
steigt.
Es waren dann aber nicht mehr als ein paar hundert Menschen, die sich am
Samstag dicht gedrängt in der texanischen Hauptstadt Austin versammelten,
US-Flaggen schwenkten, Präsident Donald Trump feierten und „Lasst uns
arbeiten!“ schrien. In Maryland wurde der Amtssitz des republikanischen
Gouverneurs von einem Autokorso eingekreist, in Ohio riefen Hunderte „Wir
sind keine Schafe“. Die Beschränkungen, so der Grundtenor, raubten ihnen
die in der Verfassung garantierten Freiheiten.
Per Tweet [2][hatte US-Präsident Donald Trump seine Follower am Freitag
„Befreit Minnesota“ ermutigt]. Danach twitterte er „Befreit Michigan“, …
am Mittwoch die bisher größte Anti-Lockdown-Demo mit einigen tausend
TeilnehmerInnen stattgefunden hatte. Schließlich twitterte der US-Präsident
„Befreit Virginia“. Dort wurden jüngst härtere Waffengesetze verabschiede…
„Ich denke, man sollte den Gouverneur belagern!“, forderte Trump.
Vor allem die GouverneurInnen, die angesichts des weiter hohen
Infektionsrisikos zur Vorsicht raten und an den Ausgangsbeschränkungen
festhalten wollen, sind das Ziel von Trumps Twitter-Zorn. In immer neuen
Kurzbotschaften betont er, wie sehr ihnen doch die Bundesregierung mit
Krankenhausbetten, Beatmungsgeräten und Schutzausrüstung helfe. Trump ist
angesichts der in die Höhe schießenden Arbeitslosenzahlen sehr daran
interessiert, die Wirtschaft, wie er es nennt, „wieder hochzufahren“.
Gleichzeitig verharmlost er die Gefahr, die das Virus für die
US-Bevölkerung darstellt. Nicht in den USA, sondern in China gebe es die
meisten Todesopfer – auch wenn nach offiziellen Angaben in den Vereinigten
Staaten etwa zehnmal so viele Menschen gestorben sind wie in der
Volksrepublik. Er wisse, dass die Zahlen aus China nicht stimmen, sagte
Donald Trump am Samstag – ohne jeden Beleg.
Zu dem Protest in Austin hatte der als Verschwörungstheoretiker bekannte
Alex Jones aufgerufen, der mit seiner Internetseite InfoWars schon 2016 für
Trumps Wahl getrommelt hatte. Er bestreitet, dass das Virus gefährlich sei,
und spricht von der „Corona-Täuschung“, hinter der der „tiefe Staat“
stecke. Diese Sichtweise wird aber nicht von der Mehrheit geteilt. Zwei
Drittel der US-BürgerInnen sind einer Umfrage des Pew Research Center
zufolge besorgt, dass die einzelnen Bundesstaaten die Vorsichtsmaßnahmen zu
rasch lockern.
19 Apr 2020
## LINKS
[1] /Corona-Lockdown-in-den-USA/!5676867
[2] /Demos-gegen-Ausgangssperren-in-den-USA/!5679568
## AUTOREN
Stefan Schaaf
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt Coronavirus
USA
Donald Trump
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
USA
## ARTIKEL ZUM THEMA
US-Präsident Trump in der Coronakrise: Bitte kein Bleichmittel trinken!
US-Präsident Donald Trump spekuliert öffentlich, ob die Injektion von
Desinfektionsmittel eine Corona-Infektion heilen könnte. Ärzte sind
entsetzt.
Demos gegen Ausgangssperren in den USA: Schützenhilfe aus dem Weißen Haus
Präsident Trump befeuert über Twitter den Streit um Corona-Restriktionen
einzelner Bundesstaaten. Die USA haben weltweit die höchste Zahl von
Infektionen.
Corona-Lockdown in den USA: Trump drückt sich weiter
Behutsam will der US-Präsident gegen Corona vorgehen. Dabei lässt er den
Gouverneuren freie Hand. Wenn’s schiefgeht, sind sie die Schuldigen.
Corona-Lockdown in USA: Lockerungen in drei Phasen
Trump kündigt eine schrittweise Aufhebung der Anti-Corona-Maßnahmen an – in
einigen Bundeststaaten ab sofort. Das letzte Wort hätten die Gouverneure.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.