# taz.de -- Polizei auf dem Fusion-Festival: Polizei- und störungsfrei | |
> Ein Wildunfall, zwei Fundsachen: die Polizei hatte beim Fusion-Festival | |
> wenig zu tun. Überschattet wird das Festival jedoch von einem Todesfall. | |
Bild: Die Fusion-Rakete: streng bewacht von den Festival-BesucherInnen | |
BERLIN taz | Von Donnerstag bis Sonntag fand im mecklenburgischen Lärz das | |
alternative Musikfestival Fusion statt. 70.000 BesucherInnen, viele aus | |
Berlin, feierten vier Tage lang „Ferien-Kommunismus“ – und auch die Poliz… | |
war mit einigen Hundert BeamtInnen im Einsatz. Ursprünglich wollten die | |
Ordnungshüter mit einer mobilen Wache direkt auf dem Festivalgelände | |
stehen, nach hartnäckigem Widerstand der Veranstalter vom Kulturkosmos e. | |
V. mussten sie sich mit einem Platz vor den Toren [1][zufrieden geben]. | |
Bis zum Montagmorgen seien in der mobilen Wache sieben Anzeigen aufgenommen | |
worden, teilte die Polizei Neubrandenburg auf taz-Anfrage. Damit haben sich | |
0,01 Prozent der BesucherInnen an die Polizei gewandt. Eingegangen sind | |
vier Eigentumsdelikte, zwei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und | |
eine Anzeige wegen einer Körperverletzung. „Darüber hinaus haben die | |
Kollegen einen Wildunfall aufgenommen und zwei Fundsachen | |
entgegengenommen.“ | |
Das Festivalgelände betraten PolizistInnen einmal. In Begleitung der | |
VeranstalterInnen mussten sie den Tod eines Besuchers feststellen. Am | |
Sonntag hatte der leitende Arzt der Fusion – insgesamt waren 34 ÄrztInnen | |
und 400 SanitäterInnen im Einsatz – den Tod des 28-jährigen Mannes aus | |
Mainz festgestellt. Er war in einem Zelt aufgefunden worden. Hinweise auf | |
Fremdverschulden liegen laut Polizei nicht vor. Der Kulturkosmos-Verein | |
reagierte noch am Sonntag mit dem Aufruf zu einem 15-minütigen Innehalten. | |
Das ursprüngliche Einsatzkonzept des Neubrandenburger Polizeipräsidenten | |
Nils Hoffmann-Ritterbusch hatte vorgesehen, [2][mehr als 1.000 BeamtInnen, | |
Wasserwerfer und Räumpanzer einzusetzen und das Gelände „anlasslos zu | |
bestreifen“], wie es Fusion-VertreterInnen formulierten. Nach massiver | |
öffentlicher Kritik hatte die Polizei den überarbeiteten Sicherheitsplan | |
der Veranstalter akzeptiert. Die Fusion stellte neben 200 externen | |
Sicherheitskräften 200 OrdnerInnen sowie 2.000 UnterstützerInnen. | |
## „Gute Zusammenarbeit“ | |
Der Polizeieinsatz ähnelte in seiner Dimension schließlich denen der | |
vergangenen Jahre. Das Festival verläuft seit mehr als 20 Jahren nahezu | |
störungsfrei. Fusion-Pressesprecher Linus Neumann bilanzierte: „Wir sind | |
wirklich sehr zufrieden mit der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der | |
Polizei.“ Es habe tägliche Treffen gegeben. | |
Den Einsatzrekord hatte die Polizei mit 300 BeamtInnen am Sonntag, auf | |
allen Abfahrtswegen waren Kontrollpunkte eingerichtet. Bei | |
Verkehrskontrollen seien insgesamt mehr als 200 Strafanzeigen und | |
Ordnungswidrigkeiten aufgenommen worden, vor allem Verstöße gegen das | |
Betäubungsmittelgesetz oder Alkohol am Steuer. | |
Im vergangenen Jahr waren insgesamt 461 Anzeigen wegen Drogen und Alkohol | |
aufgenommen worden. Die VeranstalterInnen rufen dazu auf, öffentliche | |
Verkehrsmittel zu nutzen. Mit einem eigenen Busservice wurden in diesem | |
Jahr 25.000 BesucherInnen transportiert, weitere 15.000 kamen über einen | |
Shuttlebus vom Bahnhof Neustrelitz. | |
1 Jul 2019 | |
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## AUTOREN | |
Erik Peter | |
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