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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Spielen, shoppen und protestieren
> Am Dienstag will der Senat in Berlin Lockerungen nach den Corona-Auflagen
> beschließen. Spielplätze, Zoos und Einzelhandel dürfen wohl wieder
> öffnen.
Bild: Bald wieder erlaubt? Mit Flatterband abgeklebte Schaukeln am Südgelände
Berlin taz | Man wagte es ja gar nicht zu hoffen, aber so langsam läuft
wieder an, was in Berlin gemeinhin Leben genannt wird. Natürlich gelten
auch in dieser Woche – zumindest anfangs – noch die allgemeine
Ausgangssperre und das Kontaktverbot mit mehr als einer weiteren Person.
Aber wenn, wie absehbar, ab Mitte der Woche viele Geschäfte wieder öffnen
werden, muss eine der erlaubten Ausnahmen für das Verlassen der Wohnung ja
Einkaufen sein. Und da gibt es nun wieder mannigfache Orte und
Möglichkeiten.
Wie genau das öffentliche Leben in dieser Woche wiedererweckt wird, das
will der Senat am Dienstag festlegen, als voraussichtlich letztes der 16
Bundesländer. Am vergangenen Donnerstag waren in der vierstündigen
Senatssondersitzung überwiegend Arbeitsaufträge an die SenatorInnen
verteilt worden. Sie sollen klären, was möglich und sinnvoll sein könnte.
Interessant war dabei der Hinweis auf die enge Abstimmung mit Brandenburg –
schließlich will keiner einen Shoppingtourismus zwischen den Ländern. Und
da Brandenburg bereits am Freitag seine Regelungen beschlossen hat, lohnt
sich ein Blick darauf.
Dort dürfen kleinere Läden ab Mittwoch wieder öffnen – auch in
Einkaufszentren. Das gilt für Geschäfte bis zu 800 Quadratmeter
Verkaufsfläche. Ähnliche Regeln sind also für Berlin zu erwarten. Spannend
wird, ob auch Kaufhäuser – die ja deutlich größer sind – ihre Türen öf…
können. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte am
Donnerstag bereits darauf hingewiesen, dass es besonders viele Warenhäuser
in Berlin gebe und man deren Interessen im Blick habe.
Klarheit gibt es ab Dienstag auch für die Landes- und Bezirksbibliotheken.
Derzeit prüfen diese die Optionen, wieder analog Bücher auszuleihen und
nicht nur das (durchaus hervorragende) Digitalangebot der ZLB zu nutzen –
in anderen Bundesländern geht das schon wieder. Wie ein Sprecher von
Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Freitag sagte, werde es auf jeden
Fall eine einheitliche Regelung für alle Bibliotheken geben. Auch für
Sport- und Spielplätze sowie die Zoos gibt es berechtigte Hoffnung, dass
die Coronapause zumindest teilweise vorbei ist.
## Versammlungsfreiheit kommt wohl zurück
In Brandenburg wird eine Öffnung der Tierparks – ohne Tierhäuser – und
selbst der Museen ab Mittwoch erlaubt, natürlich unter Hygieneauflagen.
Spannend wird schließlich der künftige Umgang des rot-rot-grünen Senats mit
nicht digitalen Protesten sein. Deren striktes Verbot dürfte vorbei sein,
sagen Experten – dafür sei der öffentliche Druck inzwischen zu groß. Selbst
innerhalb der rot-rot-grünen Koalition fordern Innenpolitiker inzwischen,
künftige Möglichkeiten zur Meinungsdarstellung zu ermöglichen.
Auch hier lohnt der Blick nach Brandenburg: Das Kabinett beschloss am
Freitag, dass Versammlungen unter freiem Himmel mit bis zu 20 Menschen auf
Antrag möglich sind, wie es in Berlin ohnehin [1][auf Antrag noch zumindest
theoretisch noch möglich] war. Gerade weil auch das Umland in Sachen
Protest nicht gerade Avantgarde ist, darf von dem rot-rot-grünen Senat in
der Hauptstadt noch durchaus ein bisschen mehr erwartet werden.
Je nachdem, welche Regelungen der Senat trifft, ergeben sich dann auch ganz
neue Möglichkeiten, den Alltag in der kommenden Woche zu gestalten.
20 Apr 2020
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/corona/massnahmen/verordnung/
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
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