# taz.de -- Unesco-Bericht für 2022: 86 getötete Journalist:innen | |
> Laut Unesco ist die Zahl getöteter Journalist:innen weltweit 2022 um | |
> 50 Prozent angestiegen. Lateinamerika und die Karibik gelten als die | |
> gefährlichsten Gegenden. | |
Bild: Mahnwache für drei getötete Journalisten in Ciudad Juárez in Mexiko im… | |
Paris afp | Nach mehreren Jahren des Rückgangs ist die Zahl der | |
[1][getöteten Journalist:innen] weltweit 2022 um 50 Prozent auf 86 | |
angestiegen. [2][Lateinamerika] und die Karibik seien die gefährlichsten | |
Gegenden für Journalist:innen, heißt es in einem am Montag in Paris | |
vorgestellten Bericht der Unesco. In dieser Region seien 44 Journalisten | |
und Medienschaffende getötet worden, also mehr als die Hälfte. | |
In der Ukraine seien 2022 zehn Journalist:innen getötet worden. Damit | |
liegt die Ukraine an zweiter Stelle hinter Mexiko, wo 19 Journalisten | |
getötet wurden. | |
Laut der Unesco wurde etwa die Hälfte der Journalist:innen in ihrer | |
Freizeit getötet, also etwa zu Hause oder auf Reisen. „Das heißt, dass es | |
keinen sicheren Ort mehr für Journalisten gibt“, heißt es in dem Bericht. | |
## Entführungen, willkürliche Haft, juristische Verfolgung | |
Die Gründe sind unterschiedlich, häufig handle es sich um Racheakte für | |
Berichte über heikle Themen, etwa organisiertes Verbrechen, bewaffnete | |
Konflikte, Extremismus oder Korruption. Der Anteil der Fälle, in denen die | |
Täter straffrei bleiben, ist mit 86 Prozent ausgesprochen hoch. | |
Journalisten, vor allem aber auch Journalistinnen, werden laut dem Bericht | |
zudem häufig mit anderen Formen von Gewalt konfrontiert, beispielsweise | |
Entführungen, willkürliche Haft und juristische Verfolgung. | |
In den vergangenen Jahren hatte die Zahl der getöteten Journalist:innen | |
abgenommen: 2018 waren 99 Journalisten gewaltsam ums Leben gekommen, von | |
2019 bis 2021 waren es jeweils 58 gewesen. | |
16 Jan 2023 | |
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