Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Hilfeleistung für Italien: Die medizinische Seidenstraße
> Das vom Coronavirus geplagte Italien wurde von Europa komplett
> alleingelassen. Nun leisten China, Russland und zuletzt auch Kuba
> medizinische Hilfe.
Bild: Medizinische Hilfe für Italien kommt aus China. So wie vor gut einer Woc…
Rom taz | Covid-19 traf weltweit kein anderes Land so hart wie Italien.
[1][Schon jetzt sind mehr als 6.000 Tote zu beklagen,] und auch bei der
Zahl der Infizierten wird Italien in wenigen Tagen China überholen. Als die
Epidemie Ende Februar mit voller Wucht ausbrach, stellte sich allzu schnell
heraus, dass es an elementarstem Material fehlte, ob das nun Schutzmasken
und –anzüge für das Krankenhauspersonal waren oder Masken für Hausärzte,
Polizisten, die Beschäftigten in den Supermärkten oder auch Beatmungsgeräte
für die schwer Erkrankten.
Und noch eines stellte sich schnell heraus. Italien war zunächstkomplett
alleingelassen, konkrete Hilfe wurde verweigert. Zuerst erließ Frankreich
ein Exportverbot für Masken und Schutzkleidung, dann zog Deutschland, zur
Empörung Roms, am 4. März nach. Hilfe gab es dann aber doch: von China. Am
12. März landete ein chinesisches Flugzeug in Rom, an Bord ein neunköpfiges
Ärzteteam sowie mehrere Tonnen Hilfsgüter. Weitere Flüge folgten,
finanziert von Unternehmen wie Blue River oder Alibaba. Blue River, ein
auch in Sardinien operierendes chinesisches Unternehmen, etwa lieferte
1.800 Schutzanzüge, 40.000 Masken, 250.000 Handschuhe.
Es war an Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte, sich in einem
Telefonat mit Chinas Präsident Xi Jinping am 16. März überschwänglich zu
bedanken. Und es war wiederum an Xi Jinping, die politische Dimension der
Hilfe zu unterstreichen, indem er von einer „medizinischen Seidenstraße“
sprach. Bedenken traten in Italien, dessen Medien fast durchweg
enthusiastisch von der Hilfe berichteten, völlig zurück. Nur die Turiner
Tageszeitung La Stampa hob warnend den Finger angesichts der „äußerst
starken diplomatischen und propagandistischen Offensive“, die darauf ziele,
den eigenen Einfluss zu stärken – auf Kosten der USA.
## Applaus für kubanische Ärzte und Pfleger
Seit dem letzten Wochenende kommen nun auch russische Hilfsgüter und
Ärzteteams in Italien an. Am Sonntag landete das erste Flugzeug, an Bord
Ärzte und tonnenweise Material. Inzwischen sind 13 weitere Maschinen
eingetroffen, und auch mit Wladimir Putin führte Conte ein längeres
Telefongespräch. Italiens Außenminister Luigi Di Maio begab sich extra zum
Flughafen, um die erste Maschine in Empfang zu nehmen, mit den Worten:
„Italien ist nicht allein, gewisse Freundschaften zahlen sich jetzt aus.“
[2][Am Sonntag dann trafen 52 kubanische Ärzte und Pfleger in Italien ein];
bei ihrer Landung wurden sie mit langem Applaus, mit kubanischen und
italienischen Fähnchen begrüßt. Wo aber bleibt Europa?, fragen sich derweil
die Italiener. Laut diversen Umfragen glauben etwa 70 Prozent der Bürger,
die EU versage in der Krise.
24 Mar 2020
## LINKS
[1] /Corona-in-Norditalien/!5669311&s=Italien/
[2] http://Auf%20sie%20kommt%20es%20jetzt%20an
## AUTOREN
Michael Braun
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Italien
China
Ärzte
China
Italien
Schwerpunkt Coronavirus
China
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Russlands Präsident in Peking: China macht Putin salonfähig
Chinas Staatschef Xi Jinping wirbt für eine alternative Weltordnung. Der
Globale Süden ist dabei nahezu geschlossen in Peking vertreten.
Corona in Italien: Systematische Herzlosigkeit
Angehörige von Covid-19-Toten in Bergamo haben eine Sammelklage
eingereicht. Sie wollen, dass Verantwortliche für das Desaster juristisch
belangt werden.
Chinas Corona-Hilfe für Italien: Nicht alles falsch gemacht
Klar ist die Hilfe für Italien auch Propaganda für Peking. Im Gegensatz zu
China hat Europa aber zu viel Fehler gemacht.
Corona-Pandemie in China: Noch weit von Normalität entfernt
In China scheint der Höhepunkt der Corona-Pandemie vorerst überwunden. Den
Alltag beeinträchtigt sie allerdings weiter massiv.
Corona-Strategien der EU: Wo bleiben die Coronatests?
Die WHO empfiehlt, flächendeckend zu testen und Infizierte zu isolieren.
Die EU-Länder halten sich nicht daran, sondern verhängen Kontaktsperren.
Chinesische Hilfslieferungen: Masken für die Welt
So wie Jack Ma spenden derzeit weltweit chinesische Milliardäre und
Konzernchefs medizinische Ausrüstung gegen die Verbreitung des Coronavirus.
Überblick zur Coronavirus-Krise: Staaten verschärfen Maßnahmen
In Großbritannien gilt nun eine Ausgangssperre, Frankreich erweitert seine
Verbote. Erste Hoffnungsschimmer gibt es in Italien, in China entspannt
sich die Lage weiter.
Kampf gegen das Corona-Virus: Italien schließt fast alle Fabriken
Die Regierung ordnet an, dass alle nicht lebensnotwendigen Firmen die
Arbeit einstellen müssen. Inzwischen sind in Italien 4.800 Infizierte
gestorben.
Corona in Norditalien: Allen geht die Luft aus
Die Kleinstadt Alzano Lombardo liegt im Epizentrum der Epidemie in Italien.
Sanitäter entscheiden über Leben und Tod
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.