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# taz.de -- HCU-Studis fordern längere Öffnungszeit: Bauuniversität hat Dach…
> Rund 200 Studierende besetzten die Hafencity-Uni, weil die seit 20
> Monaten nur eingeschränkt nutzbar ist. Reparatur eines Defekts zieht sich
> hin.
Bild: Ziemlich neu aber eingeschränkt nutzbar: die Hafen-City-Universität
Hamburg taz | Schlicht zu wenig Zeit, um an ihren Modellen zu bauen, haben
die Studierenden der Hafencity-Universität (HCU). „Wir müssen seit
anderthalb Jahren immer schon abends ab 20 Uhr das Gebäude verlassen“,
berichtet Stadtplanungsstudent Benedikt Schroeter. Aus Protest dagegen sind
rund 200 Kommilitonen am Mittwochabend einfach bis Mitternacht geblieben.
Die Studierenden sprachen von einer „Besetzung“.
Bis zum Mai 2018 konnten die rund 2.300 Studierenden der Bauuniversität
länger in dem erst 2014 eröffneten Neubau am Hafen bleiben. Doch dann gab
es einen Schaden am Diesel-Notstromaggregat, das sich auf dem Dach
befindet. Wegen dieses Schadens gibt es Sicherheitsauflagen und eben auch
die eingeschränkte Öffnungszeit.
„Der Zeitraum, in dem das Hauptgebäude aktuell geöffnet hat, ermöglicht den
Studierenden, ihre Studienleistungen nur unter enormen Zeitdruck zu
erbringen“, heißt es in einer Protesterklärung. „Die Qualität der Lehre …
dadurch stark eingeschränkt.“ Die Studierenden fordern Öffnungszeiten von
montags bis freitags von sieben bis 23 Uhr und am Samstag von 8 bis 22 Uhr.
Ferner verlangen die Studierenden einen Dialog mit ihnen „auf Augenhöhe“.
HCU-Präsident Jörg Müller-Lietzkow, seit sieben Monaten im Amt, berichtet,
er habe mit den Studierenden bei der abendlichen Aktion „gute Gespräche“
geführt. Auch die Lehrenden seien mit der Lage nicht zufrieden. „Es
scheitert hier nicht am guten Willen. Auch die Wissenschaftsbehörde ist
sehr bemüht, eine zielführende Lösung zu finden“, so Müller-Lietzkow.
Die Reparaturarbeiten am Notstromaggregat verzögerten sich auch deshalb, da
es sich um einen erheblicher Schaden handele und das Gerät zugleich als
Beweismittel diene. Es sei aktuell Auflage der Baubehörde, das Gebäude nur
in der Zeit zu nutzen, in der auch das technische Personal und Brandwachen
vor Ort sind. Nun suche man auch nach einer kurzfristigen Lösung. Denkbar
wäre, das Personal aufzustocken, so Müller-Lietzkow.
Auch die Wissenschaftsbehörde verweist auf die Frage, warum das Gerät nicht
längst repariert ist, auf das „Beweisverfahren zur Geltendmachung von
Schadensersatzansprüchen“. Die Ursache für den Defekt sei noch nicht
geklärt. Doch unabhängig davon erfolge derzeit „die Planung einer
Ersatzanlage“. Auch sei die Behörde mit dem Asta der HCU in Kontakt, um
nach Lösungen für längere Öffnungszeiten zu suchen.
Die Studierenden überlegen, ihre Aktion zu wiederholen, bis sich die Lage
bessert.
31 Jan 2020
## AUTOREN
Kaija Kutter
## TAGS
Hafencity-Universität
Wissenschaft
Architektur
Besetzung
Studierende
Protest
Hafencity-Universität
Studium
Studentische Hilfskräfte
Befristung
Universität
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