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# taz.de -- +++ Corona News vom 4. April +++: US-Regierung rät zu Schutzmasken
> Trauer in China, über 3.000 Tote im Iran, und der Berliner Senat bemüht
> sich um Aufklärung im mutmaßlichen Schutzmasken-Klau: Nachrichten zum
> Coronavirus.
Bild: Wuhan am 4. April: Trauerfeier für die an Covid-19 Verstorbenen
## Berlin will mutmaßlichen Schutzmasken-Klau aufklären
Der Berliner Senat bemüht sich mit Hochdruck um Aufklärung, was genau mit
einer aus Asien stammenden Lieferung von 200.000 Schutzmasken passiert ist,
die nie in der Hauptstadt ankam. „Wir sind dabei, die Details zu klären“,
sagte der Sprecher der Innenverwaltung, Martin Pallgen, am Samstag.
Momentan lägen noch keine Informationen vor, was genau auf dem Flughafen in
der thailändischen Hauptstadt Bangkok passiert sei.
Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte am Freitag mitgeteilt, die für die
Berliner Polizei zum Schutz vor dem Coronavirus bestimmten Masken seien in
Bangkok auf Betreiben der USA konfisziert worden. Er sprach von einem „Akt
moderner Piraterie“ und „Wild-West-Methoden“. Das Portal t-online.de
berichtete unter Berufung auf einen hohen US-Regierungsbeamten, die
Vorwürfe aus Berlin seien „komplett falsch“. (dpa)
## Über 1.000 Tote in den Niederlanden
In den Niederlanden steigt die Zahl der bestätigten Todesfälle auf 1.651,
wie die Gesundheitsbehörden mitteilen. Das sind 164 mehr als vor 24
Stunden. Die Zahl der festgestellten Infektionen legt um sechs Prozent auf
16.627 zu. (rtr)
## Polnische PiS-Partei hält an Wahltermin fest
In Polen streitet die Regierungskoalition über eine Verschiebung der für
den 10. Mai angesetzten Präsidentenwahl. Die nationalistische PiS-Partei
hält an dem Termin fest und schlägt vor, dass die Abstimmung via Briefwahl
erfolgen soll. Der kleinere Koalitionspartner Accord dagegen plädiert wegen
der Corona-Krise für eine Verschiebung um zwei Jahre. Polens Präsident
Andrzej Duda sagt der katholischen Tageszeitung Nasz Dziennik, die Wahl
sollte stattfinden, wenn für die nötige Sicherheit gesorgt sei. „Eine
Briefwahl wäre neu in Polen, aber die Lage ist außergewöhnlich“, ergänzt
er. (rtr)
## Schluss mit Atemmasken für 999 Euro
Verbraucherschützer wollen juristisch gegen unseriöse Geschäftemacher
vorgehen, die sich die Corona-Pandemie mit überteuerten Produkten oder
fragwürdigen Versprechen zunutze machen. „Die Verbraucherzentralen sorgen
dafür, dass hier auch rechtliche Konsequenzen drohen“, sagt der Chef des
Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Klaus Müller, dem Handelsblatt.
„Drei Atemmasken für 999 Euro oder Vitamin-Präparate gegen die
Corona-Infektion, das liegt nicht mehr in einem Rahmen freier
Preisgestaltung, der tolerabel wäre.“ (rtr)
## Bayer äußert Zuversicht
Der Bayer-Konzern äußert die Hoffnung, dass sein [1][Malaria-Medikament
Resochin] bei Covid-19-Patienten erfolgreich eingesetzt werden kann. „Es
gibt aus China heraus sehr vielversprechende Indizien, dass Resochin beim
Einsatz gegen Covid-19 möglicherweise wirksam ist“, sagt Bayer-Chef Werner
Baumann dem Nachrichtensender ntv. „Und wir werden alles dafür tun, dieses
Medikament in ausreichenden Mengen herzustellen, wenn es tatsächlich
wirksam sein sollte.“ Bestehende Medikamente seien die größte Hoffnung im
Kampf gegen Covid-19. (rtr)
## Mehr als 3.000 Todesfälle im Iran
Im Iran steigt die Totenzahl auf 3452. Das sind nach Angaben des
Gesundheitsministeriums 158 mehr als 24 Stunden zuvor. Die Zahl der
nachgewiesenen Infektionen wird mit 55.743 angegeben. [2][Das Land ist im
Nahen Osten am stärksten von der Pandemie betroffen]. (rtr)
## Trump empfiehlt Tragen von Schutzmasken
Die US-Regierung rät entgegen der bislang geltenden Richtlinien nun auch
zum Tragen von Gesichtsmasken als Maßnahme gegen die Ausbreitung des
Coronavirus. „Das ist freiwillig“, sagte US-Präsident Donald Trump am
Freitagabend (Ortszeit) bei seiner täglichen Pressekonferenz im Weißen
Haus. Er fügte hinzu: „Ich habe mich entschieden, es nicht zu tun.“ Die
Empfehlung gelte für Masken aus Stoff, die man zum Beispiel zu Hause machen
könne, nicht aber für medizinische Schutzmasken. Diese müssten dem
medizinischen Personal vorbehalten bleiben. Trump betonte, die neue
Maßnahme ersetze die bisher empfohlenen Schutzmaßnahmen nicht, sondern
ergänze sie. (dpa)
## Bald gelockerte Maßnahmen in Großbritannien?
Großbritannien könnte einem führenden Epidemiologen zufolge in wenigen
Wochen erste Kontaktbeschränkungen lockern. Voraussetzung sei, dass die
Ausbreitung des Coronavirus nachlasse und die Tests intensiviert werden,
sagt Experte Neil Ferguson vom Imperial College London, der die Regierung
berät, im BBC-Hörfunk. Er hoffe, dass man in einigen Wochen zu einem Kurs
übergehen könne, der die Maßnahmen für die Bevölkerung und die Wirtschaft
etwas erleichtere. Dazu seien aber mehr Tests nötig. Eine Rückkehr zu einem
normalen Leben werde dies aber noch nicht sein, betont Ferguson. (rtr)
## Weniger Neuinfektionen in Australien
Australien meldet einen anhaltenden Rückgang bei den Neuinfektionen. Die
bestätigten Fälle stiegen binnen 24 Stunden um 198 auf 5548, wie das
Gesundheitsministerium mitteilt. Die Zahl der Todesfälle wuchs auf 30.
Damit bleibt die tägliche Neuinfektionsrate bei etwa fünf Prozent und liegt
deutlich unter dem noch vor etwa zwei Wochen verzeichneten Anstieg von 25
bis 30 Prozent. Die Behörden warnten allerdings vor verfrühten Hoffnungen
auf ein Ende der Epidemie. Man müsse weiter sehr wachsam bleiben.
Australien hat strikte Kontaktbeschränkungen erlassen. Treffen von mehr als
zwei Personen wurden verboten, die Staatsgrenzen sowie Cafés, Clubs, Parks
und Fitnessstudios wurden geschlossen. (rtr)
## Sprunghafter Anstieg der Erkrankten in Thailand
In Thailand ist die Zahl der Coronavirus-Infizierten nach Behördenangaben
um 89 auf 2.067 gestiegen. Zudem habe es einen weiteren Todesfall geben.
Insgesamt seien damit bislang 20 Menschen in dem südostasiatischen Land an
der Covid-19-Erkrankung gestorben. (rtr)
## Südkorea lässt Schulen weiterhin geschlossen
[3][Südkorea verlängert seine am Montag auslaufenden Maßnahmen] zum
sozialen Abstandhalten um zwei weitere Wochen. Gesundheitsminister Park
Neung-hoo sagte, es sei „zu früh, um sich zu beruhigen.“ Er verwies auf die
jüngste Zunahme von importierten Coronavirus-Fällen. Dies habe die
Regierung dazu veranlasst, die Wiedereröffnung von Schulen in der nächsten
Woche abzusagen. Ursprünglich sollte die am 21. März eingeführte Politik
der sozialen Distanzierung am Montag enden. Dem Land ist es weitgehend
gelungen, die Virus-Epidemie mit etwa 100 oder weniger neuen täglichen
Infektionen unter Kontrolle zu bringen. „Wenn die Zahl auf 50 oder weniger
zurückgeht, wird eine stabile Behandlung der Patienten, einschließlich der
Schwerkranken, ohne großen Druck auf das System möglich sein“, sagte Park.
(rtr)
## China trauert um die Verstorbenen
China gedenkt mit drei Schweigeminuten der Opfer der Coronavirus-Epidemie.
Die Nationalflagge wurde im ganzen Land auf Halbmast gehisst, alle Formen
der Unterhaltung wurden unterbrochen.
In China gibt es nach Angaben der Gesundheitsbehörde 19 neue bestätigte
Covid-19-Fälle, darunter eine neue Infektion in der zentralen Provinz
Hubei. Von den neuen Fällen betrafen 18 Reisende, die aus dem Ausland
ankamen, teilte die Behörde mit. Die Gesamtzahl der Infektionen auf dem
chinesischen Festland beläuft sich den Behörden zufolge nun auf 81.639.
Zudem seien vier neue Todesfälle gemeldet worden, so dass die Zahl der
Toten auf 3.326 anstieg. (rtr)
## IWF warnt vor schlimmer Rezession
[4][Die Coronavirus-Pandemie stürzt nach Aussage des IWF die Welt in eine
Rezession], die „viel schlimmer“ sein wird als die globale Finanzkrise vor
einem Jahrzehnt. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF),
Kristalina Georgieva, sprach von der „dunkelsten Stunde der Menschheit“.
„Dies ist eine Krise wie keine andere“, sagte sie in einer Videokonferenz.
„Wir haben erlebt, wie die Weltwirtschaft zum Stillstand gekommen ist. Wir
befinden uns jetzt in einer Rezession. Sie ist viel schlimmer als die
globale Finanzkrise von 2008-2009.“ (rtr)
## Chef der Wirtschaftsweisen gegen Eurobonds
Der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, hat sich gegen [5][Eurobonds]
ausgesprochen und den Kurs der Bundesregierung in der Debatte um die
gemeinsame Finanzierung der Coronakrisen-Folgen in der EU unterstützt. Die
Überlegungen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz würden in die richtige
Richtung gehen, sagte Feld der Rheinischen Post laut Vorabbericht. „Eine
Kombination aus EU-Haushalt, europäischer Investitionsbank und
ESM-Rettungsschirm sollte genügen, um die stärker vom Corona-Virus
betroffenen Staaten finanziell zu stützen.“ Feld zufolge darf es nicht zu
einer echten Vergemeinschaftung von Schulden im Euroraum kommen. „Die
gesamtschuldnerische Haftung bedeutet ein hohes finanzpolitisches Risiko
für jeden einzelnen Mitgliedstaat.“ (rtr)
4 Apr 2020
## LINKS
[1] /Bayer-stellt-Malariamittel-her/!5676443
[2] /Coronavirus-im-Iran/!5672336
[3] /Covid-19-in-China-Suedkorea-und-Taiwan/!5676221
[4] /Wirtschaftliche-Folgen-von-Corona/!5669445
[5] /Streit-ueber-Coronabonds/!5673379
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