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# taz.de -- Partei der ehemaligen AfD-Chefin: Frauke Petry gibt auf
> Die Ex-AfDlerin will aus der Politik aussteigen. Nach zuletzt sehr
> schlechten Wahlergebnissen löst sich ihre „Blaue Partei“ auf.
Bild: Frauke Petry
Berlin taz | Nach dem ehemaligen [1][AfD-Chef Bernd Lucke] räumt es nun
auch seine Nachfolgerin ein: Abspaltungen von der AfD scheinen zum
Scheitern verurteilt zu sein. Frauke Petry und ihre „Blaue Partei“ ziehen
jetzt Konsequenzen. Die Partei löst sich zum Jahresende auf, Petry will aus
der Politik aussteigen.
„Unser freiheitlich-konservatives Politikangebot ist sowohl in Sachsen als
auch in Thüringen vom Wähler klar abgelehnt worden“, so Petry, die
sechsfache Mutter und durchaus ein politisches Talent ist. „Für mich
persönlich ergibt sich daraus mittelfristig der Abschied aus der aktiven
Politik.“ Bis zum Ende der Legislaturperiode aber bleibt Petry noch ihr
Bundestagsmandat, das sie 2017 in Sachsen direkt gewonnen hat.
Die „Blaue Partei“ hatte vor allem in Sachsen auf einen Einzug in den
Landtag gehofft, in dem Petry und vier ihrer MitstreiterInnen bis zur
Landtagswahl noch als fraktionslose Abgeordente saßen. Bei der Wahl hatten
die „Blauen“ dann aber gerade mal 0,4 Prozent der Stimmen geholt, in
Thüringen war es noch weniger.
Petry, die in Sachsen geboren und kurz nach der Wende als Teenagerin nach
NRW übergesiedelt ist, zog nach ihrer Promotion in Chemie mit ihrem
Ex-Mann, einem Pfarrer, zurück nach Sachsen. In der AfD galt die heute
44-Jährige anfangs als das nette, ostdeutsche Gesicht an der Seite von
Lucke. Doch Petry war ehrgeizig und machtbewusst, im Sommer 2015 stürzte
sie Lucke von der Spitze der [2][AfD]. Mit den Stimmen des radikal rechten
„Flügels“ um Björn Höcke wurde sie anschließend an Luckes Stelle gewäh…
Als sie und ihr zweiter Mann, der ehemalige AfD-Politiker Marcus Pretzell,
aber zunehmend im Alleingang agierten und Petry sich zudem gegen Höcke
stellte, verlor sie in der Partei an Einfluss. Spitzenkandidatin bei der
Bundestagswahl wurde die Parteichefin, die eigentlich die natürliche
Kandidatin gewesen wäre, nicht. Einen Tag nach der Wahl verkündete sie in
der Bundespressekonferenz im Beisein der verdutzten AfD-Spitze, dass sie
der AfD-Fraktion nicht angehören werde, weil die Partei zu sehr nach rechts
gerückt sei. Was sie nicht sagte: dass sie selbst dazu durchaus ihren
Beitrag geleistet hat.
Wenig später traten sie und Pretzell aus der AfD aus. Petry hoffte darauf,
dass ein großer Teil der AfD-Abgeordneten ihr folgen würde. Doch das
passierte nicht. Und ihre eigene Prominenz, die die „Blaue Partei“ nicht
nur durch die Bezeichnung „#TeamPetry“ durchaus ausspielte, reichte für
einen neuen Erfolg nicht aus.
6 Nov 2019
## LINKS
[1] /Proteste-gegen-Lucke-an-der-Uni-Hamburg/!5637591
[2] /Schwerpunkt-AfD/!t5495296
## AUTOREN
Sabine am Orde
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Schwerpunkt AfD
Der Flügel
Frauke Petry
Bernd Lucke
Sachsen
Wahlen in Ostdeutschland 2024
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