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# taz.de -- Neue Pläne für St.-Pauli-Schwimmbad: Sporthalle auf dem Dach
> SPD-Mitte-Chef Kahrs verkündet Millionen-Zuschuss für Neubau des
> Hallenbades am Millentor. Laut Bäderland sind die Pläne nicht spruchreif.
Bild: Wichtig für Erholung, Gesundheit und Spaß: Badesanstalt
Hamburg taz | „Neubau eines Hallenbades mit Dreifeldsporthalle auf St.
Pauli“, überschrieb Johannes Kahrs am Mittwoch eine Pressemitteilung. Der
Bundestagsabgeordnete und Chef des SPD-Kreises Mitte konnte im
Haushaltsausschuss des Bundes mal wieder Geld für ein Hamburger Projekt
loseisen. Die Stadt bekommt vier Millionen Euro aus dem Programm zur
„Sanierung kommunaler Einrichtungen“. Damit könnten bundesweit mehr als 100
Vorhaben gefördert werden, sagt Kahrs. „Mit dabei ist auch ein neues
Schwimmbad für St. Pauli.“
Doch laut der Bäderland GmbH, die in Hamburg 21 Hallen betreibt, ist die
Sache noch nicht spruchreif. Keinesfalls, so beruhigt Sprecher Michael
Dietel, werde man in der Innenstadt zwei Hallenbäder gleichzeitig
geschlossen halten. Und ab Ende September 2020 soll die große
Alsterschwimmhalle an der Sechslingspforte saniert werden, die sei dann
„bis Ende 2023 vom Netz“. Vorher passiert also an der St.-Pauli-Halle
nichts.
Das Schwimmbad am Millerntorstadion mit 25-Meter-Becken,
Drei-Meter-Sprungturm, Nichtschwimmerbecken und einer im Sommer geöffneten
Liegewiese wurde erst 1980 erbaut. Es habe den „Charme der 80er“, sagt
Dietel, und liege, verglichen mit älteren Bädern, „aufgrund seines Alters“
nicht im Focus von Sanierungen. Zuletzt wurde das zehn Jahre ältere
Hallenbad in [1][Rahlstedt] saniert. Derzeit ist das Hallenbad in Billstedt
für die Kernsanierung der Betonkonstruktion geschlossen.
Laut Johannes Kahrs soll nun an der Budapester Straße ein
„familienfreundliches Bewegungszentrum für Stadtteilbewohner, Besucher und
sportlich Aktive“ entstehen. Im Mittelpunkt stünden „Abriss und
Ersatzneubau des Hallenbades“, schreibt der Politiker. „Neben dem Hallenbad
wird eine Dreifeldsporthalle errichtet, die in Kooperation zwischen
Bäderland Hamburg und dem FC St. Pauli betrieben wird.“
## Vielleicht wird das Bad nur saniert
Nebenan sei auch ein „Mobilitätshaus“ geplant, wie man Parkhäuser
neuerdings nennt. Dort stünden die nötigen PKW- und Fahrradstellplätze für
das Bad und die Sporthalle zur Verfügung.
Die Gesamtprojektkosten werden laut Kahrs auf satte 40 Millionen Euro
geschätzt, zu denen nun der Bund die vier Millionen hinzu bezahlt. Die
übrigen Millionen müsse Finanzsenator Andreas Dressel (SPD)
zusammenbekommen. Sprich: Auf Hamburg kommen hier weitere Kosten von 36
Millionen Euro zu.
„Ich hoffe, dass wir nach allen vorbereitenden Gesprächen zügig zu einer
Lösung für das längst überfällige Vorhaben im Herzen Hamburgs kommen“, s…
Kahrs. Der FußballClub St. Pauli brauche dringend diese
Dreifeldsporthalle, die ursprünglich auf dem Dach des nun mit einem Hotel
bebauten Feldstraßen-Hochbunkers stehen sollte. Man rette so ein Schwimmbad
und bekomme eine Halle, die der Stadtteil dringend brauche. Eine
verwendbare Skizze, wie das ganze aussehen soll, gibt es aber nicht.
[2][Bäderlandsprecher Michael Dietel] sagt denn auch: „Wir stehen noch ganz
am Anfang des Projektes.“ Bäderland, Fußballclub, Bezirk und Stadt müssten
„mal schauen, was man gemeinsam machen kann.“ Auf jeden Fall wolle
Bäderland die Anwohner einbeziehen. Möglicherweise werde das Schwimmbad
auch nur mittelfristig saniert und zwar behutsam im Bestand. Zwischen
Beginn einer Sanierungsplanung und Baubeginn lägen üblicherweise drei bis
fünf Jahre. Ein Abriss und Neubau mit Turnhalle auf dem Dach sei zwar
wünschenswert, aber nur eine Option.
Derzeit nutzen etwa 80.000 bis 100.000 Besucher die Halle. Bäderland wolle
am Standort festhalten, sagt Dietel. „Es ist nicht so, dass dieses
Schwimmbad gerettet werden muss.“
13 Mar 2020
## LINKS
[1] /Stadtplanung-in-Rahlstedt/!5607433
[2] https://www.baederland.de/
## AUTOREN
Kaija Kutter
## TAGS
FC St. Pauli
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Schwimmbad
Freizeit
Schwerpunkt Stadtland
Schwerpunkt Coronavirus
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