| # taz.de -- Luisa Neubauer trifft Siemens-Chef: Vorsicht, Fridays! | |
| > Gespräche mit DAX-Bossen bringen zwar Prestige, bergen aber auch die | |
| > Gefahr des Greenwashings. | |
| Bild: Will sich mit Siemens-Chef Joe Kaeser treffen: Klimaaktivistin Luisa Neub… | |
| Es wäre ein „kleiner Schritt für den Konzern, aber ein großes Zeichen für | |
| Australien und den Rest der Welt“: So appellieren Luisa Neubauer und Nick | |
| Heubeck von Fridays for Future ausgerechnet in der konservativen Welt an | |
| Siemens, sich [1][aus dem australischen Minenprojekt Adani zurückzuziehen]. | |
| Weil „Australien brennt“, müsse der Riesenkonzern „zur Vernunft“ komme… | |
| seine Beteiligung an einem der größten Kohlebergwerke der Welt beenden, | |
| fordern die FFF-Vorderen. Für Siemens (87 Milliarden Euro Jahresumsatz) | |
| gehe es nur um läppische 20 Millionen Euro für eine Zugsignalanlage. | |
| Und dann passiert das noch vor Monaten Undenkbare. Das Unternehmen zuckt | |
| nicht etwa mit den Achseln und macht im Auftrag seiner Aktionäre weiter | |
| Kasse. Konzernboss Joe Kaeser kündigte bereits im Dezember ein Nachdenken | |
| über den Auftrag an. An diesem Freitag soll es sogar ein Treffen Kaesers | |
| mit Neubauer geben. [2][Gleichzeitig plant FFF] eine „Mahnwache“ vor der | |
| Siemens-Zentrale in München, bei den Freitagsdemos wird bundesweit gegen | |
| den Konzern mobilisiert. | |
| Macht Kaeser die Fridays stark? Füllen die Aktivisten endlich das Vakuum, | |
| das die Politik hinterlassen hat? Und: Sind die Fridays schon so salonfähig | |
| – oder auch langweilig –, dass sie sich von DAX-Bossen hofieren lassen? | |
| Noch ist das alles nicht ausgemacht. Aber: Das Date zwischen Joe und Luisa | |
| ist ein Zeichen für das neue Gewicht der noch jungen Bewegung: Die | |
| Klimanörgler von der Straße werden nicht nur in Talkshows eingeladen, | |
| sondern zunehmend in den Chefetagen der Deutschland AG als Gesprächspartner | |
| anerkannt. Nicht umsonst hat sich VW-Boss Herbert Diess vor der Automesse | |
| IAA zum öffentlichen Streit mit einer Klimaaktivistin getroffen. | |
| Obacht, FFF! Solche Gespräche bringen zwar Prestige und Publicity. Sie | |
| bergen aber auch die Gefahr, dass die PR-Strategen von Siemens die Fridays | |
| [3][zum Greenwashing nutzen]. Ein Ausstieg des Konzerns aus dem | |
| Kohleprojekt wäre nämlich nicht ungewöhnlich – bereits über 60 andere | |
| Unternehmen sind raus, weil sie Angst vor Schaden für ihre Reputation und | |
| ihre Bilanzen hatten. | |
| 9 Jan 2020 | |
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| [1] /Australiens-Kohlemine-Adani/!5650287 | |
| [2] /Fridays-for-Future-in-Berlin/!5654246 | |
| [3] /Aktivistin-und-VW-Chef-im-Streitgespraech/!5622446 | |
| ## AUTOREN | |
| Kai Schöneberg | |
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