| # taz.de -- Nach der Landtagswahl in Thüringen: Braun will Schwarz-Gelb helfen | |
| > AfD-Fraktionschef Höcke bietet CDU und FDP Unterstützung beim Sturz | |
| > Rot-Rot-Grüns an. Er befeuert damit einen Richtungsstreit innerhalb der | |
| > CDU. | |
| Bild: Enttäuscht? Mike Mohring spricht nach seiner Wahl zum Fraktionsvorsitzen… | |
| Berlin taz | Es ist ein vergiftetes Angebot: Demonstrativ hat | |
| [1][AfD-Landes- und Fraktionschef Björn Höcke] der CDU und der FDP in | |
| Thüringen seine Unterstützung zum Sturz der rot-rot-grünen Landesregierung | |
| angeboten. Er biete an, „gemeinsam über neue Formen der Zusammenarbeit ins | |
| Gespräch zu kommen“, heißt es in einem Brief des Faschisten an die | |
| Landesvorsitzenden der beiden Parteien, Mike Mohring und Thomas Kemmerich. | |
| Zwar seien die Grundbedingungen für eine Koalition ihrer drei Parteien „zum | |
| jetzigen Zeitpunkt noch nicht gegeben“, schreibt Höcke. Möglich seien | |
| jedoch zwei andere Kooperationsvarianten: „Eine von unseren Parteien | |
| gemeinsam getragene Expertenregierung oder eine von meiner Partei | |
| unterstützte Minderheitsregierung wären denkbare Alternativen zum ‚Weiter | |
| so‘ unter Rot-Rot-Grün.“ | |
| Mit seinem Angebot versucht der AfD-Rechtsaußen, einen [2][in der CDU | |
| entbrannten Richtungsstreit über den Umgang mit der AfD] weiter zu | |
| befeuern. Mohring, der Höcke im Wahlkampf als „Nazi“ bezeichnet hatte, wies | |
| dessen Offerte umgehend zurück. „Die Beschlusslage der CDU Deutschland | |
| gilt“, sagte Mohring nach seiner Wahl zum Vorsitzenden der | |
| CDU-Landtagsfraktion. | |
| Die Thüringer CDU strebe weder eine Koalition mit der Linkspartei noch der | |
| [3][AfD] an – und ebenso wenig eine andere Form der Zusammenarbeit. Auch | |
| eine „Grauzone dazwischen“ werde es nicht geben, versicherte Mohring. Dafür | |
| habe seine Fraktion mehrheitlich bei zwei Gegenstimmen votiert. | |
| Mohrings Wiederwahl fiel demgegenüber nicht ganz so eindeutig aus. Bei der | |
| konstituierenden Sitzung der CDU-Fraktion stimmten nur 14 der 21 | |
| Abgeordneten für ihn. Ein Drittel der Abgeordneten verweigerte ihm also die | |
| Stimme. Vor fünf Jahren war er noch einstimmig als Fraktionsvorsitzender | |
| bestätigt worden. | |
| Unterdessen haben die Jüdische Landesgemeinde Thüringen und die | |
| Veranstalter des Festivals Yiddish Summer Weimar vor einer Zusammenarbeit | |
| mit der AfD gewarnt. „Wir appellieren an die CDU Thüringen, einen solchen | |
| Tabubruch nicht zu begehen und den guten, weltweiten Ruf Thüringens als | |
| Heimat jüdischen Lebens und kreativer, impulsgebender jüdischer und | |
| jiddischer Kultur nicht aufs Spiel zu setzen“, heißt es in einer am | |
| Dienstagabend in Erfurt verbreiteten gemeinsamen Erklärung. | |
| 6 Nov 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] /AfD-bei-der-Thueringen-Wahl/!5636399 | |
| [2] /Nach-der-Landtagswahl-in-Thueringen/!5635657 | |
| [3] /Schwerpunkt-AfD/!t5495296 | |
| ## AUTOREN | |
| Pascal Beucker | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Rot-Grün-Rot | |
| Björn Höcke | |
| Schwerpunkt Landtagswahl Thüringen | |
| Mike Mohring | |
| Wahlen in Ostdeutschland 2024 | |
| Karneval | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Schwerpunkt Landtagswahlen | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Karnevalslegende und Nazi-Gegner: Köln bremst die AfD aus | |
| Ausgerechnet die AfD will ein Denkmal für Nazi-Gegner Karl Küpper. Der | |
| Stadtrat stoppt eine Instrumentalisierung des legendären Karnevalisten. | |
| Partei der ehemaligen AfD-Chefin: Frauke Petry gibt auf | |
| Die Ex-AfDlerin will aus der Politik aussteigen. Nach zuletzt sehr | |
| schlechten Wahlergebnissen löst sich ihre „Blaue Partei“ auf. | |
| Das Verhältnis zwischen CDU und AfD: Konkurrieren statt kooperieren | |
| Ergebnisoffene Gespräche mit der AfD darf es für die CDU nicht geben. | |
| Trotzdem muss sie das Bedürfnis, wieder konservativer aufzutreten, ernst | |
| nehmen. | |
| Politikwissenschaftler zum AfD-Erfolg: „Eine höhere Handwerkerdichte“ | |
| Wer hat die AfD in Thüringen gewählt und warum schnitt sie bei der | |
| Landtagswahl so stark ab? Wolfgang Schroeder hat dafür mehrere Erklärungen. |