# taz.de -- Proteste gegen Braunkohleförderung: Jetzt ist wieder „Ende Gelä… | |
> Zehntausende Demonstrierende wollen Kohle-Infrastruktur blockieren. Mit | |
> Unterstützung der Schülerproteste könnte die Aktion größer denn je | |
> werden. | |
Bild: Die Vorbereitungen laufen: Aufbau des Camps für tausende Aktivisten von … | |
Baggerbesetzungen, Schienenblockaden, Straßenproteste: Mit | |
Großdemonstrationen und [1][Massenaktionen zivilen Ungehorsams] wollen | |
Zehntausende Menschen in den kommenden Tagen für eine effektivere | |
Klimaschutzpolitik und ein rasches Ende der Braunkohleförderung | |
demonstrieren. Dazu werden im Rheinland Umweltaktivisten aus ganz Europa | |
und ein massiver Polizeieinsatz rund um den Braunkohletagebau Garzweiler | |
erwartet. Die Polizei geht von massiven Störaktionen aus, Aktivisten haben | |
die Blockaden von Schaufelradbaggern und Förderanlagen der | |
Kohle-Infrastruktur angekündigt. | |
Damit geht eine inzwischen altbekannte Auseinandersetzung um die Zukunft | |
der Kohle in die nächste Runde. Bereits seit Jahren ruft ein Protestbündnis | |
unter dem Namen „Ende Gelände“ zu Aktionen zivilen Ungehorsams auf und | |
besetzte immer wieder Kohleanlagen und Tagebaue in der Lausitz und im | |
Rheinland. Die mehrtägigen Protestaktionen gelten innerhalb der | |
Umweltbewegung inzwischen als Nachfolge der ebenfalls energiepolitischen | |
einstigen Castor-Proteste, bei denen sich jährlich Tausende Menschen im | |
niedersächsischen Wendland versammelten, um über mehrere Tage mit | |
vielfältigen Protesten gegen Atomenergie einzutreten und den | |
Castor-Transport zu blockieren. Der fährt inzwischen in dieser Form nicht | |
mehr, seit der anfallende Atommüll an anderen Orten zwischengelagert wird. | |
Die anstehenden Proteste im Rheinland könnten aufgrund der Jugendbewegung | |
Fridays for Future die bisher größten Anti-Kohle-Proteste in Deutschland | |
werden. Für Freitag haben Schülerinnen und Schüler angekündigt, mit einem | |
Sternzug im nahe gelegenen Aachen für mehr Klimaschutz demonstrieren zu | |
wollen. Die Polizei rechnet mit bis zu 20.000 Teilnehmern. Zulauf wird auch | |
aus benachbarten europäischen Ländern erwartet. | |
## Großeinsatz mit mehreren tausend Polizisten | |
Parallel wollen Tausende Menschen am Freitag die Kohle-Infrastruktur | |
blockieren und dies nach eigenen Angaben auch über das Wochenende | |
fortführen. In den vergangenen Jahren war dies immer wieder gelungen. Die | |
„Ende Gelände“-Proteste, die zu zivilem Ungehorsam aufrufen und im | |
Grenzbereich des Strafrechts operieren, bekennen sich zu einem gewaltfreien | |
Aktionskonsens. Immer wieder kommt es jedoch zu Rangeleien und kleineren | |
Auseinandersetzungen mit der Polizei bei dem Versuch, Polizeiketten zu | |
umfließen. | |
Parallel ist damit zu rechnen, dass kleinere, radikalere Gruppen und | |
militante Umweltschützer im Umfeld der Proteste mit kleineren | |
Blockadeaktionen aktiv werden könnten. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen | |
bereitet sich auf einen Großeinsatz mit mehreren Tausend Polizisten aus dem | |
gesamten Bundesgebiet vor. Aus Reihen der Polizei ist jedoch auch zu hören, | |
man werde sich keine wilden Verfolgungsjagden mit Demonstranten an der | |
Tagebaukante liefern – auch um in dem gefährlichen Terrain keine | |
zusätzlichen Gefahren zu produzieren. | |
Für Samstag plant das Fridays-for-Future-Bündnis erneut eine | |
Demonstration – im Ort Hochneukirch, nahe an der Tagebaukante Garzweiler. | |
Auch Umweltorganisationen wie Greenpeace und BUND, die | |
Kampagnenorganisation Campact sowie lokale Anwohnerinitiativen rufen für | |
Samstag zu Demonstrationen auf, unter anderem zu Fahrradkonvois. Dazu | |
werden ebenfalls Tausende Menschen erwartet. | |
19 Jun 2019 | |
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## AUTOREN | |
Martin Kaul | |
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