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# taz.de -- Konjunkturpaket gegen Corona-Krise: Von China lernen
> China steuert mit einem massiven Konjunkturprogramm gegen die vom
> Corona-Virus verursachte Krise. Deutschland könnte davon lernen.
Bild: Pumpt viel Geld in die Wirtschaft: Chinas Zentralbank in Peking
Die Volksrepublik China wollte dem Kreislauf immer neuer
Konjunkturförderung eigentlich entkommen. Seit buchstäblich zehn Jahren
beherrschen Stichworte wie „Rückführung der Kreditvergabe“ und
„Schuldenabbau“ die wirtschaftspolitische Diskussion. Aber immer wenn es
ernst wird, kommt dann doch eine neues Anreizpaket. Mal ist der Anlass ein
Unterschreiten der Wachstumsvorgaben – diesmal wird es [1][das neue Virus]
sein, das jetzt schon das Wachstum belastet.
Der Gedanke, der Konjunktur in Krisenzeiten nachzuhelfen, ist hier völlig
richtig. Die „Normalisierung“ erweist sich zu Recht als Illusion. In den
Ohren der Anhänger einer Politik des sprichwörtlichen schwäbischen
Hausmanns klingt das wie eine Vorhersage des Untergangs. In ihrem Weltbild
können Schulden nicht ungestraft steigen. In Wirklichkeit sagt es einfach
sehr viel über die Wirtschaftsweise in Zeiten des [2][Kreditismus], der die
normale Geldpolitik abgelöst hat.
Seit dem Ende jeder Edelmetallbindung der großen Währungen in den siebziger
Jahren hat die Politik die Möglichkeit, die Ausgaben fast nach Belieben zu
steigern. Dies ist in Problemzeiten ein wichtiges und wirksames
Instrument, um Arbeitsplätze zu erhalten. Länder, die das Geld dafür vor
allem im Inland oder zumindest in der eigenen Währung aufnehmen, haben kaum
negative Folgen zu fürchten. Das zeigen die Beispiele Japan und USA.
Eine Konjunkturdelle nicht auszugleichen, die von einer Katastrophe oder
einer Seuche verursacht ist, wäre dagegen ungerecht und gefährlich.
Ungerecht, weil ganz normale Betriebe und Arbeitnehmer betroffen sind.
Gefährlich, weil eine Abwärtsspirale in den Investitionen und im
Zukunftsvertrauen droht. Das gilt auch für Deutschland. Da Nachholbedarf in
Infrastruktur und neuer Technik besteht, ließe sich das Geld sinnvoll
einsetzen.
China hat sich hier eigene Leitlinien gesetzt: [3][Investitionen] in die
Zukunft haben Vorrang. Das Geld fließt in die Energiewende, in
umweltfreundlichen Verkehr, in den Mittelstand. Das industriepolitisch
erfolgreiche China taugt hier als Vorbild.
3 Feb 2020
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## AUTOREN
Finn Mayer-Kuckuk
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Virus
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