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# taz.de -- Schließung des Berliner Flughafens: Tegel soll den Abflug machen
> Die Flughafengesellschaft will von sich aus eine temporäre Stilllegung
> von Tegel beantragen. Schon am Montag könnte darüber entschieden werden.
Bild: Seine Tage sind eh gezählt: Flughafen Tegel in Berlin
Berlin taz | Der Flughafen Tegel soll schnell geschlossen werden – das
fordern jetzt auch die Betreiber selbst. Dies umzusetzen ist jedoch nicht
ganz einfach: Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) will am
Montag die Gesellschafter des Unternehmens zu einem Antrag auf zeitweilige
Entlassung aus der Betriebspflicht des Flughafens bewegen. Bewilligen
müsste diesen Antrag dann die Senatsverwaltung für Verkehr unter Senatorin
Regine Günther (Grüne).
Wie sie dabei gegenüber den drei Gesellschaftern – Berlin und Brandenburg
und dem Bund – argumentieren wird, geht aus einem internen Papier hervor,
das der taz vorliegt. Darin heißt es, die Einstellung des Flugbetriebs in
TXL entlaste die Flughafengesellschaft um monatlich rund 6 Millionen Euro.
Das ist dringend benötigtes Geld, denn geflogen wird mittlerweile kaum
noch.
Es gebe kaum [1][noch Einnahmen aus Flugbetrieb], Parkplätzen und Shops,
heißt es in dem Papier, die Flughafengesellschaft mache zurzeit täglich
etwa eine Million Euro Umsatzverlust. Auch das beantragte Kurzarbeitergeld
und weitere Sparmaßnahmen könnten das „nicht annähernd“ wettmachen. Die
Beibehaltung der Betriebspflicht von Tegel schlage mit rund 7,5 Millionen
Euro monatlich zu Buche, ein Wegfall – „bei vollem Erhalt der
Funktionsfähigkeit“ würde diesen Betrag auf rund 1,5 Millionen absenken.
Durch die Corona-Krise sei der Flugbetrieb in Tegel und Schönefeld
„innerhalb weniger Wochen auf [2][ein Niveau von 5 bis 10 Prozent]
zurückgegangen“, so das interne Papier. Nur noch rund 3.000 Passagiere
starteten und landeten zurzeit täglich. Eine schnelle Verbesserung der Lage
sei nicht zu erwarten. Der internationale Branchenverband IATA rechne erst
ab 2021 mit einer Erholung, die aufgrund der zu erwartenden weltweiten
Rezession auch noch sehr langsam erfolgen werde.
## Flughafen bleibt voll funktionsfähig
Die temporäre Schließung von Tegel lasse sich innerhalb von zwei Wochen
wieder aufheben, argumentieren die AutorInnen – „wenn die Coronakrise
schnell vorüber wäre, würde es vor der Eröffnung des BER wieder zu einer
Eröffnung von TXL kommen“. Der Flughafen bleibe solange „streng bewacht“
und „voll funktionsfähig“.
Für Schönefeld als temporären Single-Airport plädiert die Vorlage unter
anderem, weil es dort kein Nachtflugverbot gibt. In Tegel sind
Nacht-Landungen derzeit nur aufgrund der besonderen Umstände mit einer
befristeten Sondergenehmigung möglich. Außerdem befinde sich das
FBB-Frachtzentrum in Schönefeld, das für die Sicherstellung der Versorgung
wichtig sei.
Die Kapazitäten in Schönefeld – täglich können dort bis zu 30.000
Passagiere abgefertigt werden – reichten „auf absehbare Zeit“ aus, um den
derzeit prognostizierten Verkehr abzudecken. Die meisten Rückholungen von
Reisenden durch Touristikunternehmen oder die Bundesregierung seien im
Übrigen abgeschlossen.
27 Mar 2020
## LINKS
[1] /Schliessung-des-Berliner-Flughafens/!5671035
[2] /Eroeffnung-des-Flughafens-BER/!5672874
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Flughafen Tegel
Schließung
Schönefeld
Engelbert Lütke Daldrup
Finanzsenator Matthias Kollatz
Schwerpunkt Coronavirus
Engelbert Lütke Daldrup
Sebastian Czaja
Engelbert Lütke Daldrup
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