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# taz.de -- Aktivistin über Proteste gegen Siemens: „Es gibt wöchentliche S…
> Zum Aktionärstreffen von Siemens, das am Mittwoch beginnt, planen
> Aktivist*innen Proteste. Darunter ist auch die Australierin Varsha
> Yajman.
Bild: Die Aktivistin Varsha Yajman bei einer Demonstration
taz: Frau Yajman, Sie werden am Mittwoch bei der Hauptversammlung von
Siemens sein. Was werden Sie Siemens-Chef Joe Kaeser sagen?
Varsha Yajman: Wir wollen ihn nach seinem Verständnis von Nachhaltigkeit
fragen. Siemens gibt sich umweltfreundlich und legt Wert auf sein positives
Image. [1][Eine Kooperation mit dem Rohstoffkonzern Adani] verträgt sich
damit nicht. Wir wollen wissen, warum Kaeser so widersprüchlich handelt.
Wir sind wütend und frustriert.
Ist Siemens nicht der falsche Adressat?
Die Beteiligung von Siemens an der Carmichael-Mine ist gering. Jede
Zusammenarbeit mit Adani ist das falsche Signal. Es suggeriert auch
gegenüber anderen Unternehmen, dass es in Ordnung sei, mit Adani zu
kooperieren. Aber das ist es nicht. In Australien sind viele Banken vom
Adani-Projekt zurückgetreten. Wenn Siemens zurückzieht, werden auch andere
Unternehmen realisieren, dass die Konsequenzen des Klimawandels schon real
sind und dass eine Kooperation mit Adani die Katastrophe befeuert.
Sollten Sie nicht Adani direkt adressieren?
Wir arbeiten daran. Aber das gestaltet sich sehr viel schwieriger, zumal
Korruption in Indien weit verbreitet ist. Die Siemens-Hauptversammlung ist
für uns eine gute Gelegenheit, andere Unternehmen von einer Zusammenarbeit
mit Adani abzubringen. Wenn es uns gelingt, dass die Unterstützung für
Adani bröckelt, wird das Unternehmen auch in Indien an Rückhalt verlieren.
[2][ Hatten Sie viel Hoffnungen in das Treffen zwischen Kaeser und
Neubauer gesetzt? ]
Ja, das Ergebnis war sehr frustrierend. So viele Menschen auf der Welt
versuchen etwas zu erreichen und haben verstanden, dass wir das Klima
schützen müssen. Aber die großen Firmen stellen weiter Geld über alles. Das
macht mich sehr wütend. Aber es ist beeindruckend, wie unser Anliegen,
Siemens von Adani abzuhalten, zu einem internationalen Thema geworden ist.
Die Ablehnung gegenüber Adani ist in der australischen Bevölkerung auch
außerhalb der Klimabewegung inzwischen weit verbreitet. Speziell in
Queensland, wo die Mine gebaut wird, wächst der Widerstand.
Wie groß ist die Schulstreikbewegung in Australien?
Bei unserem letzten Streik waren mehr als 350.000 Menschen auf der Straße.
Es gibt wöchentliche Streiks vor dem Rathaus in Sydney. Wir legen viel Wert
drauf, dass die Bewegung nachhaltig ist. Die Leute sollen nicht auf einen
großen Streik hinfiebern und das Thema danach wieder beiseitelegen. Klar
erreichen wir auch viele Leute über Social Media, junge Menschen über
Instagram, ältere Generationen über Facebook. Aber es ist wichtig, dass die
Menschen wirklich involviert sind und sich organisieren.
5 Feb 2020
## LINKS
[1] /Umstrittenes-Kohlefoerderprojekt/!5655402
[2] /Fridays-for-Future/!5655137
## AUTOREN
Katharina Schipkowski
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Schwerpunkt Klimawandel
Siemens
Australien
Hauptversammlung
Joe Kaeser
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