| # taz.de -- Verbalattacken des US-Präsidenten: Donald Trump, Rassist und Strat… | |
| > Die rassistischen Hasstiraden des US-Präsidenten sind widerlich – aber | |
| > leider politisch wirksam. Sein eigentliches Ziel dabei: die Demokraten. | |
| Bild: Mindestlohn? Umweltpolitik? Nö. Trump will, dass Trump das Thema ist | |
| Kein Zweifel, die [1][Aufforderungen des US-Präsidenten Donald Trump an | |
| vier nichtweiße demokratische Kongressabgeordnete], in ihre vermeintlichen | |
| Heimatländer „zurückzugehen“, sind Rassismus pur. „Wer Deutschland nicht | |
| liebt, soll Deutschland verlassen“, skandieren die Nazis hierzulande – fast | |
| wortgleich sagt Trump das über die jungen Linken of color. | |
| Und der gleiche Mob, der zu seinen Veranstaltungen zusammenkommt und 2016 | |
| noch „Lock her up!“ brüllte und Hillary Clinton ins Gefängnis stecken | |
| wollte, schreit heute „Send her back!“ und meint die in Somalia geborene | |
| muslimische US-Amerikanerin und Abgeordnete Ilhan Omar. Das ist weißes, | |
| völkisches Denken. Und in einem Land, das trotz acht Jahren eines Schwarzen | |
| Präsidenten weit davon entfernt ist, seine rassistische Grundstruktur | |
| überwunden zu haben, sind solche Tiraden überaus gefährlich. | |
| Aber sie sind eben auch politisch und wirksam. Trumps auf der Ablehnung | |
| nichtweißer Migration begründeter Wahlkampf und sein Slogan „Make America | |
| Great Again“ knüpft nahtlos an das rassistische rechtsextreme Gerede vom | |
| drohenden „Völkermord an den Weißen“ (white genocide) an, das hierzulande | |
| mit Worten wie „Umvolkung“ und „Bevölkerungsaustausch“ paraphrasiert w… | |
| Leute und Gruppierungen, die derartiges vertreten, hat es immer gegeben – | |
| in der jüngeren Geschichte aber nicht im Weißen Haus. Die globale völkische | |
| Rechte hat mit Trumps Wahlsieg 2016 einen riesigen Schritt gemacht, und sie | |
| wächst weiter. | |
| Aber auch kurz- und mittelfristig kann Trump sich auf die Schulter klopfen. | |
| [2][Mit den rassistischen Sprüchen] zwingt er alle Demokrat*innen in die | |
| Solidarität mit den vier Abgeordneten – um dann lautstark vor einer | |
| linksextremistischen Übernahme der Demokratischen Partei zu warnen, deren | |
| geplante Zerstörung der USA nur er verhindern könne. Dass die etwas | |
| radikalere Linke innerhalb der Demokrat*innen noch immer eine Minderheit | |
| aus dem städtischen Milieu ist – geschenkt. So mobilisiert Trump seine | |
| Wähler*innen. | |
| Und er schafft es noch dazu, dass die Demokrat*innen kaum noch öffentlich | |
| für ihre alternativen Politikvorschläge in Sachen Mindestlohn, | |
| Krankenversicherung oder Umweltpolitik wahrgenommen werden. Trump will, | |
| dass Trump das Thema ist. Er braucht die Empörung wie der Fisch das Wasser. | |
| Das hat 2016 geklappt, es könnte wieder klappen. Aussichtslose – und in | |
| diesem Fall auch substanzlose – Amtsenthebungsversuche wie am Mittwoch sind | |
| ihm eine Freude. | |
| US-Präsident Donald Trump ist ein Rassist. Ein Stratege aber leider auch. | |
| 18 Jul 2019 | |
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| Bernd Pickert | |
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