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# taz.de -- Prozess wegen G20-Jahrestag: Zu achtzehnt auf der Parkbank
> Im Prozess gegen die „Drei von der Parkbank“ will die Richterin trotz
> Gesundheitsrisiko weiter verhandeln. Dabei ist es ziemlich voll im
> Gerichtssaal.
Bild: Wie viele Leute passen auf eine Parkbank? Zu Coronazeiten bitte nur eine …
Hamburg taz | Dass sich 18 Menschen im gleichen Raum aufhalten, ist dieser
Tage eher ungewöhnlich – und etwas, das man unbedingt vermeiden sollte. Im
Prozess gegen die [1][Drei von der Parkbank] sind schon, wenn keine
Zeug*innen vernommen werden, so viele Menschen in einem Raum. Trotz des
Gesundheitsrisikos will die Kammer weiter verhandeln. Nach einem kurzen
Sprungtermin in der vergangenen Woche ging der Prozess am heutigen Dienstag
normal weiter.
Die Staatsanwaltschaft wirft den drei jungen Menschen vor, sich für
Brandanschläge am zweiten Jahrestag des G20-Gipfels in Hamburg verabredet
zu haben. Zwei der Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft, allen dreien
drohen mehrere Jahre Haft. Der Prozess läuft seit Januar und ist noch
[2][bis Mitte Mai terminiert].
Im Saal wird jetzt Abstand gehalten, dennoch ist es voll. Die Angeklagten
haben je zwei Verteidiger*innen, es gibt zwei Staatsanwälten, die Richterin
und die Beisitzer*innen, eine Protokollantin und mindestens einen
Justizwachtmeister. Die Plätze für das Publikum wurden reduziert. In dem
durch eine Glasscheibe abgetrennten Raum dürfen statt 100 nur noch 22
Plätze belegt werden.
Die Justizbehörde hat Mitte März diverse Maßnahmen getroffen, um das
Coronarisiko im Strafvollzug und in den Gerichten einzudämmen. Verhandelt
werden soll nur noch in „dringlichen Fällen“ – die Beurteilung, was
dringlich ist, obliegt der jeweiligen vorsitzenden Richterin. Im Fall der
Parkbankcrew verweist der Gerichtssprecher Kai Wantzen auf die
Untersuchungshaft der Angeklagten: „Man kann sie da ja nicht versauern
lassen.“
## Gefängnisse in Zeiten von Pandemien
Allerdings gibt es natürlich die Möglichkeit, die Angeklagten von der
Untersuchungshaft zu verschonen. Die Richterin könnte das entscheiden. In
Zeiten von Pandemien sind Gefängnisse noch ungemütlichere Orte als ohnehin
schon. Wo viele Menschen auf engem Raum leben, verbreiten sich
Infektionskrankheiten naturgemäß schneller.
Um das Ansteckungsrisiko zu vermindern und Platz für Quarantänestationen zu
schaffen, hat die Justizbehörde Mitte März den Jugendarrest und die
Ersatzfreiheitsstrafen ausgesetzt. 40 Personen, die wegen geringfügiger
Delikte wie Schwarzfahren in Haft waren, wurden herausgelassen.
Wer drinnen bleibt, muss Einschränkungen hinnehmen. So werden Besuche nur
noch in begründeten Einzelfällen zugelassen, [3][wie die Justizbehörde
mitteilt]. In Hamburg sind bisher zwei Gefangene positiv auf das
Coronavirus getestet worden. Sie befinden sich auf Isolierstationen.
31 Mar 2020
## LINKS
[1] /Prozess-wegen-G20-Jahrestag/!5651241
[2] https://parkbanksolidarity.blackblogs.org/prozesstermine/
[3] https://www.hamburg.de/justizbehoerde/pressemeldungen/13727812/2020-03-17-j…
## AUTOREN
Katharina Schipkowski
## TAGS
Schwerpunkt G20 in Hamburg
Gefängnis
Justiz
Radikale Linke
G20-Prozesse
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Verfassungsschutz
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