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# taz.de -- Reporter ohne Grenzen Jahresbericht: 49 getötete Journalisten
> Zwar war die Zahl der getöteten Journalisten dieses Jahr rückläufig. Doch
> manche vermeintlich friedlichen Länder sind so gefährlich wie
> Kriegsgebiete.
Bild: Die Familie trägt den Sarg des getöteten mexikanischen Journalisten Jor…
Berlin dpa | Fast die Hälfte der weltweit knapp 400 Journalisten hinter
Gittern ist nach Angaben der Organisation [1][Reporter ohne Grenzen] (ROG)
allein in China, Ägypten und Saudi-Arabien inhaftiert. Dort hätten die
Regierungen den Druck auf Medienleute weiter verschärft, erklärte
ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske anlässlich der Jahresbilanz zur
Pressefreiheit in Berlin.
Laut ROG sind in China allein 120 Medienschaffende im Gefängnis. Mehr als
40 Prozent davon seien Bürgerjournalisten, die trotz der verschärften
Zensur versucht hätten, über die sozialen Netzwerke unabhängige
Informationen zu verbreiten. Die meisten der 2019 hinzugekommen Gefangenen
gehörten der muslimischen Minderheit der Uiguren an.
Mindestens 49 Journalisten und andere Medienschaffende wurden laut ROG seit
Jahresbeginn weltweit wegen ihrer Arbeit getötet – weit mehr als die Hälfte
von ihnen in fünf Ländern: Syrien, Mexiko, Afghanistan, Pakistan und
Somalia. Zwar seien deutlich weniger Medienschaffende in bewaffneten
Konflikten ums Leben gekommen als in früheren Jahren. Ein Land im
Friedenszustand wie Mexiko sei aber heute für Journalisten ebenso
gefährlich wie das Bürgerkriegsland Syrien, sagte Rediske weiter. Im
Vorjahreszeitraum 2018 waren es 86 Getötete gewesen. Die Organisation
betrachtet jeweils die Zeitspanne von Jahresbeginn bis 1. Dezember.
Die Länder mit den meisten getöteten Journalisten waren Syrien (10
Medienschaffende getötet), Mexiko (10), Afghanistan (5), Pakistan (4) und
Somalia (3). In ganz Lateinamerika wurden 14 Journalisten getötet.
## 120 Journalisten in China inhaftiert
Derzeit seien [2][389 Medienschaffende] aufgrund ihrer Tätigkeit im
Gefängnis, 12 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte die Organisation in
Berlin weiter mit. Von den inhaftierten Journalisten sitze fast die Hälfte
in drei Ländern hinter Gitter: In China (120), Ägypten (34) und
Saudi-Arabien (32), wie aus der Jahresbilanz hervorgeht. In Ägypten und
Saudi-Arabien seien die meisten Inhaftierten ohne Urteil oder Anklage im
Gefängnis.
In der [3][Türkei] seien zwar im Laufe des Jahres Dutzende Journalisten
nach Haftstrafen freigelassen worden. Doch mehrere von ihnen wurden nach
kurzer Zeit wieder inhaftiert. Das Risiko einer strafrechtlichen Verfolgung
sei sogar gestiegen, heiß es im ROG-Bericht.
Weltweit waren bis zum 1. Dezember 57 Medienschaffende entführt, vor allem
in Syrien (30), Jemen (15), Irak (11) und Ukraine (1). Die Huthi-Rebellen
im Jemen und die Separatisten im Osten der Ukraine behandelten Geiseln als
„Häftlinge“, denen sie schwere Verbrechen anlasteten und die sie zu hohen
Strafen verurteilten.
17 Dec 2019
## LINKS
[1] https://www.reporter-ohne-grenzen.de/
[2] https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/weltweit-38…
[3] /Haftstrafen-fuer-tuerkische-Journalisten/!5575013
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